Victoria – Seitenwagen Teil 3:
Die bekannte Firma „Steib-Seitenwagen“ war in Nürnberg ansässig. Josef Steib gründete das Unternehmen 1913. Die Karosserie-Werkstatt war gut ausgestattet. Mit einer eigenen Sattlerei und Lackiererei war die Firma in der Lage an viele Motorradfirmen in den Zwanziger Jahren erfolgreich zu liefern. Selbstverständlich baute Steib auch die Fahrgestelle der Seitenwagen. Da Nürnberg die Hochburg der Motorrad-Industrie war lief das Geschäft blendend für den ansässigen Hersteller.
Hier das Flaggschiff, der Touren-Seitenwagen für vornehmlich die hubraumstarken Victoria-Modelle-KR 50/50S und die KR 6 Modelle:
Auf diesem Bild mit „Victoria-Werke“ Emblem:
Sehr beliebt war und ist auch heute noch der Halbsport-Seitenwagen eben falls für starke Modelle KR 50/50S, sowie die Fahrmeister KR 8/9:
Auch ein leichter Sport-Seitenwagen für die steuerfreien Modelle KR 35 und kleiner wurde von Victoria angeboten:
Hier nochmal ei Verkaufsprospekt von Victoria auch mit einem kleineren Lastenseitenwagen der Dreißiger Jahre:
Originale Bilder der vorher gehenden Prospekte:
Victoria Einsitzer-Tourenseitenwagen:
Natürlich hat man die Steib-Seitenwagen auch in andere Landesteile geliefert, wie z.B. nach Chemnitz zu Wanderer, hier an einer Acht-Ventiler Typ 708:
KR 6 – Gespann von Albert Frick.
Werbeprospekt Victoria Typ KR 8 Fahrmeister:
Restaurierte KR 8 Fahrmeister mit Steib-Halbsport-Seitenwagen:
Originale Bilder:
Steib – Seitenwagen leichtes Modell an Victoria Motorrädern:
Im folgenden Bild sieht man eine Werksaufnahme mit einer Ein-Vergaser-Bergmeister V 35 in Sportausführung und Steib-Serien-Seitenwagen:
Verlag: Kleine/Vennekate/T. Reinwald.
Beim folgenden originalen Bild sieht man bereits den Tourenbeiwagen mit einer Sicke am Boot, die eine Verstärkung gegen größere Dellen bewirken soll. Erstens gab es mehr Stabilität, gerade mal an den stärkeren Bergmeister-Maschinen der Dreißiger Jahre und auch im vorgriff auf die nahende Kriegsproduktion. So konnten Fahrten im Gelände besser abgefedert werden und es kam nicht so schnell zu etwaigen Verwerfungen:
Auf den Bildern sieht man die eingearbeitete Sicke sehr deutlich:
Weitere Einzelheiten folgen im Nächsten Beitrag – die „WH“ und „RW“.
Ab dem Jahr 1933 gab es eine Zusammenarbeit mit der Firma „Stoye“ aus Leipzig. Hier bediente sich Victoria im leichteren Beiwagen-Segment. Diese Sport-Seitenwagen verwendete man für die steuerfreien Motorräder bzw. auch für die KR 35. Ab dem Jahr 1936 hat Victoria für Gelände-Wettbewerbsmaschinen speziell von Stoye entwickelte Seitenwagen eingesetzt mit der Modellbezeichnung KS-Gelände-Wettbewerbs-Seitenwagen. Die Firma Stoye entwickelte sich neben Steib zum bedeutendsten Seitenwagenhersteller dieser Zeit. Stoye baute Seitenwagen bis zum Ende der DDR-Ära und wurde 1990 abgewickelt.
Originale Bilder an Victoria:
Wie bereits erwähnt hat die Firma Stoye aus Leipzig bis zum Ende der DDR-Zeit weiterhin Seitenwagen hergestellt. Die bekanntesten waren der Stoye 1 und Stoye 2. Es folgen Bilder vom Stoye 1 an einer MZ BK 350 mit Zweitakt-Boxer-Motor:
Gert Reiher, 2005 mit Enkel Chris.
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