Das Video – Fahrt an der Göltzschtalbrücke im Vogtland:
Das Video – Fahrt an der Göltzschtalbrücke im Vogtland:
Dieser Bericht befasst sich mit der Restauration einer Victoria K.R.III, – zweite Version und zeigt, wie aus einem Haufen zerlegten Edelschrotts ein tolles Motorrad entsteht…
Die nächsten Bilder zeigen einen Kleinbus voller originaler Victoria Teile:
Ja und da soll wieder ein Motorrad entstehen ??? Na dann packen wir es an, erst mal alle Einzelteile sondieren und natürlich sortieren. Es stellt sich heraus das einige Teile leider fehlen, aber auch einige doppelt da sind. Na zum tauschen ist das nicht schlecht. Was absolut fehlt, wie zum Beispiel die hintere Antriebseinheit muss wohl nachgebaut werden. Es gehen allein einige Wochen ins Land um alle Teile von dem 40jährigen Schlaf unter einer VOMAG-Stickmaschine aus dem Nachbarort zu befreien. In der Zwischenzeit wurden auch schon einige Teile, die im guten Zustand waren bereits vernickelt.
Da ist das Motorrad schon mal grob zusammen gesteckt:
Da steht die Victoria von 1925 schon mal auf den Rädern. Einiges ist bereits restauriert und wie man sieht ist der Benzintank auch fertig im Rohzustand.
Der Benzintank von oben:
Der Hauptrahmen war verzogen und musste nachgerichtet werden:
Die Trittbretter ergaben nach dem Sandstrahlen einen guten Zustand:
Kettenschutz wurde nachgefertigt:
Auch der hintere Antrieb war wie bereits gesagt ein fehlendes Teil von dem Motorrad und musste nachgefertigt werden. Das war schon eine riesige Herausforderung, hier das Bild mit eingebauten Antrieb:
Felge und Antriebsnabe waren vorhanden, Gott sei Dank:
Der Kettetrieb in Nachfertigung:
Schon eine Herausforderung mit der Federeinheit für die „Ruckdämpfung“. Die Aufnahme für die Bremsbacken wurde in Alu-Guss nachgefertigt.
Da steht die Victoria im tiefen Winter aber schon mal gut da:
Der Motor auf den folgenden zwei Bildern ist ein Reservemotor zum Einpassen in das Fahrgestell:
Der eigentliche Motor mit der Nummer 6400 liegt mit einem weiteren Motor „zerlegt“ in zwei Kisten. Das war das größte Problem die zerlegten Motorteile dem jeweiligen Motor zuzuordnen. Gut Ding braucht Weile wie es so schön heißt!!! Der Vorgang zur Motor-Instandsetzung währte ca. zwei Jahre.
Aber auch das wurde überstanden, das Ergebnis:
Der Aufwand mit den vernickelten Zylinder-Köpfen ist sehr hoch !
Auf der Schwungscheibe ist die Motornummer 6400 eingeschlagen.
Das Getriebe machte nicht viel weniger Aufwand:
Hier ei Blick in die Innereien von Getriebe und Kupplung:
Nun kann der Zusammenbau beginnen:
Frisch im Lack und los geht es. Die weiteren Fortschritte erspare ich mir und präsentiere hier gerne das Ergebnis mit einigen Bildern nach zwei vergangenen Wintern und Sommern:
Fazit: Man muss unverhohlen sagen, wer das Wagnis beginnt, eine Restauration in dieser gezeigten Form zu beginnen, der hat einiges vor sich. Da sammelt man so manche Erfahrung, die einem vorher nicht geläufig war, aber es macht auch sehr viel Freude in die Technik einzusteigen, die vor fast hundert Jahren Stand der Technik war…
Ich möchte an dieser Stelle noch ein Kurz-Video vom ersten Lauf der Victoria K.R.III. nach der Restauration zeigen:
Da kam Freude auf, als eines Heiligen Abends am Vormittag die Victoria-Teile heim holte, eines meiner schönsten Weihnachten in meinem Leben mit der Oldtimerei…
Euer Gert Reiher…
Victoria-Motorrad ab 1901…
Victoria-Parilla – letztes Modell…
Leider blieb der Erfolg aus, obwohl alle Anstrengungen unternommen wurden ein optimales Motorrad in der 175er Klasse herzustellen. Das Modell Victoria KR 17 Parilla war vom Design ein sportliches Motorrad, mal von den etwas zu voluminös geratenen Schutzblechen abgesehen, passte es auf jeden Fall in die Zeit:
Ein Fahrgestell herzustellen war nicht das Problem, aber den passenden Motor in der 175er Klasse kurzfristig zu bekommen veranlasste Victoria über den Tellerrand zu blicken. Da gab es eine Firma der Gebrüder Parrilla (mit Doppel-r) in Mailand – Italien, welche für tolle moderne Motoren einen Namen hatte. Gesagt, getan der Ingenieur von Victoria Harald Oelerich kreuzte in Mailand auf und brachte mehrere Motoren mit verschiedenen Leistungsdaten mit nach Nürnberg.
Links Giovanni Parrilla, daneben Direktor Bauer von Victoria auf der IFMA / Frankfurt vor einem Prototyp-Modell der Parilla im Jahr 1956.
Das nächste Bild zeigt Parrilla – wie sie in Italien hergestellt wurde:
Der für Victoria verwendete Touren-Sport-Motor:
OHV-Gesteuerter Motor mit Alu-Zylinderkopf – Leistung: 12,2 PS bei 6950 U/min, das Verdichtungsverhältnis beträgt 7,2 : 1, Vergaser – Dell`Orto 20 mm.
KR 17 Parilla von der rechten Seite:
Die zweite Variante der Victoria KR 17 Parilla war eine tolle Sportversion im Motorbereich, die mit einem höher verdichteten Aggregat (8 : 1) ausgerüstet war. Mit einer Sport-Nockenwelle erreichte der Motor stolze 14 PS bei 7800 U/min. Es wurde ebenfalls ein Dell`Orto Vergaser, jedoch mit 21,5 mm eingebaut. Die zweite Variante war geplant, ging aber nie in Serie !!! Da man 1955 verschiedene Motoren aus Italien mitgebracht hatte, wurden auch die wenigen Sportmotoren verbaut…
Der Sport-Motor:
Erkennbar ist der Sportmotor am zweiten Deckel (Unterbrecherdeckel) vor dem rechten großen Kupplungsdeckel.
Wie man an der Tank-Lackierung erkennen kann, gab es zwei Lackvarianten, einmal Blau/Schwarz eingefasst mit einer 3 mm breiten Goldlinie. Dies Variante wurde bei den ersten hundert Modellen angewendet:
Diese Variante gab es auch noch mit einer abgesetzten Linie im unteren Tankbereich:
Der Rot/Schwarze Tank wurde in Modelle mit rot lackierten Fahrgestell eingebaut:
Nach Recherche von T. Reinwald gab es auch noch eine dritte Version, welche ebenfalls auf der IFMA 1956 als Einzelstück vorgestellt wurde. Ein reines Sportfahrzeug mit Zulassung. Verbaut wurde ein spezieller Sportmotor mit zwei oben liegenden Nockenwellen. Aus den 175 ccm holte man überragende 22 PS heraus. Ohne Seitendeckel konnte man den Vergaser mit Trichter live sehen. Mit größerer Trommelbremse im Vorderrad und filigraneren Schutzblechen wirkte die Parilla absolut rennsportlich:
Schade, das so eine Rennvariante nicht auf die Straße kam… Bild: Verlag Kleine/Vennekate.
Besonders zu beachten – Haarnadel-Ventilfedern und die Doppelnocken.
Aber nicht nur die Entwicklungsabteilungen forcierten Motorräder zu Renngefährten. Auch im privaten Bereich wurde oft modifiziert, an Hand vom folgenden Victoria-Parilla-Rennmotorrad:
Die Veränderungen fallen dem Betrachter unschwer ins Auge, was die Vordergabel mit der Duplex-Bremse betrifft. Der Sitzbereich mit Rennsitzbank und dem der Sitzhaltung entsprechendem Rennlenker verleihen dem Fahrer eine sportliche Sitzhaltung. Im übrigen sind viele Details mit Liebe zum Detail verbaut.
Duplex-Rennbremsen aus Magnesium-Guss.
Schmale, groß gehaltene Kühl-Bremstrommel.
Noch ein Blick in die Steuerseite, im Hintergrund ein Novotex-Rad. Diese Kunststoffräder wurden in der Zeit vielfach verwendet, hatten aber auch eklatante Nachteile der Festigkeit. Wenn sich so ein Rad verabschiedet kann das zur Zerstörung des Motors führen.
Von den Victoria KR 17 P sind leider nur ca. 400 Stück gebaut wurden, wobei nur ca. 50 Stück erhalten sind. Wer eine besitzt, sollte sie in Ehren halten !
Sportliche Veranstaltungen mit der Victoria KR 17 Parilla Quelle: Verlag Kleine/Vennekate/Reinwald:
Der einzige Erfolg der KR 17 P bei einem Straßenrennen für Victoria. Hier auf dem Noris-Ring-Rennen 1957. Startnummer 203 – Georg Goppert, Startnummer 209 – Heinz Mayer.
Georg Goppert freut sich über den Sieg und Heinz Mayer erhält einen Blumenstrauß. Zwischen den beiden steht Harald Oelerich, der maßgeblich technisch als Versuchsingenieur an der Entwicklung der Parilla beteiligt war. Links im Anzug steht Hans Richter…
Geländesportveranstaltungen wurden ebenfalls absolviert, jedoch mit wenig Erfolg. beim Geländesport wurde die Vorderradschwinge durch eine Teleskopgabel ersetzt.
Ernst Wüstenhagen, ein genialer Konstrukteur, entwarf das Fahrgestell der Victoria KR 17 Parilla. Zusammen mit Harald Oelerich im Team wurde das Motorrad auf die Räder gestellt und über einen Prototyp hinaus ging die Parilla dann in Serie. Einige technische Daten und Besonderheiten:
„Das Motorrad“ im Jahr 1957 am 18. Mai – kurz vor dem „Aus“ für das letzte Victoria-Motorrad.
Chefredakteur C.H. Hertweck sitzt persönlich auf der Parilla. Er hat den Deal, die Motoren von Parrilla einzusetzen, mit eingefädelt. Er war Verfechter für den Erfolg dieser Maschine. Es half aber alles nichts, mit der Fusion – DKW und Express zur Zweiradunion war die Victoria Motorradproduktion Geschichte.
Einige Fotos von den schönen Victoria – Parillas:
Originales Foto von Rudi Ebert auf Victoria „Parilla“. Das Foto wurde zum Buch des Podzun-Verlag, Autor Thomas Reinwald, über Victoria Motorräder verwendet:
Auszug, Informationen und Bilder – Verlag: Kleine/Vennekate/Reinwald:
Ein Viertakt-Motorrad unter 250 bzw. 200 ccm, das war die Maßgabe die Mitte der Fünfziger Jahre, die auf der Tagesordnung stand. Entscheidend war eine schnelle Lösung mit geringsten Kostenaufwand ein solches Motorrad zu konzipieren. Was stand da näher als aus bestehenden Lösungen, wie zum Beispiel der erfolglosen „Swing“ wo ordentlich Geld verbraten wurde, vielleicht doch noch zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und Kapital zu generieren.
Die Vordergabel der Victoria „SWING“, die Räder und das hintere Schutzblech fanden für das neue Projekt Verwendung. Für den Motor musste der halbierte 350er Victoria „Bergmeister“- Motor herhalten. Der Konstrukteur Richard Küchen hat sich mit seiner Firma Motomak des Motors angenommen Letztlich konnte man aber nur den Zylinder der Bergmeister verwenden. Kurbelgehäuse inklusive Triebsatzschwinge mussten angepasst werden.
Mal ehrlich, das ist wohl das hässlichste Motorrad, das die Welt je gesehen hat !
Der für das Gefährt konzipierte Motor wurde von Richard Küchen entwickelt. Von ihm ist man eigentlich anderes gewöhnt, als globige Monstrum. Da hilft auch vorn eingeprägte Victoria-Zeichen nichts…
Ja wenn man sparen will, dann kommt es am Ende dicker als man dachte. Da der Viertakter dann doch ein anderes Kaliber als ein zierlicher Zweitakter ist, musste auch noch ein stärkerer Rahmen her. Dieser bestand aus seitlichen Blechtraversen vom Lenk-Kopf bis zum hinteren Schutzblech. Der Tank und die Sitzbank wurden von dem Rahmen aufgenommen und unterhalb hat man die Motorhalterung und die Fußrasten-Aufnahme mittels Rohren angeschraubt. Diese auf „Swing“-Basis KR 17 R überlebte außer drei Versuchsobjekten – reine Prototypen die Versuchsphase nicht. Immense Kosten für das Projekt hätten jeden Rahmen gesprengt und heraus gekommen wäre nur ein zusammen gestoppeltes Gefährt in hässlichster Bauweise…
Ein Glück im Unglück, dass das Fahrzeug nie in Serie ging…
Ein weiterer Prototyp sollte an dieser Stelle auch noch erwähnt werden. Noch vor der besagten Swing KR 18 R hat man einen Horex-Regina-Motor in ein Victoria Fahrgestell eingebaut. Eine Vordergabel der Firma Grotz, sowie ein Sporttank der „Bergmeister“ wurde verbaut. Über diesen Prototyp hinaus ging auch hier nichts in die Serie…
Unverkennbar – Der Horex – Motor und der Bergmeister – Tank.
Alles in allem zeigt diese Entwicklung schon den Niedergang der Firma Victoria in den Fünfziger Jahren, wo das Auto zusehends den Markt beherrschte.
Im nächsten Bericht wird das letzte „Aufbäumen“ der Victoria in ein Motorrad gesetzt, dass Hoffnung und Wunsch nach einem Erfolg begehrte…
Victoria brachte 1937 zugleich mit den „EN“ und „LN“ – Modellen die KR 25 Aero auf den Markt. Der Konstrukteur der Maschine, Richard Küchen, hatte mit dieser Stromlinien – Version und Eleganz ein Motorrad geschaffen, das sich bis in die fünfziger Jahre vom Design sehr gut verkaufte. Allein bis Anfang des Krieges verkaufte Victoria um die fast 30 000 Stück dieser Motorräder an Privatleute. Dazu half der Preis von 715 RM und die Gesetzgebung in Bezug auf höhere Hubraumgrenze für Kleinkrafträder und eine erleichterte Führerscheinversion. Die Doppelportvariante verkaufte man in der sportlichen, schnellen und geländegängigen, hochgezogenen Auspuffanlage und in der Normalversion:
Im weiteren sehen Sie Bilder von der seltenen Victoria KR 25 – Baujahr 1937 mit der seltenen Schaltung auf der rechten Seite des Motorrades und der ersten Trapezgabel:
Besonderheit – die Schaltung auf der rechten Motorseite…
Der originale Schriftzug „Aero“ ziert den Tank…
Händlerschild aus dem Vogtland – Tirpersdorf Harry Pöhland.
So läuft eine Victoria KR 25 nach 83 Jahren:
Mehr Informationen auch im Bericht – Victoria KR 25 und KR 25 S, erschienen auf dieser Webseite – Januar 2019 !!!
Die Seite existiert jetzt aktuell über zwei Jahre und wird mit dem Besucher – Zähler seit Anfang Juli 2019 kontrolliert. Mit sehr viel Freude kann ich nun mittlerweile auf sehr passable Besucherzahlen blicken. An die 200 Beiträge über unserer Lieblingsthema „Victoria“ beweist, dass sehr hohes Interesse besteht, auch nach vielen Jahren der Schließung der Firma Victoria, an unserer Lieblings-Marke…
Gerade in diesen wirtschaftlichen Zeiten mit „Corona-Virus“ und der damit verbundenen Rezension klammern sich viele Menschen an ihr Hobby und gestalten dieses weiter, wenn auch Rückschläge, wie die Absage von Treffen, Verbote über Zusammenkünfte und so weiter, nicht besonders dienlich sind.
Deshalb „die gespreizten Finger nach oben“ und weiter so mit:
Um an den vorhergehenden Beitrag nochmals anzuschließen, noch einiges aus der Zeit der Zweirad-Union, dem Zusammenschluss der Firmen Victoria, DKW und Express:
Nochmals die Räder:
Aufkleber der Zweirad-Union:
Originales Rad aus dieser Zeit um 1970:
Dieses Victoria-Rad ist noch im originalen Zustand, unbenutzt, mit den angehängten Verkaufsunterlagen.
Wie man in den Verkaufsunterlagen erkennen kann, umfassen diese ganze Bereiche von den Fahrradtypen, Damenräder, Herrenräder, Sport, Klappräder usw.
Hier zum Beispiel ein Foto von einem Rad, welches ich in Kroatien fotografiert habe:
Nochmal das Rad aus Louisiana:
Vergleich Kettenschutz mit einem anderen Rad:
Die Zweirad-Union hatte im Fahrrad, bzw. Moped-Programm ein umfangreiches Angebot, welches auch in viele Länder exportiert wurde.
Noch zwei Prospekt-Titelseiten von der Zweirad-Union:
Nochmal vielen Dank nach USA – Louisiana an unseren Fahrradfreund Nicholas St. aus Hammond für die Bilder, auf die sich dieser Bericht aufbaut.
In weiteren folgenden Beiträgen wird von mir über die umfangreiche Fahrrad-Produktion im Bereich „Zweirad-Union“ berichtet…
Nochmal die beiden Räder aus den Staaten:
Viele victorianische Grüße nach Hammond/Lousiana an Nicholas St.
Da bekam ich kürzlich ein E-Mail von Nicholas St. aus Hammond im Bundesstaat Louisiana USA mit der Frage, ob ich ihm einiges über seine Victoria Fahrräder berichten kann ?
Na dann schick mir mal ein paar Bilder… gesagt, getan und da waren sie auch schon, dank der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten:
Na da sieh mal an, auch noch ein Pärchen Victoria Räder aus den siebzigern zur Zeit der Zweirad-Union, in einem tollen Zustand…
Weitere Bilder:
Ist das nicht toll ? Da kann man mal sehen, wo Victoria so überall hin geliefert hat, aber das wissen wir ja schon von den Motorrädern. Über den großen Teich zu liefern, war schon lange Zeit üblich. Man hat es aber nicht so oft, wenn es sich um Fahrräder handelt…
Auf Nachfrage, ob es in der Nähe von Hammond eventuell eine Fahrradhandlung für Victoria-Räder gab, antwortete Nicholas, dass er die Räder in New Orleans – Louisiana erworben hat. Ursprünglich stammen sie aber wohl aus Missouri, da verlaufen sich dann die Wege…
Der Zufall bringt manchmal Dinge zu Tage, die man vorher nicht wusste…
Durch den Verkauf einer Fahrradlampe kam ich mit einem Fahrrad-Freund ins Gespräch, der auf meiner Webseite den Artikel über das Victoria-Bergrad gelesen hatte. Er habe auch eines, aber ein Victoria Herrenrad in einem guten originalen Zustand. Gesagt, getan – nach einigen Stunden waren die Bilder angekommen...
Victoria-Bergrad, Baujahr 1938.
„Berg-Rad“ wie beim Damenrad, hier auf dem oberen Rahmenrohr.
Die Abziehbilder auf dem hinteren Schutzblech sind auch identisch…
Das wichtigste Detail, die vordere Schutzblechfigur ist mit der auf meinem Damenrad auch identisch.
Die Schutzblechfigur aus verschiedenen Perspektiven:
Aber am aller interessantesten ist das Steuerkopfschild des „Berg-Rades“:
Bei meinem „Berg-Rad“ ist ein Victoria – Steurkopfschild angebracht. Hier ist das originale „Berg-Rad“-Steuerkopfschild angebracht. Meine weiteren Recherchen zu dem Schild ergaben, dass es sich bei dem „Berg-Rad“ um die Hausmarke des Großhändlers Adolf Maier in Beimerstätten bei Ulm handelt. Abgekürzt wie auf dem Steuerkopfschild – „AMB“.
Höchstwahrscheinlich wurden diese Räder komplett zu dem Grossisten geliefert, der sie dann unter seinem Namen weiter verkaufte. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Grossist die Räder selbst konfektioniert hat. Da hätte man die vielen Schilder am Rad mit „Victoria“ eher weg gelassen. Auf jeden Fall ist eine weitere „Victoria-Schutzblechfigur“ aufgetaucht, sehr zur Freude der Victoria-Fahrradfreunde…
Nochmals das Damen-Berg-Rad: