Victoria – Motorrad KR6 ab 1926 mit vielen originalen Bildern…

Die brandneuen, von Victoria entwickelten Motorräder mit Hubraum 600 ccm – genannt KR6 waren natürlich eine Sensation in der Motorrad-Szene !!! Anfangs waren es Stecktankmodelle mit einem neuen Rahmen (der sogenannte Höckerrahmen mit oberer Doppelschleife), sowie dem 600er Motor und neuem Getriebe. Die Schaltung war jetzt generell am Motor angebracht. Die Formgebung der Kotflügel, Kettenschutz, usw. wurde ebenfalls verändert, was auch Bauart bedingt war. Die Steuerung wurde ebenfalls verändert, mit einer neuen Aufnahme und Steuerkopf an der Vordergabel. Im Vorderrad baute man eine serienmäßige Backenbremse in Anlehnung der letzten Modelle der K.R.III. ein.

Die Vergaser-Ansaugung war bei den ersten Modellen noch etwas geschwungen.

Ein sehr frühes Modell mit der Fahrgestellnummer: 30109. Die KR 6-Serie begann mit der Nummer: 30000.

Wie man sieht, hat man die Auspuffanlage ebenfalls neu konzipiert.

Technische Daten KR 6:

Plakate:

Seltener Kaufvertrag:

Kaufvertrag einer KR 6 in sehr schöner Aufmachung in Farbe.

KR 6 mit Kali Seitenwagen.

 

Originale Bilder von Victoria Motorrädern:

Einige Victoria KR6 Motorräder, die noch existent sind:

 
 
Victoria Treffen 2008in Pfaffengrün.

 

Hans Kupfer aus Pruppach, Bayern, verstorben 2017. (Taxigespann)

Wer mehr über die Victoria KR6 Motorräder in Bezug auf Technik und Historie erfahren möchte kann auf dieser Webseite unter „Suche“ auf der Startseite einen Bericht vom September 2018 einsehen…

Victoria – Motorrad die Viertakt Einzylinder-Modelle – Hubraum 500ccm, kopfgesteuert, ab 1931 mit vielen originalen Bildern…

Die legendäre, damals sehr begehrte Sportmaschine von Victoria, die KR50S hatte natürlich einige Neuerungen, die hier vorgestellt werden. 

Das Motorrad vor der legendären Göltzschtalbrücke im Vogtland:

Der Hingucker der Victoria-Sportmaschine ist auf jeden Fall der hubraumstarke, OHV-Motor von Sturmey-Archer aus Nottingham/England:

Der außerordentlich gelungene Motor war mit einer Doppelport-Auspuffanlage versehen, welche sehr formschön nach hinten geführt wurde, mit eleganten Endtöpfen. Der auf dem Tank eingeätzte Siegesengel ist auch sehr gelungen. Einzig die Gummikniekissen mussten platzierungsgemäß darunter leiden, was für den Fahrer auch Einschränkungen mit sich brachte.

Hier mit den Armaturen, die man als Fahrer sehr gut einsehen konnte.

Der Motorradständer, ebenfalls wie das SV-Modell:

Der Ständer wird von Victoria stark beworben, aber man muss dazu sagen, dass man auch einen starken Fuß und gutes Schuhwerk braucht, um die Maschine aufzubocken.

Die Kombibremse:

Der Doppelport-Zylinderkopf/Zylinder:

Technische Daten:

  • 495 ccm aus Bohrung: 79 mm / Hub: 101 mm
  • 18 PS angegeben (eher mehr ca. 20 PS )
  • 4800 U/min
  • Ventilspiel 0,05 mm
  • Dreiganggetriebe ( Sonderbestellung/Vierganggetriebe )

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Modell KR 50 SV und das Sportmodell KR 50 S bis auf den Motor fast baugleich waren. Das hatte natürlich mit Einsparmaßnahmen zu tun, da man in dieser schwierigen Zeit wenig Motorräder in dieser Klasse verkaufen konnte. In der kurzen Bauzeit von 1931- 1933 verkaufte man ca. 1000 Motorräder. Heute sind noch etwa 30 Stück KR 50 S bekannt. Die KR 50 S war und ist eine echt gute Sportmaschine. Der Anzug ist enorm und die Endgeschwindigkeit ist über den angegebenen Wert mit bis zu 120 km/h durchaus überdurchschnittlich.

Schöne alte Bilder – Victoria KR50S:

Dieses historische Bild zeigt die damals größte Victoria-Vertretung in Berlin/Charlottenburg, die Firma Sigfrid Hetzer…

Victoria KR50S im Museum:

Wer mehr über die Victoria KR50S erfahren möchte kann sich auf dieser Webseite im Bericht vom September 2018 weiter informieren…

 

Zum Schluss möchte ich noch eine Seitenwagen-Restaurierung eines „Stoye-Seitenwagen“ mit Anbau an eine Victoria-KR50S präsentieren:

Der Seitenwagen mit einer Chrom-Lackierung… (im Chrom-Bad-nicht möglich),  ich denke – das Resultat kann sich sehen lassen !!!

Das Fahrgestell ist mittlerweile lackiert und bereits angebaut:

Nun noch das Boot auf das Fahrgestell und bis auf Sitz und Windschutzscheibe fast fertig:

Der Sattler hatte sich so ca. 4 Monate Zeit gelassen, ist aber noch im normalen Bereich der Wartezeiten in dem Bereich. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Video Victoria KR50S mit Beiwagen:

Wer mehr über die Restauration erfahren möchte, kann auf dieser Webseite unter dem „Suche-Button“ auf der Startseite im Monat April 2020 fündig werden…

Victoria – Motorrad die Viertakt Einzylinder-Modelle – Hubraum 500ccm, seitengesteuert, ab 1930 mit vielen originalen Bildern…

Victoria KR50 seitengesteuert…

An die Erfolgsgeschichte der 350er Klasse anschließend, brachte Victoria die hubraumstärkere KR 50 mit 500 ccm ( 495 ccm bei 79/101 – B/H ) mit der Leistung von 14 PS, Anfang 1930 auf den Markt. Die äußeren Umstände, sprich „Schwarzer Freitag / Weltwirtschaftskrise“ waren nicht gerade verkaufsfördernd. Das neue Motorrad war natürlich vollkommen neu überarbeitet worden:

Den Motor bezog man wieder in England von Sturmey Archer und er lief als seitengesteuertes Aggregat mit einer Verdichtung von 1:4,5 und 3300 U/min. Mit der Leistung von 14 PS brachte es das eher solide Motorrad auf eine Geschwindigkeit von ca. 90 km/h:

Die Ölung des Motors erfolgte auf einer Trockensumpfschmierung mit der am rechten Motorgehäuse geschützten Ölpumpe:

 

Eine weitere Neuerung war die sogenannte Kombibremse, welche gleichzeitig mit der Fußbremse und der Handbremse betätigt wurde. Diese Technik funktionierte über ein Gelenk, welches mit dem Gestänge der Fußbremse, bzw. mit dem Bowdenzug der Handbremse verbunden war:

Victoria KR 50 SV mit vernickelten Benzintank.

Originale Bilder:

Im Jahr 1931 nahm Victoria einige Veränderungen am Modell KR 50 SV vor:

  • Motor mit leichter Neigung nach vorn
  • abnehmbarer Zylinderkopf
  • Kühlturm auf dem Zylinder wurde weggelassen
  • Bremspedal für Kombibremse rechte Seite
  • Öltank verkleinert mit Einfüllstutzen auf der linken Seite
  • Werkzeugkästen rechts und links am Gepäckträger
  • Aufpreis für verchromten Tank mit dem geätzten Adler
  • ab Baujahr 1932 Kniekissen aus Gummi am Tank, aber ungünstig platziert

Für fast 3 Jahre Bauzeit, also bis Ende 1932, wurden gerade mal ca. 3000 Stück von der KR 50 SV gebaut. Die Zeit der großvolumigen Motorräder war nicht mehr gegeben. Die wirtschaftlichen Verhältnisse bremsten diesen Markt stark aus.

2.Variante mit schrägen Zylinder und den anderen Neuerungen.

 

Originale Bilder der Victoria KR50sv:

Wer mehr über die Victoria KR50sv wissen möchte, auf dieser Webseite unter dem „Suche-Button“ auf der Startseite Monat September 2018…

 

 

 

 

 

 

 

 

Victoria – Motorrad die Viertakt Einzylinder-Modelle – Hubraum 350 ccm ab 1929 mit vielen originalen Bildern im Überblick…

Victoria Motorrad KR35S:

Das neue Modell von 1929 bekam wesentliche Veränderungen:

Der neue Sturmey-Archer-Motor unschwer zu erkennen:

 

Der neu überarbeitete Sturmey-Archer-Motor mit nun innenliegender Schwungscheibe hatte jetzt gekapselte Stoßstangen und Schwinghebel. Die Ventile waren noch offen gehalten, also noch nicht gekapselt. Man verbaute einen Vergaser der Firma Graetzin (Modell KB 24) mit zusätzlichen Luftfilter für gereinigte Ansaugluft. Die Bedienhebel am Lenker waren ebenfalls von Greatzin.

Die Vordergabel wurde wegen der Ständeraufnahme leicht geändert:

Die Dreigangschaltung am Rahmen konnte man vor dem Getriebe einstellen:

Eine restaurierte KR 35:

Technische Erläuterungen:

Victoria KR 35 – viele originale Bilder:

 

Gegen Aufpreis lieferte Victoria verchromte Benzintanks:

Anhand der vielen Bilder mit verchromten Benzintank lässt sich daraus schließen, dass man damals den Aufpreis nicht gescheut hat, man wollte bei den Motorrädern auch das „Schönste“ haben.

Die folgende Aufnahme zeigt die größte Handelsvertretung von Victoria, welche in Berlin/Charlottenburg ansässig wag, die Firma Hetzner:

Victoria – Serienmaschine KR 35 SLM ab Baujahr 1930:

Im Jahr 1930 hat man bei Victoria eine „Doppelportauspuffanlage“ am geänderten KR 35 Motor angebracht. Bei dieser Variante war auch der Motor noch vertikal stehend angeordnet, wie bei den Vorgängermodellen.

Verkaufsprospekt 1930:

Tank in Lack oder verchromt bzw. vernickelt. Auffällig das Kniekissen am Tank.

SLM – Sport – Luxus – Maschine.

Die nächste originale Aufnahme zeigt eine KR 35 SLM noch mit vertikal stehenden Motor, aber bereits mit dem vergrößerten formschönen Satteltank, welcher verchromt ist und als Symbolfigur den „Frauenadler“ zeigte. Das Motorrad war noch mit normalen Hebelarmaturen ausgestattet, hatte aber bereits Dreh-Gas. Man beachte die aus dem Rahmen gefallene schwarze Lackierung. Wahrscheinlich experimentierte man um Ende 1930 bzw. 1931 mit den Lackierungen. Auch das damals bekannte Duco-Lackverfahren, welches es ähnlich bei anderen Herstellern gab, wurde bei Victoria angewendet.

Auf dem nächsten Bild sieht man den neuen Tank in Lack mit silbernen Victoria Engel:

Die Victoria KR 35 SLM mit schräg geneigten Motor:

Die nächste Neuerung im Jahr 1931 war ein überarbeiteter Motor der KR 35 SLM mit nunmehr 14 PS Leistung, also 2 PS stärker als der vorhergehende. Der Motor war im Fahrgestell nach vorn geneigt, was dem Motorrad eine noch sportlicheres Aussehen vermittelte:

Aber nicht nur das Aussehen hatte diese sportlichen Aspekte. Übereinstimmend von Fachpresse und Tests damaliger Prüfanstalten, sowie in Fachzeitschriften bescheinigten der SML mit ihren nur 125 kg Gewicht eine überragende Fahreigenschaft. Die Details der Maschine waren völlig und liebevoll durchkonstruiert, bildeten eine Einheit in Form und Gestaltung.

Neben dem neuen Satteltank und Zubehör, wie eine Uhr und ein Tacho, erhielt der Lenker inklusive Dreh-Gas auch die neuen Flügelarmaturen der Firma „Greatzin“:

Diese Flügelarmaturen (Zündung/Gas/Luft) bilden mit den Kupplungs- und Bremshebel sowie Kompressionshebel und Lichtumschalthebel eine Einheit, die seinesgleichen sucht. Einen solchen Lenker komplett im Originalzustand mit allen Teilen heute zu finden, kommt der berühmten Suche nach der Stecknadel im Heuhaufen gleich.

Im Jahr 1934 endete die Ära der Victoria KR 35 und KR 35 SLM. Meistens wird die damalige Wirtschaftskrise und deren Folgen in Ansatz gebracht. Auch der beginnende Nationalsozialismus und die damit verbundene Importsperre englischer Motoren nannte man als Grund. Die Firma Sturmey Archer hat aber definitiv 1934 den Motorradbau eingestellt und somit auch keine Motoren mehr hergestellt. Man kann Mutmaßen, das natürlich alle diese Dinge im Zusammenhang standen, denn wenn Hauptabnehmer einbrechen hat das marktwirtschaftlich – enorme Folgen.