Motorrad – Victoria – Sodengetriebe von „ZF Friedrichshafen AG“, gebaut für Victoria KRIII Baujahr 1924

Das ZF- Soden-Getriebe für Victoria, Typ KRIII, 1924-1926:

„ZF Friedrichshafen AG“

Der folgende Bericht befasst sich mit dem Bau eines Sodengtriebes in den Jahren von 1924-1926 welches für schwere Motorräder mit 3 Gängen für die Firma Victoria ausgelegt wurde.

Grundlage dafür ist das Buch von Herrn Dr.-Ing. Werner Beisel : „Das Sodengetriebe“ in Fahrzeugen der Zwanziger Jahre (2018). Für interessierte Leser hier die ISBN-Nummer: 978-3-00-058503-6. Das Soden-Motorrad-Getriebe ist hierbei nur ein kleiner Teil des Umfanges, welches im Buch beschrieben wird. Sehr umfangreich werden diese Getriebe für die gesamte Fahrzeugbranche bis hin zur Militärtechnik, Nutzfahrzeuge und vor allem Personenkraftwagen auf fast 400 Seiten dargestellt…

Mit der freundlichen Unterstützung von „ZF Friedrichshafen AG“ – Historische Kommunikation, wurde Dr. Beisel mit Archivmaterial versorgt, ansonsten wäre wohl ein solches Werk gescheitert.

Für meine Internetseite bekam ich die Freigabe von Dr. Beisel und von ZF“ zur Verwendung deren Unterlagen, wofür ich mich recht herzlich bedanke.

Aber, wie bin ich zu diesen Informationen gekommen ?

Am zweiten Oktober Wochenende findet immer in Mannheim immer die „VETERAMA“, der größte Oldtimermarkt in Europa statt. Von Freunden bekam ich die Info, irgendwo am Eingangsbereich liegt ein altes Getriebe von Victoria herum. Gesagt, getan, nach einiger Zeit bin ich fündig geworden. Das lag es, auf den ersten Blick ein KRIII-Getriebe. Auf den zweiten Blick – ein Anschluss einer drehbaren Welle und ein Ausrückhebel ? Sowas gab es bei einem Standard-Getriebe nicht. Zum Glück musste ich nicht ewig rätseln, da der Verkäufer die Lösung mit hatte, nämlich das frische Werk eines Buches, wie Eingangs beschrieben. Da gab es natürlich kein zögern, das Teil nehme ich mit…

Die folgenden Bilder zeigen das originale Victoria-Soden-Getriebe für ein Motorrad Typ KRIII aus dem Jahr 1924:

oben Ausrückhebel, unten Gangwahl-Anschluss über Welle.

Für den Einsatz im Motorrad konnte dieses kompakte Dreigang-Soden-Getriebe mit nur einer Vorgelegewelle dargestellt werden. Die Getriebewellen lagen quer zur Fahrtrichtung, der Schaltungsmechanismus war in Fahrzeug-Längsrichtung angeordnet. Bei diesem Getriebe führte der Kraftfluss für die ersten beiden Gänge über eine Vorgelegewelle, der dritte Gang wurde als Direktgang ausgeführt. Die Gangvorwahl erfolgte durch einen Drehgriff am Lenker. Mit dem Mechanismus zur Gangvorwahl war eine Anzeige des Ist-Ganges verbunden. Die grundsätzliche Funktion der Schaltung entsprach den PKW- und LKW-Fahrzeuggetrieben. Technisch wurde der Aufbau des Schaltungsteiles jedoch anders gelöst. Die Vorrichtung zum Auslösen der Schaltung und zum Abheben der Schaltgabeln beim Kuppeln nach Gangvorwahl bestand aus einer in Längsrichtung geschlitzten Hohlwelle. Durch Verdrehen dieser Hohlwelle beim Auskuppeln wurden alle drei Schaltgabeln gegen Federkraft in Richtung -Offen- gedrückt. Die Betätigung der Welle erfolgte hinten an der Getriebeunterseite über einen Hebel. Der Mechanismus zur Verriegelung der Schaltgabeln befand sich beim Motorradgetriebe innerhalb der durch die Kupplungsbetätigung zu verdrehenden Hohlwelle. Diese Verriegelung erfolgte durch einen axial verschiebbaren Riegelschieber. Dieser wurde durch den Drehgriff am Lenker gegen Federkraft axial gedrückt. Abhängig von der axialen Stellung des Schiebers wurde die Schaltgabel für den jeweils vorgewählten Gang freigegeben. Über die axiale Stellung des Riegelschiebers war eine Anzeige des Ist-Ganges möglich. Text: Dr.-Ing. W. Beisel.

„ZF Friedrichshafen AG“

Querschnitt im Bereich der An- und Abtriebswelle, Blick von hinten.

Waagerechter Schnitt in der Wellenebene, Blick von oben.

Schnitt im Bereich der Gehäuseteilung durch die Getriebewellen, Blick von links. „ZF Friedrichshafen AG“

Es folgt – Victoria KRIII-Gespann als Prototyp mit ZF Dreigang-Soden-Getriebe. Hinterradantrieb über Kette, Bremse hinten als Keilbremse zwischen Hinterrad und Kette von 1925:

„ZF Friedrichshafen AG“

Daten zum Fahrzeug:

Kennzeichen: III Z-6098 (Zulassung in Tettnang) Prototyp auf ZF-Fotos.

Für die Fahrzeugerprobung hat ZF mindestens ein Motorrad mit Seitenwagen der Firma Victoria Nürnberg vom Typ KRIII erworben. Das Getriebe liegt hinter dem Zweizylinder-Boxermotor und wird von diesem mit einer Kette angetrieben. Die auf den ZF-Bildern sichtbare große Schwungscheibe sitzt auf der Motor-Kurbelwellen-Achse. Die zwei Zylinder des Boxermotors liegen in Fahrzeuglängsrichtung. Die Einbausituation vom Soden-Getriebe und vom Dreigang-Handschaltgetriebe des Serienmodells ist vergleich- bzw. austauschbar. Text: Dr.-Ing. W. Beisel

Einbausituation des Soden-Getriebes hinter dem KRIII Boxer-Motor. Der rote Pfeil markiert den Anschluss der Kupplungsbetätigung, bzw. die Betätigung der Getriebewelle.

Das nächste Bild zeigt den Gangwähler für das Soden-Getriebe am Lenker der Victoria KRIII. Die Gangvorwahl erfolgt über den Drehgriff, der über einen kleinen Hebel mit dem Daumen entriegelt wurde. Der Doppelhebel ist für die  Gas (unten)- bzw. Luftregulierung (oben) zuständig:

Die Ist-Gang-Anzeige befand sich in Verlängerung der Drahtspiralleitung zum Getriebe. Aktuell ist der erste Gang vorgewählt, das Getriebe befindet aber noch im Leerlauf:

Die Einträge im Zeichnungsbuch datieren für die Motorradvariante von März bis November 1924. Unter den Versuchs-Unkosten sind für die Jahre 1924 und 1925 Kosten für Versuche mit dem neuen Motorrad-Soden-Getriebe erfasst. Für diese Versuche wurden drei Motorradgetriebe hergestellt, die Kosten hierfür lagen bei 3.024.- Mark. Für die konstruktive Mitarbeit am Soden-Motorrad-Getriebe wurden an den Oberingenieur Wilhelm eine Vergütung von 5.000.- Mark bezahlt. Die erfassten Versuchskosten waren im Vergleich dazu minimal. Die Relation zwischen Konstruktionskosten und Versuchskosten sieht heute völlig anders aus, der Versuchsaufwand übersteigt den Konstruktionsaufwand beträchtlich. in einem technischen Bericht zum Geschäftsjahr 1924 wurde vermerkt, das im vergangenen Jahr für Motorräder eine Soden-Getriebe-Konstruktion durchgeführt wurde und die Versuche zur Zufriedenheit beendet wurden. Das Victoria Motorrad mit ZF Getriebe wurde im September 1927 an Albert Schrag verkauft, der in diesem Jahr als Prokurist für die Buchhaltung bei ZF verantwortlich war.

Am 01.08.1924 meldet die Zeitschrift MOTOR „Mit einem Soden-Motorrad-Getriebe hat Z.F. ein ganz neues Feld der Absatzmöglichkeit geschaffen.“ In der Zeitschrift MOTOR vom März 1925 auf Seite 86 wird eine Statistik zu Motorrädern auf die Zahnradfabrik Friedrichshafen hingewiesen „Geräuschloser Lauf des Getriebes lässt sich erreichen durch die sogenannte Maag-Verzahnung, welche von der Zahnradfabrik Friedrichshafen hergestellt wird; diese Firma baut auch das Soden-Getriebe für Motorräder, das wegen der Erleichterung des Schaltens größte Beachtung verdient.“ Vom Soden-Motorrad-Getriebe wurden nach bisherigen Erkenntnissen ausschließlich Prototypen hergestellt. Es kam nicht zum Serieneinsatz. Text: Dr.-Ing. W. Beisel.

Fazit: Es wurden wahrscheinlich nur drei Stück dieser seltenen Soden-Motorrad-Getriebe hergestellt. ES sind zwei dieser Getriebe bekannt. Der Nachbau einer Gangvorwahl mit Wellenanschluss, welche ja auch noch nicht auffindbar war, gestaltet sich schwierig, ist aber lösbar.  Wahrscheinlich hat das Getriebe bei der Übernahme von ZF für Victoria in die Serienproduktion zu hohe Kosten verursacht und die Serienmaschine KRIII wäre dann im Endprodukt zu teuer geworden, deshalb wurde diese Neuerung verworfen. Schade, denn mit dieser Art von Schaltung wäre Victoria einen Meilenstein der Konkurrenz voraus gewesen.

Weiterhin hat man die sogenannte Kaffeemaschinen-Schaltung, also als Handschaltung mit einer Durchführung durch den Benzintank und über ein Gestänge zum Getriebe beibehalten. Das war sicherlich die kostengünstigste Variante:

Handschaltung oberhalb Benzintank.

Originale Victoria KRIII mit Seriengetriebe.

Linke Seite der Kupplung (Primärseite).

Schnitt durch das Seriengetriebe.

Rechte Seite der originalen Victoria KRIII:

 

Mit der letzten Victoria KRIII von 1928 hat man dann die Schaltung an die rechte Seite vom Motor verlegt:

Diese Neuerung war von der Handhabung natürlich die bessere Variante, aber mit dem modernen Soden-Getriebe und der damit verbundenen Handschaltung am Lenker, hätte Victoria, wie bereits erwähnt einen ganz großen Durchbruch erreicht.

ZF – Soden-Getriebe mit Gang-Wahl am Lenker.

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Moped – Victoria Avanti – Viertakt – Prototyp M 54…

Ein Prototyp, Viertakt-Motor mit 50 ccm, der gerade mal in zweifacher Stückzahl gebaut wurde und in ein Victoria – Moped passt…

Die folgenden Informationen und Bilder stammen aus den Quellen: Victoria IG-Buch.

Die Hercules-Werke, nachfolgender Besitzer von Victoria hat sämtliches Motoren-Material vernichten lassen. Darunter auch die beiden Prototypen der Viertakt-Moped-Motoren. Trotzdem hat einer es gewagt  Motoren aus dem Schrottcontainer zu retten. Der eine ist in einem demolierten Zustand, der andere ist im lauffähigen Zustand Baujahr 1956. Gesagt getan der Motor wurde in einen Vicky III N – Rahmen eingebaut:

Auf dem Victoria-Treffen in Mahlspüren im Jahr 2000 wurden die Prototypen im Probelauf vorgestellt. Ein Bing-Vergaser versorgt den Motor mit Treibstoff und über die oben liegende Nockenwelle (OHC) werden die Schlepphebel betätigt und die Ventile gesteuert. Die Nockenwelle selber wird über eine Kette angetrieben. Das Auslassventil hat einen Durchmesser von 19 mm und einlassseitig 21 mm. Der Zylinderinhalt von 48 ccm ergibt sich aus einem Zylinderdurchmesser von 38 mm und einem Hub 42 mm. Es ist kein Deko-Ventil vorhanden, auch keine Öffnung vorgesehen. Der Kolben hat zwei Ringe samt einem Abstreifer. Die Ölpumpe wird über ein Getriebezahnrad angetrieben. Das Ansaugen des Öls wird dabei über einen drehenden Kolben, der in einer Auf- und Ab- Bewegung das Öl zu den verschiedenen Schmierstellen fördert, verteilt. Die Kurbelwangen haben für sich einen eigenen kleinen Ölsumpf, der wannenförmig den tiefsten Punkt ausfüllt. Das überschüssige Öl wird durch eine Öffnung in das Getriebegehäuse abgelassen. Durch diesen Trick läuft die Kurbelwelle nicht im Getriebeölsumpf. Sie schlägt dabei das Öl nicht schaumig. Als Prototyp gibt es leider keine offiziellen Leistungsdaten.

Die Einzelteile des Motors:

Der eingebaute Motor in einer Avanti:

 

 

Moped – Victoria – Avanti K für Kickstarter…

Das Victoria Avanti K-Modell mit Kickstarter ist heute wie damals ein sehr rares Modell. Dieses beliebte Modell war natürlich auch für den Soziusbetrieb zugelassen. Der Original Victoria Motor ist etwas stärker, wie bei der Avanti Duo, er leistet 2,54 PS und verleiht dem Avanti K eine Geschwindigkeit von 55 km/h, so dass Sie damit damals auch auf der Autobahn fahren durften. Das Fahrzeug ist mit Kickstarter und Fußrasten ausgestattet. Ebenso hat es die neuen Vollnaben mit den breiten Bremsflächen – 120 mm Durchmesser. die Avanti K ist wohl eines der sparsamsten Kleikrafträder, denn nur 1,8 Liter = DM 1,40 pro 100 km, beträgt der Normalverbrauch. Das Kraftrad ist steuerfrei und kann mit dem einfachsten Führerschein (Klasse IV) gefahren werden. Der Breitstrahlscheinwerfer mit eingebauten Tachometer gehört ebenso zur serienmäßigen Ausstattung wie Weißwandreifen und Chromtank. Alle Victoria Fahrzeuge konnten damals mit Zahlungserleichterung erworben werden. Es genügte eine geringe Anzahlung, den Rest zahlte man bequem in Raten.

Originales Avanti K mit Chromtank:


Moped – Victoria – Avanti Duo für zwei Personen…

Das Avanti – Duo konzipiert für zwei Personen:

Hier stellen wir Ihnen eine Avanti Zweisitzer vor, der besonders von der Jugend bevorzugt wird – Ein schnittiges, äußerst zuverlässiges Moped ! Der temperamentvolle Motor kann neuerdings auch mit „Gebläse“ ausgestattet werden:

Mit Gebläse.

Normal-Motor-Luftkühlung.

Die Fahrsicherheit wurde, der starken Beanspruchung im Zweisitzverkehr entsprechend, noch mehr erhöht. Wir verweisen nur auf die neue Langschwing-Vorderfedergabel und auf die neuerdings besonders großen Vollnaben – 120 mm Durchmesser, mit verstärkten Bremsen. Dazu kommen noch 23×2,5 Weißwandreifen mit entsprechenden Felgen und Speichen. Zur Serienausrüstung gehört auch der zuverlässige Victoria Breitstrahlscheinwerfer, der nachts eine hervorragende Ausleuchtung der Fahrbahn bewirkt. Das Tachometer ist übersichtlich im Scheinwerfer eingebaut und außerdem besitzt jedes Avanti eine wirksame Sicherung gegen Diebstahl. Lieferbar in den beliebten Farben schwarz-rot.

Auch bei diesem Modell hat Victoria den stilechten Tankverschluss verbaut, wie in der ganzen Avanti-Serie. Der Tankdeckel, diese Bezeichnung wäre angesichts dieses formschönen Teils eher abwertend, fließt regelrecht in die Formgestaltung der Avanti ein:

Besonders schön und rassig bei diesem Modell der Victoria-Breitstrahlscheinwerfer in Fortsetzung mit dem Tankverschluss:


 

 

Motorrad – Victoria – Inhaltsverzeichnis victoria-rad.de – Beiträge / Berichte

Im Anschluss finden Sie die die letzten einhundert Beiträge und Berichte nach Monat und Jahr sortiert. Sollte Sie ein Beitrag interessieren, einfach auf der Startseite unter – Archive – Monat und Jahr anklicken, dann erscheint der Beitrag mit in diesem Monat:

Vergrößern – auf Bild klicken, oder mit geeignetem Smartfone !!!

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Vorsteckwagen von 1904 !

Motorrad – Victoria – Vorsteckwagen der Pionier von 1904…

Anlässlich des heutigen 100. Beitrages meiner Seite – www.victoria-rad.de – präsentiere ich meinen Besuchern und auch denen die es noch werden wollen ein besonderes Schmakerl in Film und Ton. Wir haben keine Mühen gescheut, auch bei 30 Grad Außentemperatur und verschiedenen Drehorten, im Vogtland und Thüringen für uns und auch für Euch unterwegs zu sein. Den Victoria – Vorsteckwagen haben wir in den neunziger Jahren aus Altteilen, wie die folgenden Bilder belegen wieder hergestellt:

Gert Reiher bei der Anfertigung des kombinierten Öl-und Benzintanks:

Das nächste Bild zeigt den teilweisen Zusammenbau des Vorsteckwagens mit dem Nachbau des äußeren Rahmengestelles. Das dieses Monstrum in dieser Größe – hundert Jahre nicht überlebt hat, dürfte jeden Betrachter klar sein. Zum Glück wurden die anderen Hauptbestandteile wie innerer Rahmen (Nr.: – 200), Motor – Fafnir aus Aachen, Zweigang-Planetengetriebe, Hufeisenmagnet und andere Teile Anfang der neunziger Jahre aufgefunden. Somit konnte das Projekt Victoria – Vorsteckwagen starten:

Auf dem Vorsteckwagen – vorn ist Frieder Bach von der gleichnamigen Restaurationsfirma aus Chemnitz/Sachsen (heute Oldtimerdienst Chemnitz), welcher maßgebend an der Wiederauferstehung des Gefährts beteiligt war. Den Fahrersitz belegt Gert Reiher:

Genug der vielen Worte, seht selbst was vor 25 Jahren begann und jetzt in 2 1/2 Monaten entstanden ist:

Die Drehorte am 1. Juno 2019:

  • Waltersdorf, Thüringen
  • Kirche – Sorge, Schweizer Hoheitsgebiet, Thüringen
  • Windmühle Syrau, Vogtland
  • Göltzschtalbrücke Mylau, Vogland.

Hiermit bedanke ich mich für die tatkräftige Unterstützung bei folgenden Freunden die auch in Liebe zu den Oldtimern mitwirkten:

Denny Pieschel, Amely Pieschel, Matthias Mothes, Reiner Kober, Klaus Mohnberg, Andre Maaske (Routenplaner) und natürlich meine Frau Romy Reiher.

Besonderer Dank gilt meinem Oldtimerfreund Udo Geidel aus Greiz, der über die Jahre hinweg den Vorsteckwagen in technischer Begleitung hatte und mir oft half, wenn die hundertjährige Technik versagte…

Gert Reiher, Treuen/Vogtland…

 

 

Motorrad – Victoria – Treffen in Friedberg 2019 einige Impressionen…

Das Victoria – Treffen 2019 in Friedberg ist Geschichte und nach dem Treffen ist vor dem Treffen ! Das Treffen im nächsten Jahr hat zur Zeit noch keinen offiziellen Ausrichter, aber mit etwas Vorgefühl denke ich, werden wir uns in der Mitte von Deutschland wieder begegnen. Aber an dieser Stelle soll nochmal der Dank an Matthias Jüngling und seinem Veranstalterteam ausgespochen werden. Seht aber nun selbst einige Fotos:

Es dauert so seine Zeit bis das Zelt steht.

Da hat der Stefan auch schon eine kleine Dame an Bord.

Anton betrachtet alles in Ruhe.

Nebenan die Koch´s auch im Aufbaumodus.

Einige Victoria Motorräder auf dem Zeltplatz:

Hier wird gleich mal eine Tour gefahren:

Auf dem Festgelände treffen sich die jüngsten Teilnehmer von Treffen 2019:

Victoria & Emma.

Die Eltern sind natürlich auch dabei…

Früh am Morgen, die Hahn Familie startet am Hotel.

Kurz vor der Ausfahrt am Samstag – die Fahrerbesprechung.

Kurz vorm Start.

Vorn Roman, hinten Rupert.

Neue Mitglieder aus Pirna / Sachsen.

Es folgen einige Bilder vom Zielort, dem Hessenpark, wo man einen Stadtkern errichtet hat, der aus vielen historischen Gebäuden besteht. Diese Häuser wurden an anderen Stellen des Landes abgebaut und hier wieder neu aufgebaut. Diese Anlage ist sehr sehenswert:

Einige Victoria Motorräder vom Marktplatz:

Das KR 6 Gespann von Albert aus der Schweiz.

Das KR 26 Gespann von Stefan Thoman.

Die Pioniere…

Der Vorgänger der Pioniere…

Die originale Preciosa.

Aus meiner Sicht ein besonderes Moped, nämlich die Vicky II aus der ersten Serie mit dem seltenen „Tropfentank“ und das noch in einem fantastischen Originalzustand:

Man sehe und staune…

Natürlich war für das leibliche Wohl bestens gesorgt, wie man sieht…

Vor der Ausfahrt…

Nach der Ausfahrt…

Wieder gut angekommen und auf den Weg nach Hause waren alle zufrieden…

So, jetzt auf zum nächsten:

Moped – Victoria – „Avanti“ – SM 51 das Sportmoped ab 1956…

Auf den ersten Blick erkennt man den italienischen Stil – eine echte sportliche Maschine, diese Avanti:

Im Sturm hat sich das Victoria-Avanti einen großen Kreis zufriedener Konden erobert. Speziell sportlich eingestellte Fahrer, die ein Moped mit Charme, rassigen Aussehen, Knieschluss  und langer Sitzbank lieben, sind von ihm begeistert. Für unsere Jugend und für jung gebliebene Erwachsene, ist die Avanti die ideale Erfüllung ihres Wunsches, den Fahrplan selbst zu bestimmen und Freizeit, Freude und Erholung zu gewinnen. Der berühmte in nahezu einer Million Exemplaren bewährte Vicky-Motor ist das temperamentvolle Herz dieses  nach Ihren Wünschen gebauten Mopeds:

Ohne ein Wort zu sagen: Die sicherste Garantie für Ihr gut angelegtes Geld! Avanti wird serienmäßig mit 2-Ganggetriebe und in harmonischen Farbkombinationen (rot-schwarz oder blau beige) geliefert. Sonderwünsche wie: 3 Gänge, Kofferträger, Weißwandbereifung sind natürlich lieferbar.

Technische Daten:

Draufsicht:

So schön wie diese Mopeds waren, soviel gab es auch Probleme !!! Das Hauptproblem war die kurzgeschobene Vorderradgabel, es kam zu Gabelbrüchen, welche angeblich sogar für 1-2 Fahrer tödlich endeten. Zum einen waren die Fehler konstruktiver Art, aber auch die qualitativ schlechte Verarbeitung in Italien kam noch dazu. Victoria entstanden somit sehr hohe Zusatzkosten, schlimmer aber noch war der schlechte Ruf, den die Sache nach sich zog.

Hier sieht man eine gebrochene Gabel aus der ersten Serie (Foto Kleine- Vennekate-Reinwald).

Die Pressstahlgabel Wurde durch eine Langschwinge mit ungedämpften Stoßdämpfern ersetzt. Die nächste beiden Bilder zeigen die Langschwinge an Hand eines originalen Mopeds:

Das nächste Bild zeigt in der ersten Serie den frei hängenden Motor der durch eine fehlende vordere Rahmenbefestigung nicht mehr vibrationsfrei lief:

Hier wurde Abhilfe geschaffen in dem man eine zusätzliche Motorhalterung einbaute:

Es gab auch noch weitere geringfügige Änderungen, auf die an dieser Stelle nicht weiter eingegangen wird. Es folge der Schönheit wegen noch einige Prospekt – Illustrationen:


 

Moped – Victoria – Super-Luxus ab 1959…

Die Vicky Super-Luxus von 1959/1960 war unverkennbar das schönste Moped aus der ganzen Vicky-Reihe:

Das Modell aus der „Zweirad-Union“.

Oben handschriftlich die Verkaufspreise für Normalmotor und für den Gebläse-Motor.

Der moderne Gebläse-Motor:

Die Motoren:


Wie schon die Vorgänger besaß der Tankrahmen zwei Halbschalen welche verwindungsfrei gepresst waren. Der Tank hatte jetzt einen Inhalt von exakt 5,11 Liter Kraftstoff. Dieser Rahmen geht bis zum Heckteil und ist mit den schönen Zierleisten und Halbschalen umgeben. Der Hingucker ist sicherlich die Frontpartie mit dem großen breiten Breitband-Scheinwerfer und den Bedienelementen. Als Voll-Schwingen-Fahrzeug hat man einen sehr guten Fahrkomfort und kann auch größere Strecken fahren. Natürlich ist auch der Sozius-Fahrer mit diesem Fahrkomfort bedacht auf der großen Doppelsitzbank. Es wurden auch Veränderungen vorgenommen, um bessere Montage der Bowdenzüge zu erreichen. Am Heck übernimmt ein Alugussteil die Halterung für den Gepäckträger und das Rücklicht. Man kann sagen das Detail im Detail, ja so hat Victoria halt konstruiert und gearbeitet.

Originale Victoria „Super-Luxus“:

Wie bei den vorherigen Modellen war die Durchführung zur Halterung eines Kindersitzes vorgesehen. Hier sieht man wie der vollständige Sitz montiert ist. diese Kindersitze sind heute sehr begehrt und im Nachkauf auch sehr teuer, weil nur wenige überlebt haben.

Das Prospekt der Zweirad-Union mit „Super-Luxus“ und „Vicky-Standard“:



 

 

Moped – Victoria – Luxus ab 1958…

Ab 1958, also bereits unter der Regie der „Zweirad-Union“, hat man das Luxus Modell gefertigt. Man erkennt die Fortführung der Vicky IV Linie, speziell von der Vicky IV E ist viel übernommen worden, wie Fahrwerk, der Cockpit-Lenker bis zum Gepäckträger. Am auffälligsten sind die vorderen Stoßdämpfer, die die anfälligen Gummiteile mit Federn ersetzt haben. Durch die Bereifung inklusive Weißwandreifen der Größe 23 x 2,25 war eine Verbreiterung der Kotflügel notwendig !

Originale Victoria – Luxus:

anstelle des Schwingsattels hat man bei diesem Modell eine Sitzbank montiert!

Die Tankschalen stammen von der Vicky-Standard. Typisch für das Modell auch das große Emblem auf der Steuerkopfverkleidung.

Genug Platz für Koffer und Tasche.

Die Vicky L war ein recht gelungenes Moped mit dem Motor der Vorgänger, ebenfalls mit Zwei oder gegen Aufpreis dem Dreiganggetriebe. Hier und da eine Chromleiste auf den Schwingen oder der verchromte Sturzbügel, der Schwingsattel in der weißen Farbe, Grundfarbe Adriablau mit den Applikationen in Hanfbeige machten das Moped zum Hingucker. Trotz des stattlichen Preises von ca. 700.- DM verkauften sich um die 42000 Modelle.

Technische Daten: