Victoria K.R.III. – „Sport“ von 1925 – vorab ein Bericht…

Mitte der „Zwanziger Jahre“ war bei Victoria die Zeit des Rennsports an der Tagesordnung… Dies begann mit der Victoria K.R.III. – „Sport“ – hier einige Informationen vorab…

Der Werksrennfahrer Adolf Brudes auf einer K.R.III Serien-Maschine – bereits mit einem Rennmotor mit Doppelvergaser, zur Erprobung:

Diese Serienmaschine wurde bei Victoria zum Rennmodell umgebaut:

Man beachte den Doppelvergaser, das veränderte Fahrgestell mit moderner Tank-Form und angepassten, verschlankten Kotflügeln…

Ein absolut seltener originaler Motor dieses Sportmodells:

Nochmal der Doppel-Vergaser vom Sportmodell:

Ein weiteres Sportmodell mit einem englischen Vergaser aus dieser Zeit:

Dürfte ein Vorläufer sein, noch mit Riemenbremse im Vorderrad…

Leider ist das Sportmodell K.R.III. bei einem Bergrennen verunglückt:

Aber, liebe Freunde der „VICTORIA-RENNGESCHICHTE“, nur Geduld – ein Nachbau des K.R.III. – Rennmodells mit vielen originalen Teilen ist im  —Entstehen…

Das Bild vom grundhaften Fahrgestell:

Nochmal mit bereits Kotflügel und Benzintank:

Fehlt noch Motor und Getriebe…

Auf jeden Fall freuen sich alle Victoria – Freunde auf das Wochenende Anfang August zum VICTORIA – Treffen in Großgmain/Salzburg im schönen Österreich…

Treffpunkt – „Steinerwirt Großgmain“…

Victoria – Motorrad K.R.III. – Baujahr ab 1924…

Im Zusammenhang – letzter Bericht – Victoria K.R.III. mit originalen Seitenwagen von 1925…

Victoria K.R.III. einige Rückblicke auf die Entstehung des Motorrades mit vielen Bildern…

Erste Serie Victoria K.R.III. ab 1924:

Wesentliche Neuheit: Dreiganggetriebe und Kettenantrieb!

Die Riemenfelge mit der Keilklotzbremse blieb dieser K.R.III. noch erhalten. Im Hinterrad war ein einfaches, viergeteiltes Kettenrad verbaut, Sichtbar nächste Tafel:

Wie man sieht, war die Firma Victoria schon sehr fortschrittlich, da acht gebogene Federn im Kettenrad Stöße, hauptsächlich beim Anfahren und Schalten abfangen sollten, genannt die Ruckdämpfung:

Man übernahm den Motor mit dem außenliegenden Vergaser aus der letzten Serie der K.R.II., hier als Schnittmodell:

Hier sieht man deutlich die Luftzuführung über den Ansaugstutzen  am vorderen Zylinder und dann durch den Kanal der Öl-Vorwärmung zum innenliegenden Vergaser.

Noch einige Tafeln aus der Ersatzteilliste der ersten Serie:

K.R.III. – Getriebe

Wie anfänglich erwähnt, bot in dieser Liste die Firma Victoria auch die Seitenwagen-Fahrgestelle an. Die Boote wurden zumeist von den geschätzten Seitenwagen-Herstellern, wie ANFA, STEIB, usw. hergestellt, dazu aber mehr im Artikel – Seitenwagen:

Seitenwagen – original von Hersteller „ANFA“:

 

Originaler Seitenwagen.

Originalbild

 

Originales Bild Modell, erste Serie, man sieht deutlich das viergeteilte Kettenrad. Der Motor ist aber bereits die zweite Motovariante, welche im nächsten Teil der K.R.III. folgt:  

Adolf Brudes, 1923.

Zweite Serie Modell 1925:

Katalog von 1926:

Neuheiten im Überblick:

  • Die Zylinder wurden komplett in Stahlguss gefertigt.
  • Auspuffrohre am Zylinderkopf mit Flansch, anstatt geschraubt.
  • Kipphebelbefestigung geschraubt (austauschbar).
  • Kippständer unter Rahmen, Heckständer fällt weg.
  • Hinterradantrieb mit integrierter Backenbremse.
  • Hinterer Kotflügel abnehmbar.
  • Lenker und Armaturen – neu.
  • Änderung des Klemmkopfes der Vordergabel durch kürzere Federn.

 

Ruckdämpfer-Kettenrad mit Backenbremse im Nachbau:

Modell 1925, wohl eine der originalsten K.R.III., welche noch aus dieser Zeit existiert.

Originale Bilder:

Ab Mitte 1926 bekommt der K.R.III. Motor eine neue Motorenentlüftung, verbunden mit der Änderung der Nockenwelle.

