In den voran gegangenen Berichten ist ausgeführt, wie Norbert Riedel bereits mit der Firma „Victoria“ zusammen arbeitete, sprich „Riedel-Anlasser“…
Die weitere Zusammenarbeit wird im Motorrad-Bereich sein, wo Norbert Riedel die Aufgabe erhält ein Motorrad bzw. einen Motorrad-Roller zu konstruieren, der dem zurück gehenden Motorrad-Markt entgegen stehend soll. Diese Zusammenarbeit begründet sich am wahrscheinlichsten darauf, weil Norbert Riedel schon mal einen Roller konstruierte, den „Till“ im Jahr 1949/50 mit einem durchzugstarken Zweizylinder-Motor – 150 ccm rechnete er mit einem Verkaufserfolg in diesem Bereich, da ja die Konkurrenz mit „Vespa“ gr0ße Erfolge vorweisen konnte…
Einige Bilder des „Till-Rollers“:
Die folgenden 4 Bilder und Informationen sind dem Buch von Stefan Riedel; Podszun-Verlag; entnommen:
Prototyp – „Till-Roller“ von Norbert Riedel….
Hier erkennt man deutlich die einarmige Vorderrad-Schwinge, wie sie Riedel bei der bekannten „Imme“ ähnlich verbaut hat,,,
Auch die sogenannte „Triebsatzschwinge“ wie später bei der „VW-Peggy und Swing“, zwar mit anderer Technik ist schon erkennbar…
So sah der der futuristische „Till-Roller“ im barocken Stil aus, wurde aber aus wirtschaftlichen Gründen nie gebaut…
Nun aber zur Zusammenarbeit von Norbert Riedel mit den Victoria-Werken:
Folgende Bilder sind wiederum der Quelle „Stefan Riedel – Podszun-Verlag“ entnommen…
Die folgende Vereinbarung zwischen Norbert Riedel und den „Victoria-Werken“ wurde am 16. November 1952 getroffen (S. Riedel; Podszun-Verlag):
Avisiert wurde die Konstruktion eines Reise-Rollers, der von Norbert Riedel entworfen und als Urheber dieses Fahrzeuges galt…
Peggy-Roller
Das folgende Bild zeigt Norbert Riedel (Mitte) mit Direktor Prüssing (links mit Hut) auf einem „Peggy-Roller“:
Zwei Bilder vom „Peggy-Roller“:
Zur Vorstellung auf der IFMA 1954 sitzt Eva Riedel die Frau von Norbert Riedel stolz auf dem „Peggy-Roller…
Norbert Riedel selbst auch voller Stolz – neben dem Roller, diesmal aber mit eine Puppe:
Böse Zungen behaupteten, hätte er mal seine auf der Messe die ganze Zeit sitzen gelassen, wären viel mehr Peggys verkauft worden…
Ja, das sagt schon alles aus – alles in allem wurden ca. 380 „Peggy-Roller“ gebaut und somit war der Reinfall vorprogrammiert… Gründe für den Misserfolg waren konstruktiver Natur, was Kettenspannung, Getriebe mit Schaltkulisse, Triebsatzschwinge und weiteres betrifft… Weitere Einzelheiten finden Sie auf dieser Webseite (November 2019) unter den bereits erfolgten Berichten „Peggy und Swing“.
Noch Bilder:
Wie bereits ausgeführt, war der Norbert Riedel eher der Roller-Spezialist, aber auf Druck von Victoria Direktor Bauer musste auch noch auf dieser Basis ein Motorrad kreiert werden. So entstand die „Swing“ unter Norbert Riedel, wo er darauf hinwies, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, Motorräder zu entwickeln, weil die Zeit einfach vorbei war. Hätten sie es mal lieber gelassen, denn es wurden auch nur an die viertausend dieser Swing-Motorräder verkauft…
Folgende Bilder – Quelle Podszun-Verlag; Stefan Riedel:
Motor mit Triebsatzschwinge
anfänglich waren Hebel für die Gänge geplant…
Gebaut wurde eine Drucktastenschaltung mit elektromagnetischen „Ziehkeil-Getriebe“
Aber leider war die ganze Geschichte bereits mit dem Peggy-Roller so verfahren, das sich die bereits angesprochenen mangelhaften Konstruktionen leider fortsetzten und dem Projekt „Swing“ auch keine Erfolge anbahnten… Weitere Einzelheiten im Bericht der „Swing“ auf dieser Seite November 2019…
Weitere Bilder aus Podszun / Stefan Riedel:
Resümee:
Der Motorrad-Markt war in den Fünfziger-Jahren ja wirklich am Ende und Victoria hätte besser daran getan sich mehr den Autos zu zuwenden, wo Norbert Riedel ja auch schon Erfahrung hatte, ich denke hierbei an das Ardie- Versuchsfahrzeug, genannt „Maus“ von 1936:
Die „Maus“ von 1936 und der „Spatz“ aus den „Fünfzigern“ mit etwas mehr „Pepp, PS und Design“ da wäre Victoria bestimmt voran gekommen und könnte heute noch mit am Markt mit mischen, denn Innovativität und Mut zu Neuem war immer vorhanden…
Noch ein paar schöne Fotos der „Swing“:
Im nächsten Beitrag Präsentieren wir nochmal das Gesamtprospekt der „Swing“ mit immerhin stolze – 48 Seiten, was leider auch den Erfolg nicht weiter voran brachte… Außerdem am Schluss noch ein Video, wo ich mit der restaurierten „Swing“ fahre…