Weltrekord-Fahrt auf der Autobahn München – Ingolstadt 12. April 1951
Die Weltrekordfahrt erforderte sehr viel Vorbereitung. Zuerst musste der 1 PS Motor auf höhere Leistung getrimmt werden. Man verwendete die besten Kurbelwellen, Kolben usw. um diese zu frisieren, leichter zu machen und optimal zu schleifen, hauptsächlich für den Gemisch-Eingang. Natürlich wurden auch die Kanäle leicht vergrößert und poliert. Die Verdichtung lag bei 1:12, also wesentlich höher. Den einfachen Vergaser ersetzte man durch einen 14 mm Schwimmervergaser der Nürnberger Firma Bing. Eine Batterie-Zündung sorgte für mehr Zuverlässigkeit, schließlich wurde die Seriendrehzahl (8000 U/min Obergrenze maximal) auf 12000 U/min angehoben, um diese immense Leistungssteigerung zu erreichen. Nach der richtigen Auswahl des Auspuffs und weiterer systematischen Veränderungen kam man nun auf eine Leistung von 2,16 PS mit einem je zur Hälfte eines Benzin/Benzol Gemisch und ganz normalen Motoröl. Alle anderen Antriebsstoffe, wie Alkohol, Äther und spezielle Rennöle brachten keine Verbesserung.
Wie man auf der Abbildung bereits sieht, bekam das Fahrwerk eine systematische Veränderung. Die Rennverkleidung hat logischerweise die Luftwiderstände erheblich verringert. Das gesamte Fahrzeug wog nur 21,9 Kilogramm.
Hier Georg Dotterweich mit seinem Igelit-Rennanzug, der sehr anliegend und Figur betont angefertigt wurde. (Bild Verlag Kleine/Vennekate/Reinwald).
Nur mit dieser Haltung auf der Rekordmaschine konnte man Höchstleistungen erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit war 84 km/h. Der Mittelwert der gesamten Strecke betrug 79 km/h. Somit – Weltrekord in der 50 ccm – Klasse !!!
Georg Dotterweich mit Siegerkranz. Neben ihm Herr Oberingenieur Wedel, der maßgeblich den FM 38 aufmotzte.
Die beiden vorbereiteten Rennmaschinen, wobei die leistungsfähigere beim ersten Versuch zu Bruch ging.
Nochmal Georg Dotterweich bei der Rekordfahrt.
Die Rekordmaschine steht im Museum für Industriekultur in Nürnberg. Die zweite Maschine im Zweiradmuseum Neckarsulm.
Die Aufnahme habe ich 2009 beim Victoria-Treffen in Nürnberg gemacht.
Weitere sportliche Erfolge:
Schon 1950 wurde der FM 38 bei der großen Deutschlandfahrt eingesetzt:
Die erfolgreiche Teilnahme war den Fahrern Hartmann, Schrödel und Großkopf zu verdanken. (Archiv: Kleine/Vennekate/Reinwald).
Fernfahrt im September 1952 von Amsterdam nach Nürnberg und zurück in 48 Stunden:
Fernfahrt Berlin – Istanbul und zurück: