Dieser Beitrag ist dem genialen Konstrukteur „Norbert Riedel“ gewidmet, welcher mit Konstruktionen im Motorradbau – Auto-Konstruktionen; sowie in technischen Fahrzeugkomponenten, der Flugzeug-Industrie usw., der damaligen Zeit meistens voraus war…
Steffen Riedel, der Sohn von Norbert Riedel hat über den PODSZUN-Verlag ein Buch mit 130 Seiten veröffentlicht und die Geschichte dieses genialen Konstrukteurs somit der Nachwelt erhalten…
Die folgenden Bilder und teilweise übernommenen Informationen und Texte entstammen aus dem folgenden Werk und am Ende des Berichtes können Sie die Daten und ISBN-Nummern entnehmen, zur eventuellen Beschaffung des Werkes…
Im Jahr 2012 hatte ich das Glück und die Gelegenheit den Steffen Riedel bei einem Vortrag auf dem Victoria-Treffen kennen zu lernen. Im folgenden die Widmung für mich:
Norbert Riedel, geb. am 1. April 1912 in Jägerndorf/Ostsudetengrau, heute tschechische Republik:
Der technisch begabte Norbert Riedel begann bei der Firma „Ardie“ als technischer Zeichner und Konstrukteur:
Nach ca. einem dreiviertel Jahr war Riedel bereits an den Konstruktion der Ardie RZ 200 beteiligt:
Im Jahr 1937 entwickelt Norbert Riedel den Motor für das Motor-Fahrrad MF 125, es war ein121-ccm Einzylinder-Zweitakt-Motor mit Kreuzstromspülung, Flachkolben und dreifach gelagerter Kurbelwelle (3,5 PS mit 2 Liter auf 100 Kilometer):
Norbert Riedel war beauftragt den Kleinwagen, genannt „Maus“ weiter zu entwickeln, der recht beachtliche Leistungen erbrachte… auf Grund der Volkswagen-Entwicklung dieser Zeit wurde das Projekt „Maus“ nicht weiter verfolgt:
Zahlreiche Entwicklungen wie z.B. einen 600er Flugzeugmotor bei Ardie und viele Patente gehen auf Norbert Riedel zurück. Auch die Ardie RBZ 250 ein Einzylinder-Zweitakt-Flachkolben aus Leichtmetall mit Kreuzstromspülung und Doppelport-Auspuffanlage. Das Getriebe stammte von der Firma „Getrag“, mit der Norbert Riedel enge partnerschaftliche Beziehungen hatte insbesondere mit Hermann Hagenmeyer – Chef-Getrag. In den Fünfziger Jahren wurde diese Geschäftsbeziehung weiter intensiviert, ich denke an die tausende „Ziehkeilgetriebe“…
Der „RIEDEL -ANLASSER“:
Ja man glaubt es kaum, – Anlasser für Flugzeug-Motoren hat Norbert Riedel konstruiert und VICORIA hat diese gefertigt !!!
Weitere Information dazu können Sie in den nächsten Berichten dazu verfolgen !!!
Hautthema – „IMME“
Stunde-Null – Die Imme, eine Neuerfindung, viele Details der Vorkriegs-Technik vereinen sich im Neuanfang der neuen Generation – Motorrad „IMME“… Technische Daten:
Motorleistung: 3,5-4 PS; Höchstgeschwindigkeit: 65-70 km/h; Gew.: 50 kg Federung: Vorderrad und Hinterrad – abgefedert. Die Hauptunterschiede sind wohl im Fahrgestell begründet. Der Hauptrahmen sowie die Träger des Vorder- und Hinterrades werden durch ein einfaches Rohr gebildet, wobei die Träger für das Vorder- und Hinterrad seitlich abgekröpft und die Naben daran „einseitig“ befestigt sind.
Skizze:
Die UR – Imme:
Die Imme aus Immenstadt – Symbol einer fliegenden Biene:
Man sehe und staune – die 10.000ste Imme:
Nach etwa 12.000 gebauten Immen endet die Geschichte der Riedel Motoren AG. Es entstand durch einige Zugeständnisse die ZMG – ZWEIRAD – MOTOREN – UND GETRIERBE G.M.B.H. In der ZMG arbeiteten unter Ingenieur Fritz Philipps weitere Profis und auch Norbert Riedel an der Weiterentwicklung der Motoren bis zum 200er – Imme -Motor:
Nach ca. 5 Jahren endete die Produktion und Ersatzteillieferung der Imme…
Konstruktive Gastspiele von Norbert Riedel, hier z.B. bei der Firma „Triumph“ mit der 350er „Boss“:
Auch der von Norbert Riedel konstruierte „Till“- Roller sollte sein Dasein bei „VICTORIA“ wieder finden, im „PEGGY-ROLLER“…
Die Zusammenarbeit mit VICTORIA – NÜRNBERG brachte für Norbert Riedel noch einige Konstruktionen ins Haus…
Der „Peggy-Roller“ von „VICTORIA“:
Die „SWING“ von „VICTORIA“:
Auch im „Nicky-Roller“ von „VICTORIA“ hatte Norbert Riedel seine Finger im Spiel, denn auch hier wurden seine konstruierten Kugel-Ziehkeil-Getriebe verbaut:
Norbert Riedel – und wieder selbstständig…
Die Norbert Riedel „Armaturen GmbH“ produzierte den elektromechanischen Teil für das Goggo-Coupe.Halbautomatik-Ziehkeil-Getriebe den Getrag „Selektromat“. Das Getriebe, ein sogenanntes Vorwahl-Getriebe funktionierte wie die Getriebe der Victoria „Swing/Peggy“, nur eben komplexer an einem leitungsstärkeren Motor.
Die Firma „Glas“, die das „Goggo-Mobil“ baute war mit Norbert Riedel gut im Geschäft und unterhielt mit ihm freundschaftliche Bande… Übrigens die bekannte Schauspielerin Uschi Glas, eine Namensvetterin der „Glas-Mobile“ hat Werbefotos mit diesen Fahrzeugen gemacht, ihr Vater hat wohl auch für die Firma gearbeitet…
Der 24. Februar war Norbert Riedel mit seinem Sohn Eberhard in Zürs beim Skifahren an einem Hang verunglückt, der Sohn konnte gerettet werden, der Vater – Norbert Riedel – verstarb gegen 16.00 Uhr…
Ich kann nur jedem empfehlen, das Buch zu besorgen – es ist absolut interessant und für jeden „Victorianer“ eigentlich ein Muss…
Hinweis auf urheberrechtliche Informationen – wie bereits eingangs erklärt, sind Informationen und Bilder aus dem benannten Buch von Steffen Riedel – PODSZUN-VERLAG entnommen…
Die nächsten Berichte befassen sich hauptsächlich mit den Konstruktionen, die Norbert Riedel für „VICTORIA“ entworfen und konstruiert hat…