Nach Einführung dieses Entlüfters hat man bei einigen Modellen auch auf den sogenannten Dekompressionsanschluss verzichtet und mit einem elektrisch über den Zündmagneten gesteuerten Aus-Knopf am Lenker den Motor zum Sillstand gebracht.:

Bei diesem Motor mit der Nummer 6400 war an der Nockenwelle kein Aushubzapfen vorhanden!

Das Motorrad nach der Restauration:

Behörden – Modelle:

Nochmal ein Bild mit dem Motorrad Victoria K.R.III. und dem originalen ANFA-Seitenwagen, wohl eines der original erhaltenen Gespanne in der Victoria Szene:

Mit Victoria Reiher (5 Jahre), 93 Jahre jünger als das Victoria Motorrad gleichen Namens…

Im nächsten Beitrag – die Vorstellung der VICTORIA K.R.III. Sport von 1925…

 

VICTORIA – „Marlboro-Sandringham-Tandem“ und die Geschichte…

Das Vierrad, eines der seltensten Fahrzeuge – weltweit…

Liebe Freunde von Victoria, heute möchte ich Euch wohl einen der interessanten Berichte über die Entstehung von unseren Marke „VICTORIA“ vorstellen…

Victoria und Albert – Das Traumpaar des 19. Jahrhunderts…

Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha erblickt 1819 auf Schloss Rosenau das Licht der Welt. Nach einer einer strengen Erziehung unternimmt Albert Bildungsreisen an die Fürstenhöfe in Dresden und Berlin. Aber auch nach Wien, Paris und London zieht es ihn. Er studiert Komposition, Gesang und Orgel in Italien und schließt ein geisteswissenschaftliches Studium an der Universität Bonn in ab.

Victoria wird 1819 – im gleichen Jahr wie ihr späterer Gatte – im Kensington Palast in London geboren. Sie ist Alberts Cousine und spricht die ersten drei ihres Lebens ausschließlich Deutsch. Ihre Mutter, eine geborene Prinzessin von Sachsen-Coburg-Saalfeld, schirmt das Mädchen ab, denn es zählt zu den potenziellen Thronerben.

Bis zu ihrem 18. Lebensjahr übernachtet Victoria im mütterlichen Schlafzimmer. Mit 13 Jahren lernt sie bei Rundreisen Land und Leute kennen. Ab diesem Zeitpunkt hält sie ihre Erlebnisse in einem Tagebuch fest. Ihre Lieblingsbeschäftigung ist Reiten, als 16- jährige übersteht sie eine Typhuserkrankung. 1837, kurz vor ihrem 18. Geburtstag, folgt Victoria ihrem Onkel William IV. Auf den Thron von Großbritannien und Irland. Die Krönung ist nicht unumstritten, denn der alteingesessene britische Adel kreidet ihr die halbdeutsche Herkunft an. Bei ihrem ersten großen Empfang jedoch küssen 3.000 Personen der jungen Königin die Hand. Durch ihre positive Lebenseinstellung bringt sie die Kritiker zum schweigen.

Verlobung und Heirat

Victorias Großmutter Auguste Caroline Sophie, Victorias Onkel Leopold und Baron Stockmar vermitteln die Verlobung von Victoria und ihrem Cousin Albert. Die Hochzeit findet im Februar 1840 statt.

Harmonie und Liebe

Die Beziehung zwischen Victoria und Albert bildet eine bemerkenswerte Ausnahme in der adeligen Welt des 19. Jahrhunderts. Denn der Ehebund ist nicht allein einer allmächtigen Staatsräson geschuldet, die Prinzessinnen und Prinzen als Spielbälle der Politik behandelt. Vielmehr verbindet eine tiefe Zuneigung die jungen Eheleute und Victoria ist keineswegs so prüde, wie man sie später gerne darstellt.

Neun Kinder

Die Königin liebt ihren Albert und schenkt ihm 9 Kinder. Albert studiert britisches Staatsrecht und avanciert zum wichtigsten und Sekretär der Königin. Re führt zwar nicht den Königstitel, aber da facto ist er wenige Jahre später nach der Eheschließung König von Großbritannien. Er erfindet die Weltausstellung und entwirft Englands erste Arbeiterwohnungen mit Wasserleitung und Toilette. Die erste große Auslandsreise des Paares führt sie nach Coburg und Schloss Rosenau als ihre zweite Heimat. Hier würde sie am liebsten leben, wäre sie nicht Königin von England.

Lebenslustige Victoria

Im Alltag ist Victoria die Aktivere. Sie tanzt gerne und liebt das Leben, während Albert eher gern schläft und den gesellschaftlichen Verpflichtungen nur ungern nachkommt. Die eheliche Treue der beiden aber gilt – im Gegensatz zu den bisherigen Gewohnheiten im Königshaus – als eine Selbstverständlichkeit. Die wirtschaftlichen und sozialen sind im Lande teilweise katastrophal. Der Unmut entlädt sich in mehreren Attentaten auf auf Victoria, die diese allerdings nahezu unverletzt übersteht.

Alberts Tod

1861 stirbt Albert im Alter von nur 42 Jahren – offiziell an Typhus, möglicherweise aber auch an Magenkrebs, nach neueren Theorie ggf. Auch an Morbus Chron. Queen Victoria ist seelisch tief erschüttert. Sie vermisst nicht nur ihren treuen Mann. Sondern auch den umsichtigen Berater, der ihr sagt, was sie tun soll. Sie zieht sich völlig aus der Öffentlichkeit zurück. Um das Andenken an Albert wachzuhalten, lässt Victoria weltweit einmaligen Totenkult in Form von unzähligen Albert-Denkmäler errichten – das erste erstand in Coburg. Victoria reist mit ihren neun Kindern eigens in das Herzogtum, um das Monument persönlich einzuweihen Es steht noch immer auf dem Coburger Marktplatz. In London lässt sie als nationale Gedenkstätte das Albert Memorial im Hydepark errichten. Direkt gegenüber entsteht die Royal Albert Hall of Arts and Sciences – ein Prachtgebäude, das einem römischen Amphitheater nachempfunden ist und 8.000 Personen Platz bietet. Eine über 4.000 Seiten umfassende. Fünfbändige Biografie soll das Werk Alberts für alle Zeiten festhalten.

Großmutter Europas

So würde sie in die Geschichte dies Jahrhunderts eingehen. Viele persönliche Schicksalsschläge ereilten Victoria 20 Jahre vor dem Ausbruch des ersten Weltkrieges. Töchter und Söhne von ihr starben und Victoria wollte noch einen Besuch in Coburg machen, der leider nicht mehr zustande kam… Als dann im Oktober 1900 auch noch ihr Lieblingsenkel starb und sie von der tödlichen Krankheit ihrer ältesten Tochter erfährt, die dann Weihnachten starb, verließ Victoria der Glauben und ohne schweren Todeskampf schläft sie am 22. Januar 1901 für immer ein. 100 Jahre später zählen die Statistiker 9 Kinder, 41 Enkelkinder und 864 weitere Nachkommen. Was bleibt ist nicht nur die Erinnerung an eine große Frau der Geschichte…

Das „Haus Sachsen-Coburg und Gotha“ in Großbritannien wurde durch die im ersten Weltkrieg entstandene Feindschaft zwischen Deutschland und England ins „Haus Windsor“ um genannt…

Victoria ist nicht bloß eine Königin im königlichen Sinne

Der Zusammenhang zu unserer Fahrrad und Motorradmarke „VICTORIA“ geht zweifellos mit der königlichen Dynastie und Geschichte einher. Die Königin Victoria war damals ein Verfechterin von Moderne und von Fortschritt im 18. Jahrhundert. Umsonst sind die Gründer unserer Marke Victoria, die Herren Frankenburger und Ottenstein, nicht nach England gereist, sondern um dort sich Anregungen zu holen und selbst ein Hochrad mit nach Deutschland zu bringen, um eine solche Manufaktur in Nürnberg zu gründen. Das war, wie bekannt im Jahre 1886, da besaß die Königin Victoria bereits ein, wahrscheinlich sogar ein zweites Vierrad mit der Bezeichnung:

Marlboro – Sandringham – Tandem“

Das Vierrad stammt vom Jahr 1880 und ist wohl eines der ältesten Fahrzeuge, die im englischen und deutschem Gebiet zu finden sind – und wahrscheinlich auch eines der seltensten.

Sandringham – ist eine englische Grafschaft – Nähe Norfolk, wo sich noch heute ein königliches Schloss mit Oldtimer-Museum der königlichen Familie befindet.

Im Hochrad-Bereich und selbst im Dreirad-Bereich ist noch viel vorhanden.

Man kann mit Fug und Recht davon ausgehen, dass die Gründer von Victoria just deshalb später – die Firma so nannten und eine gleichnamige Aktiengesellschaft gründeten.

Mit einigem Stolz können wir im Nachhinein auf die damalige Entwicklung zurück blicken und uns an unserer Marke VICTORIA erfreuen, die ja doch mit königlichen Blut in Verbindung gebracht werden kann…

Verfasser: Gert Reiher im Juni 2023 mit Infos aus Internet…

Aber nun einige Bilder vom Vierrad aus dem Jahr 1880 im Fundzustand:

Ja in der Nähe von Regensburg hat ein Freund und ich den bemerkenswerten Fund gemacht, voran die Info, Dank des Internets…

Bis zur Fertigstellung waren dann doch noch einige teils schwierige Hürden zu meistern. In diesem Bericht möchte ich bewusst auf die gesamten Details eingehen, das in soweit auch der Rahmen gesprengt würde. Sicherlich werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch einiges darüber berichten.

Nun aber ein paar Bilder zum fertig gestellten Gefährt in hergestellter Originalität dem Alter von über 140 Jahren:

Noch einige Fotos von ähnlichen Gefährten: