Der Bericht verdeutlicht nochmals die Entwicklung des Fahrrad-Anbau- und Einbau-Motors FM 38 in verschiedenen Entwicklungsstufen bis hin zu, aus heutiger Sicht, unerreichbaren Höhepunkten – bis hin zum Weltrekord.
Der Victoria FM 38 Motor:
Der Fuchs-Motor:
Vom letzten Bericht, den Füchsen aus Österreich einem Plagiat von Victoria nochmal zu den originalen Motörchen der Victorianer, aber im Einbau im Rahmendreieck:
Victoria Vicky II – Erstes Modell mit dem kleineren Tank in der sogenannten „Tropfenform“:
Beim neuen Modell Vicky II hat man den FM 38 L in ein neu konstruiertes Fahrgestell im unteren Rahmendreieck vor dem Tretlager angeordnet. Hier begann bei Victoria die Neue Mofa bzw. Moped-Ära.
Im folgenden Bild sieht man die Einbausituation des Motors mit der Trägerplatte, welche gleichzeitig auch als Kettenspanner diente:
Die folgenden Bilder zeigen ein Vicky II der ersten Variante mit dem kleinen Tank. Ein Kippständer -hinten- hatte man den Vorteil das Mofa auf dem Ständer an zu kicken. Die Antriebskette war jetzt auf der rechten Seite. Bei diesem restaurierten Modell war bereits eine spätere Drehstabfederung verbaut:
Die Drehstabfederung:
Studiobild von zwei Schönheiten:
Originales Vicky II, erste Version:
Das Vicky I und das Vicky II auf einer gemeinsamen Werbung:
Hier noch mal das Vorgängermodell Vicky I als Anbaumotor:
Victoria Vicky II – zweites Modell mit größeren Benzintank:
Technische Daten:
Der Motoren-Prüfstand für FM 38 Motoren:
Restauriertes Vicky II:
Auszüge aus der Zeitschrift „Fahrrad & Moped“ Nr. 2/2001:
Das Victoria Vicky II in einem gotteserbärmlichen Zustand, aber man sollte die Seltenheit des nur ein Jahr gebauten Mopeds in Betracht ziehen, und Respekt zollen, denn es gibt nicht viele von den Fahrzeugen überhaupt.
Der FM 38 im Rahmendreieck sehr schön zu sehen, nur der Vergaser ist nicht dem Original entsprechend.
Nun das Rad nochmal zurück zum FM 38 und zum durchstarten bis zum Weltrekord:
Er wurde vielseitig und überall benutzt:
Rikscha – Motor getrieben und Behinderten-Fahrstuhl.
Die Erfolge bis zum Weltrekord dieses kleinen Erfolgs-Wunders FM 38 soll in der nachfolgenden Dokumentation nochmals gewürdigt werden:
Weltrekord-Fahrt auf der Autobahn München – Ingolstadt 12. April 1951
Die Weltrekordfahrt erforderte sehr viel Vorbereitung. Zuerst musste der 1 PS Motor auf höhere Leistung getrimmt werden. Man verwendete die besten Kurbelwellen, Kolben usw. um diese zu frisieren, leichter zu machen und optimal zu schleifen, hauptsächlich für den Gemisch-Eingang. Natürlich wurden auch die Kanäle leicht vergrößert und poliert. Die Verdichtung lag bei 1:12, also wesentlich höher. Den einfachen Vergaser ersetzte man durch einen 14 mm Schwimmervergaser der Nürnberger Firma Bing. Eine Batterie-Zündung sorgte für mehr Zuverlässigkeit, schließlich wurde die Seriendrehzahl (8000 U/min Obergrenze maximal) auf 12000 U/min angehoben, um diese immense Leistungssteigerung zu erreichen. Nach der richtigen Auswahl des Auspuffs und weiterer systematischen Veränderungen kam man nun auf eine Leistung von 2,16 PS mit einem je zur Hälfte eines Benzin/Benzol Gemisch und ganz normalen Motoröl. Alle anderen Antriebsstoffe, wie Alkohol, Äther und spezielle Rennöle brachten keine Verbesserung.
Wie man auf der Abbildung bereits sieht, bekam das Fahrwerk eine systematische Veränderung. Die Rennverkleidung hat logischerweise die Luftwiderstände erheblich verringert. Das gesamte Fahrzeug wog nur 21,9 Kilogramm.
Hier Georg Dotterweich mit seinem Igelit-Rennanzug, der sehr anliegend und Figur betont angefertigt wurde. (Bild Verlag Kleine/Vennekate/Reinwald).
Nur mit dieser Haltung auf der Rekordmaschine konnte man Höchstleistungen erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit war 84 km/h. Der Mittelwert der gesamten Strecke betrug 79 km/h. Somit – Weltrekord in der 50 ccm – Klasse !!!
Georg Dotterweich mit Siegerkranz. Neben ihm Herr Oberingenieur Wedel, der maßgeblich den FM 38 aufmotzte.
Die beiden vorbereiteten Rennmaschinen, wobei die leistungsfähigere beim ersten Versuch zu Bruch ging.
Nochmal Georg Dotterweich bei der Rekordfahrt.
Die Rekordmaschine steht im Museum für Industriekultur in Nürnberg. Die zweite Maschine im Zweiradmuseum Neckarsulm.
Die Aufnahme habe ich 2009 beim Victoria-Treffen in Nürnberg gemacht.
Weitere sportliche Erfolge:
Schon 1950 wurde der FM 38 bei der großen Deutschlandfahrt eingesetzt:
Die erfolgreiche Teilnahme war den Fahrern Hartmann, Schrödel und Großkopf zu verdanken. (Archiv: Kleine/Vennekate/Reinwald).
Fernfahrt im September 1952 von Amsterdam nach Nürnberg und zurück in 48 Stunden:
Fernfahrt Berlin – Istanbul und zurück: