Motorrad – Victoria – und das „Hellaphon“…

Das Vakuumhorn „Hellaphon“ als Druckluft-Signal-Instrument konnte man als Zubehör in den Dreißiger Jahren erwerben. Montierbar, sowohl ans Motorrad oder Automobil, setzte es einen sehr harmonischen musikalischen Doppelton beim Betätigen frei. Es funktioniert mit Druckluft über einen kleinen Kompressor, der diesen z.B. über ein Rad und eine Reibrolle antreibt:

Das Hellaphon an einer 600er Victoria:

Die gesamte Anlage mit den einzelnen Komponenten:

Doppeltönig, für Motorräder, ganze Länge des Schallhornes 360 mm, verchromt.

Pumpe bzw. Kompressor schwarz lackiert, Ölung mit Knochenöl…

Luftansaugtrichter mit Anbauhinweis – immer nach unten anbauen, dass kein Wasser in die Pumpe gelangen kann.

Halterung der Pumpe mit Andrückvorrichtung, ähnlich wie bei einem Fahrrad-Dynamo.

Verchromter Lenkerhebel, welcher bei Betätigung die Pumpe an das Vorderrad drückt. Gesteuert über Bowdenzug.

Die Pumpensteuerung hier auf der rechten Seite vom Motorrad.

Diese Signaleinrichtungen gab es in den verschiedensten Varianten für jeden Einsatzfall. Anschließend noch einige dieser seltenen Hupen:

Befestigungsvarianten:

Preise :

An der Victoria KR 8 macht sich das Hellaphon auch recht gut:

Das Hellaphon an einer 500er DKW:

 

 

 

Moped – Victoria auf der Retro – Classics – Nürnberg…

Ja, wo „Victoria“ vertreten war, da möchte ich beginnen…

Herr Christian Silberhorn – Unternehmer aus Fischbach bei Nürnberg ist passionierter Sammler, hauptsächlich – BMW Fahrzeuge und Fahrzeuge die in Nürnberg und Umgebung hergestellt wurden. Die Firma „Silberhorn-Classics“ gönnt sich daher ein Museum, welches sich momentan im Bau befindet.

Das Museum, hier im Rohbau, soll gegen Ende des Jahres 2020 fertig gestellt sein. Auf dieses neue Museum freuen sich alle Oldtimer-Fans…

Es folgen Bilder vom Messestand der „Silberhorn Classics“ mit Sport-Mopeds vom Nürnberger Raum, natürlich auch Victoria-Mopeds:

Die BMW kommen auch nicht zu kurz:

BMW quer durch die Epochen…

Christian Silberhorn liebt auch skuriles, wie dieses Auto aus Schrottteilen:

Natürlich hat die Messe auch ihre Exoten für die Klassiker:

Etore Bugatti hätte seine wahre Freude…

Bugatti T35B Grand Prix Rennwagen, 8 Zylinder Reihenmotor, 2300 ccm, 160PS mit Kompressor – Nachbau 50er Jahre…

Alfa Romeo 8C Monza, 8 Zylinder Reihe, 2600 ccm, 200 PS, 220 km/h…

Das Horch-Museum Zwickau hatte vom Trabant bis zum Wanderer ausgestellt:

 

Wanderer 10/50 PS, Typ W11, 6 Zylinder, 2540 ccm.

Engländer waren auch vertreten:

Kühlermaske – Bentley.

Traktoren-Schau.

Originale „Fox“.

„D-Rad“ R0/4.

Na endlich ein „Victorianer“ mit Messestand unser Werner Frauenknecht aus Nürnberg/Fürth.

Sehr schön dekorierte Messestände…

Opel mit einigen Fahrrädern…

Wer „Boliden“ sehen wollte kam natürlich auf seine Kosten:

Zum Abschluss haben wir uns noch ein „Weltenburger-Schwarzbier“ gegönnt und dabei noch ein 5 Liter Fässchen gewonnen:

 

 

 

Fahrrad – Victoria – Fahrradbuch erschienen im Februar 2013

125 Jahre – Fahrradgeschichte von Victoria beinhaltet das Buch von 1886 – 2011. 

Einige interessante Fotos folgen aus dem Buch zum reinschnuppern:

Haben die Fahrradfreunde jetzt gefallen am Buch gefunden? Dann schnell bestellen, es sind nur noch wenige Exemplare vorhanden (20 Stück).

Das Buch kostet 39,90 EUR inklusive Versand in Deutschland. Bestellen gegen Vorkasse bei Gert Reiher, Nordstraße 35, 08233 Treuen, dem Autor dieser Seite. E-Mail: gr@victoria-rad.de.

Motorrad – Victoria – Peggy – Roller in Zeitschrift Roller-Mobil/Kleinwagen

In der Zeitschrift „Roller-Mobil/Kleinwagen“ hat der Verleger im Monat März 1957 unseren „Peggy-Roller“ beworben:

Dieser Beitrag hat dem „Peggy-Roller“ leider auch nicht mehr geholfen, sein „Aus“ war bereits besiegelt und mit ca. 350 verkauften Rollern eher als Fiasco zu betrachten…

In der gleichen Zeitschrift wurde auf der Rückseite der „Vespa-Roller“ beworben:

Mit dem richtigen Konzept konnte man in der schwierigen Zeit, als das Auto das Zweirad verdrängte, natürlich auch Roller verkaufen. Vespa hat es bis heute bewiesen, wenn man die Tatsache annimmt:

Vespa hatte bis 1965 bereits drei Millionen Roller verkauft…

Dampflokfahrt nach Chodov – Tschechische Republik im Oktober 2019…

Wir sind es gewohnt auf zwei oder drei Rädern unterwegs zu sein, aber auf einer Maschine mit 10 Rädern, also einer fahrenden nostalgischen Dampflok, fühlt sich das doch anders an…

Bahnhof Plauen in unserem Schönen Vogtland“

Die Reise ging am ins benachbarte Land nach Chodov einem Bierbrauerdorf:

Ein Teil der Mitfahrenden hatten das Ziel – Marienbad und wir fuhren weiter nach Chodov. Die Marienbader haben die Kultur gewählt und wir den Biergenuss mit Brauereibesichtigung, so verschieden ist das eben…

Nunn aber erst mal zu unserem gemeinsamen Beförderungsmittel , der Dampflok:

Das Dampfross ist hier hergestellt worden:

Nummer und Station.

Das mächtige Fahrgestell.

Lokführerstand.

Schwerstarbeit – Kohlen schaufeln…

Das Feuer brennt gewaltig…

Das ist wohl der wichtigste Wagen an der Lok:

Die Stimmung machte unsere Band, welche die ganze Fahrt mit an Bord war, hier am Zwischen-Stop dem Bahnhof Hof:

Gegen Mittag die Ankunft in Chodov:

Alle Mann und Frau zu Fuß zur Brauerei…

Ankunft – Brauerei:

Die Historie der Brauerei:

Aber nun hinein ins Vergnügen, denn der Appetit auf Essen und Trinken war bereits reichlich vorhanden.

Eingang zum Felsenkeller.

Bereits gut vorbereitet für ein paar hundert Gäste mit Schnitzel, Kartoffeln, Gemüse und Kraut und reichlich Bier ob dunkel oder hell waren alle gut drauf…

Anschließend gab es die Besichtigung der Brauerei:

Die Gerste wird im Keller vorbereitet…

Riesige Edelstahlbehälter für die „Maische“.

So sieht ein Sudkessel aus…

Man sehe und staune, an dem Brunnen im Hof kommt auf der einen Seite Wasser und auf der anderen Seite Bier über eine Leitung direkt aus der Brauerei:

Noch ein Ständchen zum Abschluss und wir treten die Heimreise an…

Nachdem die Feuerwehr von Chodov noch Wasser in den Tender gefüllt hat und der Schmiermaxe seine Arbeit verrichtet hat, ging die Fahrt wieder nach Hause:

Dieser Ausflug wird wohl allen Teilnehmern in schöner Erinnerung bleiben, zumal es ein sehr schöner Spätherbsttag war.

 

 

 

 

Motorrad – Victoria – Buch – das Standardwerk ein Gemeinschaftswerk…

Wer es noch nicht kennt und Interesse an unserer Motorrad-Marke „VICTORIA“ aus Nürnberg hat, sollte sich unserer umfassendes Gesamtwerk, welches in einer Gemeinschafts-Arbeit entstanden ist, unbedingt bestellen (Weihnachten steht vor der Tür!).

Nachdem es viele Jahre nur ein Victoria-Buch vom Autor Thomas Reinwald, einmal über den Podzun-Verlag, bzw. über den Verlag Kleine/Vennekate gab, entschlossen sich die Typenreferenten der Victoria-IG ein weitaus umfassenderes Werk in Szene zu setzen.

Auf dem Victoria-Treffen in Bad Dürkheim ( Ausrichter „Matze“) im Jahr 2014 fassten wir den Entschluss ein Fotobuch mit Archivmaterial von unserem passionierten Fotosammler Klaus Bächer ins Leben zu rufen. Bald ergab sich aber dann der Wunsch und der Wille natürlich umfassend über die Victoria Geschichte – die Fahrzeuge seien es Fahrräder, Motorräder oder Zubehör und natürlich die dazugehörigen Geschichten, zu schreiben. Der Rennsport wurde weg gelassen, das hätte den Rahmen gesprengt!

Gesagt, getan – bei einer sogenannten „Werkstattparty“, welche eigentlich für ein gemütliches Zusammensein der Referenten gedacht ist, wurde zwei Tage hart gearbeitet, diskutiert und Beschlüsse gefasst. Das Treffen war bei Gert Reiher in Treuen. Das Wochenende im Jahr 2014 war sozusagen die Taufe unseres Buches. Unser Manfred Sprenger, als Ersteller der Victoria-Jahreshefte, wer sonst, wurde als Koordinator die Federführung übertragen. Bei ihm liefen alle Fäden zusammen und das Werk entstand quasi auf seinem Rechner. Zielstellung zur Fertigstellung war ein Jahr… Gut Ding will Weile haben und man kann ein Buch mit 380 Seiten überstürzt auf die Beine stellen, zumal in der Zwischenzeit noch einige neue Erkenntnisse dazu kamen. Ich erinnere an den Katalog von 1910, welcher zufälliger Weise in meiner Nachbarstadt Plauen auftauchte…

In 18 Monaten war das Buch der Victori-IG fertiggestellt mit 18 Kapiteln. Das Inhaltsverzeichnis:

Einige Auszüge aus dem Buch:

Die Verfasser der einzelnen Berichte:

Besonderer Dank gilt den Freunden, die aus Ihren Archiven folgendes beigesteuert haben, um nur einige zu nennen:

  • Klaus Bächer und Willy von den Driesch für umfassende Fotos aus allen Epochen.
  • Norbert Verwohlt für den Pionierzeit Artikel.
  • Manfred Sprenger für umfassendes Material aus seinem Archiv.
  • Gert Reiher für Uralt-Fahrradkataloge aus seinem Archiv.

Das durchgehend farbige Werk mit 380 Seiten in der Größe 21 cm x 21 cm ist für den Preis von 59,00 EUR inkl. Versand erhältlich, solange der Vorrat reicht. Da das Buch nicht über den Buchhandel zu bekommen ist, folgende Anfragen über größere Stückzahlen usw. bei unserem Mitglied und Buchhalter:

Johannes Koch, Rossinistraße 21, 90455 Nürnberg. Tel. 09122-2447 oder E-mail: hans.koch@victoria-ig.de.

Weitere Informationen auch auf: info@victoria-ig.de.

Viel Freude beim lesen wünscht Euch, Gert Reiher…

 

 

 

 

Motorrad – Victoria – „Swing“ KR 21

Mit der KR 21 „Swing“ und dem voran gegangen „Peggy“-Roller brach eine neue Generation der Antriebstechnik bei Victoria hervor. Die neue Triebsatz-Schwinge welche hier in das erste  Motorrad eingebaut wurde kann man wirklich als kleine technische Revolution bezeichnen. Entwickler dieser neuartigen Schwinge war Norbert Riedel. Da der 200er Motor durch die Schwinge elastisch aufgehängt war konnte eine Fußschaltung praktisch nicht angewendet werden, also musste eine andere Lösung her. Die zweite für Victoria als bahnbrechende Neuerung war das die sogenannte Swing-Blitzschaltung. 

Nun aber der Reihe nach alle Infos zu den Neuerungen ob positiv oder negativ zu betrachten:

Rein äußerlich wirkte die „Swing“ als super modernes Motorrad mit seinem schräg gestellten Motor. Bestechend für das Auge des Betrachters der wunderschöne Tankspiegel, übergehend in die Verkleidungsbleche und oberhalb die formschöne Doppelsitzbank. Auch die Linierung an der Vordergabel mit dem roten Keil und der weißen Umrundung sieht wirklich toll aus:

Auf diesem Bild erkennt man die sogenannte Triebsatz-Schwinge recht gut.

Im unrestaurierten Zustand sieht die Maschine wie folgt aus:

Die Triebsatz-Schwinge mit 80 mm Federweg und der Federweg der vorderen Kurzschwinge mit 100 mm brachten der Swing den Beinamen das „Schwebende Motorrad“ ein.

Die Triebsatzschwinge:

Ohne seitliches Abdeckblech, Bild: Kleine/Vennekate/Reinwald.

Einblick in die Montagestraße der der KR 21 Swing:

Bild: Kleine/VennekateReinwald.

die Triebsatz-Schwingen-Fertigung:

Bild: Kleine/Vennekate/Reinwald.

Der technische Direktor Bauer präsentiert stolz das Gussteil der Triebsatz-Schwinge vor dem Werk:

Prospekt mit technischen Angaben:

Das elektromagnetische Ziehkeilgetriebe war wohl die absolut technische Neuerung ihrer Zeit:

Gesteuert wurde das Getriebe an der linken Lenkerhälfte über Schalter elektrisch und nicht wie üblich über einen Fußhebel, der meist auf der linken Fahrerseite angeordnet war. Links, mittig war die Leerlauftaste angeordnet und oben die Gänge im Uhrzeiger-Sinn. Die Schaltmethode war für den Ersttester und natürlich für den späteren Fahrer eine gewaltige Umstellung. Das es da Aussetzer und schlimmer auch Gangsalat gab war ja voraus zu sehen. Im schlimmsten Fall schoss der Zieh-Keil durch das Getriebe.

Das elektromagnetische Getriebe:

Swing KR 21 Prospekt:

In zwei Produktionsjahren (1956-1957) verkaufte Victoria so ca. 3500 Swing Motorräder. Dies konnte den Erwartungen nicht entsprechen. Da half auch nicht, das man sich an Geländefahrten beteiligte, welche auch nicht den gewünschten Erfolg für das Motorrad selber entsprach.

Werksfahrer Hans Best in flotter Pose mit der Swing:

Bilder: Kleine/Vennekate/Reinwald:

Tolle Bilder mit den Stollenreifen, schmalen Schutzblechen und hochgezogener Auspuffanlage, aber leider relativ erfolglos…

Weitere Prospekte:

Auszüge aus der Ersatzteilliste der „Swing“:

Früher Testbericht Motor Rundschau von 1955:

Die beiden Damen fühlen sich recht wohl auf der „Swing“:

Im nächsten Bericht wird die Victoria KR 21 „SWING“ nochmal ausführlich in extra Groß-Prospekt „Das schwebende Motorrad“ von der VICTORIA WERKE A.G. vorgestellt.

Inhaltsverzeichnis der ersten hundert Beiträge:

 

 

 

Motorrad – Victoria – Peggy-Roller nur eine Kleinserie…

Bereits  im Jahr 1953 stellte Victoria auf der IFMA  einen Prototyp eines neuen Rollers vor, der: „Peggy-Roller“:

Vorserie – Bild: Kleine/Vennekate/Reinwald.

Vorgesehen war ein 200 ccm gebläsegekühlter Zweitakt-Motor mit einer Leistung von 10,3 PS, sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h bringen. Der Rohrrahmen endet am Steuerkopf, welcher die Vorderradgabel mit der Kurzschwinge trägt. Stoßdämpfer waren jeweils nur auf einer Seite verbaut, die andere Seite war mit einer leeren Blechhülle versehen. Die Stoßdämpfer waren ölgedämpft, der hintere einstellbar für den Solo-und Soziusbetrieb. Die Antriebseinheit war die berühmte Triebsatzschwinge im Druckgussverfahren gefertigt vom Motor bis zum Kettenkasten. Das Gussmaterial besteht aus einer Aluminium-Silicium-Legierung.

Triebsatzschwinge – Peggy/Swing.

Die absolute Neuheit war das neu entwickelte elektromagnetische Ziehkeilgetriebe. Es wurde über eine Tastatur an der linken Lenkerseite betätigt. Damit fiel der Fußschalthebel weg. Der elektrische Anlasser war ebenfalls eine Neuheit am Peggy-Roller. Dieser war aber leider recht unzuverlässig, weil der Reibbelag und die Schwungscheibe nicht ordnungsgemäß aufeinander distanziert waren und sich Dellen bildeten.

Nach weiteren konstruktiven Mängeln bekam der Peggy-Roller nicht die erwartenden guten Noten und es blieb in der Folge bei gerade mal ca. 350 Modellen, die das Werk verließen.

Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die Konstruktion des Peggy-Roller von dem Konstrukteur Norbert Riedel stammt. Just dieser Norbert Riedel, der ein paar Jahre vorher noch, im Allgäu, in Immenstadt die „Imme“ gebaut hat. Die „Imme“ war auch eine sehr eigenwillige Konstuktion.

Besonderes Merkmal – Einarm-Schwinge-Vordergabel.

Die Firma Victoria und Norbert Riedel arbeiteten schon in den Kriegsjahren zusammen. Victoria fertigte einen der sogenannten „Riedel-Anlasser“ für Flugzeugmotoren usw. Für diesen Anlasser gibt es später einen extra Bericht.

Links Norbert Riedel auf dem Peggy-Roller, rechts Direktor Prüssing von Victoria.

Verkaufsprospekte mit technischen Daten:

 

Das nächste Bild zeigt einen der wenigen originalen, neuwertigen „Peggy-Roller“ von unseren Victoriafreund Len Thesing (Bild Buch Victoria IG):

Zum Schluss noch ein Werbefoto aus dem Buch mit einem farblich – capriblauen Roller im Urzustand, der mit dieser Farbe nie gebaut wurde…

 

Inhaltsverzeichnis der ersten hundert Beiträge: