Moped – Victoria – Preciosa – Roller, die neue Mopedlinie 1958

Das Vollschwingen-Fahrwerk mit seinem M 51 Motor hat man noch bei Victoria konstruiert, gebaut wurde das Moped unter Regie der Zweirad-Union im Jahr 1958. Der M 51 Motor leistete 1,8 PS mit seinen zwei Gängen. Es gab auch eine Dreigang-Variante – M 51 D, ebenfalls mit der gleichen Leistung. Die Motoren lieferte man als Ausgleich nach Italien (Turin), wo man die Halbfertigprodukte, die Tiefziehbleche für den Pressstahlrahmen bezog.

Diese Seitenansicht zeigt die Verkleidung des Rollers mit den vorderen Beinschildern. Im Vergleich mit dem Victoria „Nicky-Roller“ war der Preciosa-Roller eher der Gewöhnungsbedürftigere vom Design her. Anstelle des Schwingsattels und den zu klein geratenen Gepäckträgers hätte sich eine moderne Sitzbank besser gemacht.

Zumindest bei der zweifarbigen Farbwahl hatte der Kunde eine ordentliche Auswahl:

  • Victoriablau-Pastell
  • Korallenrot-Elfenbein
  • Reseda-Olivgrün
  • Die Weißwandreifen waren ein echter Hingucker…

Ein kleiner Blick in die Produktion, wo ca. 8000 Preciosa-Roller hergestellt wurden mit einem Verkaufspreis um die 700.- DM:

Bilder Victoria-IG-Buch.


 

Moped – Victoria – „Tory“ – ein schlichtes, einfaches Moped…

Der bewährte Vicky III – Motor:

Anfangs noch mit einem Gang.

Explosionszeichnung:

Ziehkeilgetriebe:

Das Fahrgestell:

Technische Daten:

Es wurden knapp zehntausend „Tory“ hergestellt.

Originales „Tory“:

Werbefigur aus Presspappe, handbemalt.

Auszüge aus Gebrauchsanweisung:





Moped – Victoria – Nicky – Roller der erste Roller ab 1954…


Dieser kleine Roller auch „Stadtrutscher“ genannt, war mit dem Motor M 50 wie das Vicky III ausgerüstet. Die Leistung wurde allerdings auf 2,5 PS erhöht, dank etwas höherer Verdichtung und hieß fortan R 50. Der Motor wurde nicht angetreten, sondern mit einem Seil und Ziehgriff über eine Anreißrolle per Hand gestartet.

Die Technischen Daten:

Das Fahrgestell:

Das Rahmenheck bestand aus zwei Seitenteilen, gefertigt im Electron-Druckgussverfahren war eine echte Neuerung, aber nicht gerade das preiswerteste Verfahren:

Die Obrigkeit der Firma Victoria, vertreten durch die Direktoren Bauer, Klein und Bellwinkel, demonstrierten die Haltbarkeit eines Seitenblechs des Nicky-Rollers mit einer Belastungsprobe:

Verlag: Kleine/Vennekate/Reinwald.

Dieser Roller löste eine kleine Sensation aus, wie man beim Andrang vorm Schaufenster sehen konnte:

Verlag: Kleine/Vennekate/Reinwald.

Nicky-Roller restauriert:

Im Originalzustand:

Hier sieht man deutlich die Instrumente mit Tacho und der speziellen Tankuhr von der Firma Köhler, welche ein ganz rares Teil ist. Ebenso selten ist die Kraftstoff und Reserve-Anzeige, welche in roten Lettern beleuchtet anzeigt, ob der Tank leer ist.

Weitere interessante Details des kleinen Stadtrutschers:

Rechts der Anreißstarter, mittig der Benzinhahn.

Aktentaschenhalter, oder Halter für Einkaufsnetz.

Einige Bilder der Produktion des Rollers:

Die Gebrauchsanleitung in Bildern:

Der große Erfolg war der Nicky-Roller nicht, das zeigen die Verkaufszahlen von knapp 6000 Einheiten. Nach dem Ende der Produktion verkafte Victoria die Werkzeuge nach Ungarn zur Firma Csepel . Csepel baute den Roller unter dem Namen „Panni“ weiter bis in die 60er Jahre.

Originale Bilder:





Motorrad – Victoria – KR 8 / KR 9 – Das Geheimnis der Bedienung des Benzinhahns und Schwimmertupfers ist gelüftet…

Das letzte Geheimnis der Victoria KR 8 / KR 9:

Für die Victoria-Modelle KR 8 und KR 9 existieren zwar Bedienanleitungen, aber Ersatzteillisten sind in der Regel nicht bekannt, liegt wahrscheinlich daran, weil so wenige dieser Motorräder gebaut wurden. Da hat Victoria keinen Aufwand betrieben. An den verbliebenen Maschinen waren bislang auch keine dieser Armaturen zu finden. Aber der Tag ist gekommen und eine fast komplette KR 8 hat die Scheune verlassen. 

Der Scheunenfund:

Eine der letzten Maschinen aus dem Entstehungsjahr mit der Fahrgestell und Motornummer: 150234, Kilometerstand lt. Noris-Tacho: 16007 km, vor Jahrzehnten überlackiert, aber doch wie unberührt…

Die betreffenden Armaturen sind in der Bedienanleitung der KR 9 auf zwei Bilder abgedruckt:

Der Starterknopf (original):

Der Benzinhahn mit Abdeckung (original):

Rechte Seite, eingebauter Zustand des Benzinhahns:

Roter Pfeil zeigt an die Wellenbetätigung.

Der Benzinhahn wird über eine flexible Stahlwelle in seine Stellungen betätigt, „RES – ZU – AUF“:

Die gesamte Einheit der Benzinhahn – Betätigung:

Zwei Gelenkhülsen mit Splinten verbinden Hebel und Hahn.

Die linke Seite ist für den Tupfer zum Schwimmergehäuse reserviert:

Der Schwimmergehäusedeckel ist mit einer waagrechten Druckeinrichtung für die Schwimmernadel eingerichtet.

Victoria KR 8 Bedienanleitung.

Der Tupfer drückt über einen Bowdenzug eine konische Spitze gegen die Schwimmernadel, diese treibt den Schwimmer wie gewohnt nach unten und gibt den Benzin frei.

Hier nochmal der Tupfer am anderen Ende der Mechanik.

Im Grunde genommen ist die Mechanik ganz einfach. Ob diese aber immer den Ansprüchen genügt hat oder ob sie bei meist abgenommenen Seitenblechen von Nöten war kann nicht nachvollzogen werden. Ich gehe davon aus, dass die Funktion über Jahre nicht den Erwartungen – Stand der Technik gehalten hat. Es wurde bestimmt auch die Einschieber – Vergaseranlage oft auf Zweischieber umgebaut, um auch im Winter ein besseres Anspringen zu gewährleisten. Die Umbauten vom ersten Motor – KR 8 auf den zweiten mit mehr Kühlrippen und dann die Umstellung auf den wechselgesteuerten Motor der KR 9 haben auch ihre Spuren hinterlassen. Somit sind die vielen verschwundenen Seitenbleche nur der eine Teil des Handlings. Es ist halt leichter bei einem Motorrad wenn man unkompliziert an Vergaser mit Bedienelementen, Zündung usw. heran kommt. Somit wurden komplizierte Elemente einfach weg montiert. 

Noch ein Bild von der ersten Victoria KR 8:

Der erste Motor:

Werks-Archiv-Bild, Ende 1933, Anfang 1934.


 

Motorrad – Victoria – Vorsteckwagen auf der 8. Kaiser Franz Josef Fahrt in Bad Ischl…

Am 20. Oktober 2018 fand wieder die einmalige Fahrt und Treffen der zwei und dreirädrigen Pioniere bis 1929 statt. Bei schönem Wetter in dieser Jahreszeit, nicht immer gegeben, fuhren die „Alten“ den abgesperrten Stadtkurs im Bereich eines Rundkurses durch die Fußgängerzone. Wir waren auch dabei, mit unserem Victoria – Vorsteckwagen von 1904, welcher vor ca. 25 Jahren aus vielen originalen Teilen als „NACHBAU“ das Licht der Welt erblickte.

Die folgenden Seiten aus dem VfV Heft Ausgabe 2/2019, also brandneu, wurde vom VFV freundlicherweise für diesen Beitrag zur Veröffentlichung frei gegeben. Besonderer Dank gilt auf dem Veranstalter, Herrn Hannes Denzel, der sich immer viel Mühe mit der grandiosen Veranstaltung gibt.

VFV – Bericht:

Bilder von einigen Fahrzeugen:

Die IG-Mitglieder, unser Roman und Rupert, waren natürlich auch mit von der Partie:

Video – Victoria – Vorsteckwagen auf der „Saxonia 100“ in Dresden 2014:


 

Motorrad – Victoria – „Fix“ V 99 BL von 1951, die Geschichte eines Motorfahrrades…

Der Motor:

Es handelt sich um das folgende originale Motorfahrrad:


Der Kaufvertrag des berühmten Münchner Fahrzeughändlers „Georg Meier“, welcher durch seine Rennerfolge bekannt wurde:

Die Empfangsbestätigung der Kaufsumme:

Die Kundendienstkarte:

Auszug aus dem KFZ-Brief:


Versicherungsschein:

Gebrauchsanweisung Victoria V 99 BL:


Originale Fotos zur Victoria V 99 BL von 1951:

 

Brazzeltag in Speyer – Die Redordmaschinen „Blitzen“-Benz und „Kompressor“-Victoria, und vieles mehr…

Seit acht Jahren wird der Brazzeltag in der Domstadt Speyer veranstaltet. Brazzeln heißt laut sein, dröhnen, krachen, zischen mit außergewöhnlichen Fahrzeugen ob Zwei, drei oder vier Räder – einfach alles, was aus dem normalen Rahmen fällt.

Im Anschluss Informationen aus dem Programm-Heft:

 Die Geschichte vom „Blitzen“-Benz:

Hermann Layher vor seinem Blitzen-Benz:

Der Motor, wie beschrieben ein Vierzylinder.

Einfach mal ein „Kettenantrieb“.

Hermann Layher und Gert Reiher vor ihren Rekord-Maschinen:

Hermann Layher auf der Victoria-Kompressor-Maschine von 1925:

Der „Packard-Bentley“:

Weitere seltene Rennwagen auf dem Brazzeltag:

Die Karbid-Rücklichter von den Bentleys.

Der erste Benz – Motorwagen.

Während der Papa bei den Autos ist, vergnügt sich die Victoria in der Spielecke.

Die Militärfahrzeuge waren auch da:

Der Indian Club mit ca. zwanzig Motorrädern:


Eine Puch mit 5 Motoren E50.

Herman Layher mit seiner Zündapp:

Viele, viele Zuschauer.

Der Tag klingt aus…

Moped – Victoria – Vicky IV ab Ende 1955…

Die neue Victoria „Vicky IV“:

Die offensichtlichen Neuerungen der Vicky IV waren die folgenden:

  • Der Lenker mit Cockpit.
  • Moderner Breitstrahl – Scheinwerfer + weißer Schalter.
  • Tacho mit zwei Klingeln in verschiedenen Tonlagen über Bowdenzug.
  • Pressstahl – Gepäckträger mit Spanngurt.
  • Werkzeugfach am Gepäckträger.
  • Der neue M 51 Motor, den man im Stand antreten konnte.
  • Das Hinterrad mit Stoßdämpfern.
  • Neu – geschlossener Kettenkasten.
  • Erweiterter Tankinhalt mit 3,5 Liter.
  • Verchromte Luftpumpe unterm Schwingsattel.
  • Hinterradschwinge in Gummi – Silent-Blocks.
  • 89 mm Trommelbremse, Rad mit Steckachse.
  • Kettenrad mit Gummi – Ruckdämpfern.                                                                                                                                                                                                                                  

Originales Vicky IV:

Der M51 – Motorenprüfstand:

Werbeplakat Vicky IV:

Victoria Vicky IV E:

Das „E“ steht für Exportmodell. Das augenscheinlichste Merkmal waren die Weißwandreifen sowie eine vordere Abdeckung vom Steuerkopfschild. Das Exportmodell wird mit dem „Frankfurter Topf“ als Auspuff angeboten, welcher das Fahrzeug sehr leise macht.

Exportmodell mit Weißwand-Reifen.

Auspuff – Frankfurter – Topf. Bilder Vennekate/Reinwald.

Das „E“ – Modell – Bild von oben:

Prospekt – Export -Modell:

Victoria Vicky IV Standard:

Zusätzlich bot Victoria noch ein Standard-Modell der Vicky IV an, welches mit einem Rohrlenker und einen einfachen Scheinwerfer, sowie mit dem Auspuff der Vicky III verfügbar war:

Gegen einen Aufpreis gab es die Vicky IV auch mit einem Dreiganggetriebe, sie hatte die Bezeichnung: „Vicky IV D“. D steht in dem Fall für 3-Gang.

Von 1955 – 1958, also dem Jahr als Victoria Pleite war, wurden ungefähr 122000 Stück Vicky IV produziert.

Victoria – Vicky IV – die Bedienung, Pflege und Wartung in Bildern:

Auszug aus dem Pflegedienst-Heft:

Letzter Eintrag bei 5000 Km.

Diese Vicky IV muss noch zum Laufen gebracht werden:

 

Werbeplakat 1956.

Victoria Vicky IV – Prospekte 1956:

Einige Bilder aus dem Buch der Victoria-IG:


Nähe Granada/Spanien.


Moped – Victoria – Vicky III N, N – bedeutet – Neu

Produktionsbeginn ab August 1956, Produktionsende 1958, Absatz ca. 24000 St.

Wie man auf den ersten Blick sieht, ist ein neuer Motor im Fahrgestell der Vicky III verbaut. Dieser stammt aus dem Nachfolgemodell Vicky IV und hat die Bezeichnung M 51. Der Motor leistet 1,4 PS bei 4350 U/min. Victoria hat auch hier die Ziehkeilschaltung, welche keine Schaltklauen besitzt und über Kugeln die Gänge sehr weich einlegt, verbaut. Diese Schaltung war ein Novum im Moped-bau und wurde vielseitig eingesetzt.

Zweigang-Ziehkeilgetriebe:

Der Vicky IV – Motor:

Da man den Motor bei der Vicky III N und bei der Vicky IV im Stand antreten konnte nannte Victoria dieses Detail „Pedal-Kickstarter“. Wiederum bekam der Motor einen Bing-Vergaser. Auch die Vollnaben (89 mm) übernahm man von der der Vicky IV. Es gab den Motor der Vicky III N mit Graugusszylinder oder auch mit Alu-Zylinder.