Victoria – Motorrad Teilweiser Nachbau der ersten in Deutschland gebauten Kompressor-Rennmaschine vom Jahr 1925…

Die Herausforderung war gewaltig – der teilweise Nachbau der ersten in Deutschland gebauten Kompressor-Rennmaschine von unserer Firma „VICTORIA“… Wenn es außer ein paar Bilder nichts mehr gibt, hat man nur noch den Kompromiss eines Nachbaus von historischen Kulturgut… Darin besteht auch die Legitimität dieses zu tun, außerhalb von Kommerz, weil dies wohl einmalig ist… Allen Unkenrufen zu trotz, welche es auch heute noch gibt, muss man seiner Liebe treu bleiben und Sache wegen einfach dran bleiben… Aber seht selbst:

Gert Reiher, im Sommer 2017,

Vor 10 Jahren reifte bei mir die Idee, man könnte eigentlich die Brudes-Kompressor-Rennmaschine nach bauen. Ein Kompressor, welcher als Roots-Gebläse vorhanden war, ist schon mal sehr vorteilhaft. Diese Gebläse wurden in der Flugzeugindustrie verwendet.

Roots-Gebläse für Victoria-Kompressor-Maschine.

Nach genaueren Recherchen über Aufbau und Funktion des Motorrades, stand eine Hürde in Höhe, vergleichbar mit der Mount Everest – Besteigung bevor. Man ist ja nicht der Reinhold Messner. Ich meine damit die vergrößerte Ölwanne, welche sich an der Unterseite des K.R.III. Motors befand, welcher die Basis für das Rennmotorrad ist. Keine mehr da, um Maße abzunehmen oder gar nach zu gießen. Meines Wissens ist nichts mehr vorhanden, geschweige, ein ganzer Motor. Aber der Messner hat auch seinen Berg bestiegen und man sollte nicht so schnell den Kopf in den Sand stecken. Da viel mir mein Freund Matthias ein, der arbeitet doch als Konstrukteur gleich in der Nähe in einem Metallbaufachbetrieb. Dort werden auch Teile für die Flugzeug- und Windkraftindustrie gefertigt. Gesagt, getan und schon ging es los. Mit Motorteilen bewaffnet, alle Bilder und Vorlagen geschnappt, waren die nächsten Sonntage verplant. Ohne die Fachkenntnis eines Spezialisten ist für den normalen Oldie-Restaurator die Welt zu Ende. Ich muss aber noch den Zeitfaktor in Ansatz bringen, welche erheblich ist. Wir haben, bis die fertige Form stand, bestehend aus 10 Einzelteilen, so ca. 3 Jahre gebraucht.

Gussformen für Ölwanne…

Eine Anfertigung in einer Fachfirma , hätte den finanziellen Rahmen gesprengt, somit wäre das Projekt gestorben. Das Gussteil war dann eher ein Klacks gegen die Vorarbeit und auch relativ kostengünstig.

Gussteil-Ölwanne, unbearbeitet.

Das Gussteil war jetzt da, aber es musste ja mit dem originalen Oberteil des K.R.III. Motors zusammengefügt, also bearbeitet werden. Ich als Klempner/Heizungsmonteur als Grundberuf konnte vielleicht den Tank bauen, oder Rohre biegen, aber diese mechanische Bearbeitung, da musste wieder ein Spezialist ran. Wie schon gesagt, wenn man selber restauriert, über Jahre hinweg, hat man Freunde, die einen auch über die kleineren Berge helfen. Zum Glück hatte ich noch viele Teile aus meiner voran gegangenen Restauration einer K.R.III. Serienmaschine. Das erleichtert das Vorhaben wesentlich. Trotzdem, das Herstellen der Kurbelwellen-Lagergasse, das Verlängern des Ölpumpenantriebs, Bohrungen und Ausfräsungen für wichtige Teile, wie Zylinderaufnahme, Stehbolzen usw. erfordern Geduld und Fachkenntnis. Über einige Rückschläge bei der Bearbeitung, die ja zwangsläufig auftreten möchte ich mich lieber nicht mehr erinnern. Der Motor war bis auf die Zylinderköpfe nun soweit fertig und es waren wieder 2 Jahre ins Land gegangen.

Victoria Motor mit Ölwanne, bearbeitet.

Nachdem der Motor bis auf die Zylinder und deren Köpfe im wesentlichen fertig war, begann die Anfertigung des Fahrgestells, was den technologischen Fortschritt des Motorrades beförderte. Zum Glück hatte ich auch noch eine originale Vordergabel des Modells K.R.III., welche ja auch im Original Motorrad verbaut war.

Victoria K.R.III.-Vordergabel.

Die Reifen und Felgen, abweichend Vom Serienmodell (27×3,5 Zoll), hatte ich auf Teilemärkten zusammen getragen. Am Renner waren original 28×3 Zoll Reifen verbaut. Das Getriebe war die vorletzte große Herausforderung an der Maschine. Im Gegensatz zum Serienmodell war die Schaltung auf der rechten Seite. Ohne die Kopie eines Originalbildes, welches verschollen ist, wäre die Rekonstruktion schwierig geworden.

Victoria Renner, rechte Seite.

An dieser Stelle sei gesagt, dass das gesamte Motorrad nur nach wenigen vorhanden originalen Bildern, nachgebaut wurde. Um so erstaunlicher ist es, dass sich die Abmaße nach den einzelnen Komponenten ergeben, und sich dann just das fertige Motorrad präsentiert. Die gesamte Kupplung und deren Trennung zur Schaltung befindet sich rechts und hat auch keine Trennung über ein Schneckengewinde, wie bereits standardmäßig, wo sie auf der linken Seite ist. Die Zylinderköpfe waren noch ein Relikt aus der Ära Victoria K.R.II., welche die erste kopfgesteuerte Maschine bei Victoria war.

Getriebe, einbaufertig.

Aber nun zur nächsten und letzten großen Hürde, welche zu erklimmen war. K.R.II.-Zylinderköpfe, woher nehmen ? Von der K.R.III. hätte ich noch einige gehabt, aber es sollte ja auch dem Original sehr nahe kommen. Der Kommissar „Zufall“ kam zum richtigen Zeitpunkt, man könnte meinen der Himmel hat mir geholfen, er ist ja nicht weit entfernt von Messmers Mount Everest. Ich war bei  Freunden, die mir einen K.R.II. Motor zeigten, den ein Unwissender arglos aus dem Fenster warf, weil er zu bequem war, ihn die Treppe hinunter zu tragen. Der vordere Zylinderkopf war nach dem Aufprall nicht mehr zu retten. Aber ich hatte schon mal den rückwärtigen zur Verfügung. Im Abstand von 3 Tagen rief mich wiederum ein Freund an, er kenne jemand, der Victoria Teile abgeben will. Ich fuhr hin, ganz in der Nähe (15 km). Der Sechser im Lotto ist ja auch selten, aber der K.R.II. Zylinderkopf, natürlich der vordere, lag bei den Teilen. Man glaubt es kaum glauben, aber es ist wahr. Ich hatte beide Köpfe zum nachgießen bekommen und der in die Tiefe gefallene K.R.II. Motor bekam seinen vorderen Zylinderkopf, jeder war glücklich und zufrieden. Der Nachguss der Zylinderköpfe aus Bronze mit einer Sandform erforderte keinen allzu großen Aufwand, die nachfolgende dieser erwies sich dagegen, als nächste große Herausforderung. Im Vergleich zum Motorgehäuse war der Arbeitsaufwand noch höher und vor allem schwieriger. Um den richtigen, maschinellen Auflagepunkt der Zylinderköpfe zu ermitteln, in Bezug auf die Komponenten –  Stehbolzen, Stößelstangen usw. welche exakt zum Motorengehäuse passen müssen, ist höchste Konzentration erforderlich. Ein weiterer schwieriger Part war die Ausarbeitung der Ansaugkanäle- bzw. Auslasskanäle. Einige Fräser waren am Ende nur noch Schrott, nicht zu reden von Staubmasken und nicht wieder bring- bare menschliche Nerven besonders, wenn man durch geschliffen hat. Aber am Ende war alles wieder gut.

Zylinderköpfe – Sandguss.

Zylinderköpfe, bearbeitet.

Nachdem alle Komponenten, sprich Motor, Getriebe, Kompressor, Fahrgestell, Vordergabel, Räder und so weiter komplett waren, konnte die Maschine im Rohzustand zusammen gebaut werden.

Victoria-Kompressor-Maschine im Rohzustand.

Im Rohzustand wurden wurde das Motorrad erstmals getestet. Mit einer Startmaschine begann der erste Start mit einem gewaltigen Grummeln im Bauch. Man glaubt es kaum, aber der Motor sprang nach einem ordentlichen Tippen am Vergaser, sofort an. Manche Betrachter hielten sich die Ohren zu, um dem infernalischen Gebrüll des Motors zu entgehen. Anschließend gab es von den Beteiligten tosenden Beifall für das Gelingen. Der Drehzahlmesser zeigte im Halbgas sofort 3500 U/min an, bei 1 bar Überladung. Im Endzustand dreht der Motor bis zu 6000 U/min bei 1,2 bar.

Nach der Erprobung, verbunden mit Einstell-Arbeiten, wurde das Motorrad wieder komplett zerlegt, um die Lackierung und Galvanik vorzunehmen. Alles kostet Zeit, aber zum Schluss kurz vorm Endziel macht der Zusammenbau wirklich Spaß und die ganzen Unwegbarkeiten sind weit entfernt. Ich entschloss mich das Motorrad im Stil der alten Zeit herzustellen, das bedeutet in Altlackierung und Alchemie zurück zu fallen, weg von den feinen Lackierungen und Glanz am Metall. Zum 29. Victoria – Treffen 2017 in Rottersdorf  in Bayern, stellte ich das Victoria-Kompressor-Motorrad, Baujahr 1925 als Nachbau, nach 10 Jahren Bauzeit offiziell vor.

 

Bericht Oldtimer-Markt Nr. 1/2017:

Video – Inbetriebnahme mit Freunden am 7. September 2017:
 

Die erste Straßenfahrt Weißensand – Hartmannsgrün:

   Im nächsten Beitrag erinnere ich nochmal an die Victoria-Rennmaschinen, die bis zum Jahr 1926 gebaut und gefahren wurden…

Victoria – Motorrad Kompressor-Rennmaschine von 1925…

An die treuen Leser meiner Webseite…

Ich bemühe mich seit Jahren, Euch immer neue Berichte, hauptsächlich über unser Lieblingsthema – VICTORIA – zu berichten. Da ich mich seit 25 Jahren mit dieser Marke beschäftigt habe ist so einiges an Wissen zusammen gekommen, das soll nicht heißen, das man man auch hier und da mal einen Fehler macht… Deshalb freue ich mich, wenn ich darauf angesprochen werde, um diesen zu korrigieren und dabei auch zu neuen Erkenntnissen zu kommen…

Da meine Leidenschaft auch in einem Nachbau, der wohl bekanntesten Rennmaschine aus den „Zwanziger Jahren“ gipfelte, mit der der Werksrennfahrer Adolf Brudes einmalige Rekorde für Victoria einfuhr, ist vielen auch bekannt…

Die erste in Deutschland gebaute Kompressor-Rennmaschine von VICTORIA, im Nachbau aus vielen originalen Teilen:

Die Rennmaschine wurde von mir in fast 10-jähriger Bauzeit dem Original nachempfunden und wurde zuletzt in Sinsheim bei meinem Freund Hermann Layher zum Oldtimer-Treffen präsentiert und gefahren, wie er sagte: „Das ist Weltrekord“…

Aber nun leider zum eher unangenehmen der Geschichte – seit Wochen wird diese Rennmaschine und sein Erbauer von einem, aus meiner Sicht, unangenehmen Zeitgenossen, im Anzeigenteil von Ebay-Kleinanzeigen derart verunglimpft, das auch viele Oldtimer-Freunde nur noch mit dem Kopf schütteln können… 

Ich habe im Bezug zu diesem Thema bereits massenhaft Mails, Anrufe und persönliche Referenzen bekommen, dass ich das Thema hier auf meiner Internetseite aufgreifen möchte. Mein Medium, immerhin mit 150.000 – 200.00 Besucher im Jahr sollte dazu beitragen, dass sich jeder seine eigene Meinung bilden kann und vielleicht auch zur Aufklärung über die Anzeige Informationen angeben kann.

– Nichts ist schlimmer – anonym aufzutreten und andere zu hintergehen, wie heißt das Sprichwort ?: „Der schlimmste Feind im ganzen Land, ist und bleibt der Denunziant“.

Hier die Anzeige, bildet Euch Eure Meinung selbst:

Das Bild wurde auf dem Victoria-Treffen 2017 am Vilstaler Hof in Rottersdorf aufgenommen…

Der Text ist eher primitiv, wir Ihr ja selber lesen könnt und entfernt von geistiger Höhe…

Fazit: Ein Nachbau von historischen Fahrzeugen, sei es ein Victoria-Vorsteckwagen, oder Victoria-Rennmaschinen ist absolut legitim zumal es der Aufarbeitung von historischen Kulturgut dient, dies trifft auch andere Rubriken zu… Geteilter Meinung kann man sein, wenn es dem Kommerz dient, ich denke an die vielen BMW-Motorräder aus Polen und sonst wo…

Einen schönen Sonntag und gute Zeit wünscht Euch Euer

Gert Reiher…

P.S. ableitend aus dem Artikel, werde ich Euch in den nächsten Berichten die Victoria-Rennmaschinen nochmal präsentieren….

Victoria – Moped -Wackelgabel, Probleme ab 1955 beim Vicky II…

Die bereits in den Jahren 1937/38 eingeführten gefederten Vorderradgabeln hatten ab Mitte der „Fünfziger Jahre“ ihre Probleme… siehe nachfolgendes Schreiben an die „Vicky“-Vertreter:

Ja, beim Fahrrad auch mit dem Vicky I -Motor mag das wohl noch funktionieren, aber beim Vicky II mit dem gleichen Motor, aber im Rahmen-Dreieck, wird es dann instabil…

Diese spezielle Vorderradgabel, wer sie schon mit dem Vicky I gefahren hat, – es ist ein angenehmes Fahren, aber doch, – eine gewisse Instabilität ist spürbar…

Vicky I mit gefederter Vorderradgabel…

Vicky II – Motor im Rahmendreieck – Gabel wird unstabiler…

Bei dieser Vicky II wurde mit einer „Drehgabel“ experimentiert…

Fazit: Wer nichts macht auch keine Fehler, das ist nun mal bei der Entwicklung von Fahrzeugen auch nicht anders…

Motorrad – Labre & Lamaudiere – schon mal gehört ?

Labre & Lamaudire ein Motorrad aus der Pionierzeit um 1901 – hergestellt in der französischen Hauptstadt Paris…

Ja wie komme ich zu diesen Beitrag ? In den 90er Jahren habe ich dieses Uralt-Motorrad auf dem größten Teilemarkt im Osten in Neuruppin erstanden. Die damalige Originalität des Gefährtes hatte es mir angetan:

Imposant war der seitengesteuerte Motor mit seinen abgerundeten Kühlrippen, der wie es damals üblich war, in einen Fahrrad-Rahmen eingebaut wurde… mit ca. 120 ccm schon Hubraum-stark !

Ein Freund rief mich an, der damals mit an dem Fahrzeug bastelte, he Gert das alte Ding ist in der „Classic-Zeitschrift“… – auf zur Tankstelle und die Zeitschrift holen…

Weiß Gott – ein Sammler aus England, dem ich das Gefährt vor vielen Jahren in Mannheim verkaufte hat es mit anderen Motorrädern in der Zeitschrift vorgestellt:

Deutlich ist meine damalige Restauration im Alt-Zustand zu erkennen und meine Freude war groß…

Bemerkenswert ist auch ein Bild wo Sammler Lusk mit Captain Sir Thomas Moore – bekannt durch seine Spenden-Sammlung – NHS, welcher von der britischen Königin zum Ritter geschlagen wurde, in der Classic-Zeitschrift abgebildet ist. Leider ist Sir Thomas Moore kürzlich an der Corona-Krankheit im Alter von 100 Jahren gestorben.

Noch einige Detail-Bilder von „French Motorcycles“ vom Pionier-Fahrzeug „Labre & Lamaudiere“ :

Zum Schluss noch ein Bild als das Pionier-Motorrad bei mir in der Ausstellung an der Wand befestigt war:

Mit bester Empfehlung und Grüßen an den englischen Sammler Robert Lusk und noch viele Erfolge im Oldtimer-Bereich…

Gert Reiher…

P.S – schnell noch besorgen, die „Motorrad-Classic“ 3/2021 mit vielen interessanten Berichten…

 

VICTORIA – JUBILÄUM – Bericht – Nummer: 251, ein Überblick in Bildern der neu gegründeten ZWEIRAD -UNION von 1958 – 1966…

Die Fahrzeuge der ZWEIRAD-UNION im Überblick, beginnend mit Fahrrädern in der Zeit von 1958-1966:

Die Fahrräder wurden von der Produktion der Fünfziger Jahre aus den Reihen von „VICTORIA“ im wesentlichen übernommen. Das Steuerkopfzeichen wurde leicht abgeändert , mit einem weißen Untergrund versehen. Die Schutzblechfigur blieb vorerst bestehen. Die Rahmenlackierung inklusive Werbung mit „ZU“ hat man moderner gestaltet…

Das folgende originale Tourenrad, wie auf dem vorgehenden Prospekt zu sehen ist noch von der Produktion – VICTORIA, aber schon mit Werbe-Initialen der „ZU“:

Fahrräder der „ZU“ aus den neuartigen Prospekten:

 

Rennrad – nach Heinz Jacobi (Rennfahrer für Victoria), benannt…

Eines der beliebten – Klappräder…

Es folgen einige originale Räder der Zweirad-Union:

 

 

 

Auch Dreiräder hat man hergestellt…

Aber nun zu den motorisierten Zweirädern, den Mopeds und Motorrädern der Zweirad-Union von 1958-1966…

Die Mofas – Modern und attraktiv:

Das Führerschein-freie Mofa Typ 502; 25 Km/Std…

Das Mofa Typ 503 mit moderner Gabel; 40 Km/Std…

Mofa 25 – ohne Führerschein…

Die Mopeds der ZWEIRAD-UNION:

Die „Super-Luxus“ – ein Moped, welches bereits auch unter der Victoria-Flagge entwickelt wurde fand einen super Übergang in die „ZU“:

Victoria – „Super-Luxus“ 2 PS…

Vicky Standard I und II:

In der Zweirad Union AG wurden die preiswerten Standard Mopeds mit der Zusatzbezeichnung „I“ als Einsitzer mit Kräftigen breiten Sattel und „II“ mit Doppelsitzbank für zwei Personen gefertigt. Die Vicky Standard I ist zur Erzielung eines noch niedrigeren Preises in der Ausstattung etwas einfacher gehalten, der Fahrtüchtigkeit keinen Abbruch tut.

Originales Vicky – Standard; 48 ccm, 2PS…

Die Weiterentwicklung waren dann die „Vicky-Super MK und KR“, jeweils mit der neuen Teleskop-Federgabel, einmal mit 2 PS Fahrerlaubnisklasse 5 und mit 4,2 Fahrerlaubnisklasse 4:

Victoria Mokick „Vicky-Super MK“:

Motor: 1-Zylinder-2-Takt-Blockmotor mit 47 ccm Hubraum, Leistung 2 PS bei 4900 U/min. Bei gebläsegekühltem Motor – Verdichtung 1:7,2, Höchstgeschwindigkeit 40 Km/h, Schwungrad-Lichtmagnetzünder 17 Watt.

Victoria Kraftrad „Vicky-Super KR“:

Motor: 1-Zylinder-2-Takt-Blockmotor mit 49 ccm Hubraum, Leistung 4,2 PS bei 6600 U/min. Bei gebläsegekühltem Motor – Verdichtung 1:8,5, Höchstgeschwindigkeit 70 Km/h, Schwungrad-Lichtmagnetzünder 17 Watt.

Die „Avanti“-Mopeds:

Natürlich hat die Zweirad Union AG die sportliche Avanti – Reihe, die bereits schon unter der Victoria-Flagge lief übernommen und erfolgreich fortgesetzt. Im folgenden Bericht, die Typen der „ZU“ der rassigen Sport-Avantis:

 

Weitere Mopeds der Zweirad-Union:

Vicky 136; 48 ccm und 2,6 PS…

Vicky 166; 48 ccm und 4,6 bzw. 5,3 PS…

Die berühmten formschönen „Blechbananen“ von Victoria:

Victoria „Blechbanane“ Typ 115 – 2 PS Typ 155 – 4,2 PS…

Victoria „Avanti 100“, die rassigen Sport-Motorräder:

So wurde das AVANTI-Motorrad beworben:

„Victoria – Avanti „Ein rassiges Motorrad“, so wurde sie im Jahr 1958 von der Zweirad-Union beworben, geeignet für Solo- und Soziusbetrieb. Ausgerüstet war das Motorrad mit dem unverwüstlichen – 100 ccm – Sachs-Motor, gleichermaßen für Beruf, Erholung und Sport hervorragend geeignet. Wie alle VCTORIA-Fahrzeuge, ist auch dieses Avanti-Modell besonders wirtschaftlich. Der Benzinverbrauch ist sehr niedrig (nur 2 Liter für 100 km). Die weinrote Victoria-Hochglanz-Lackierung sorgt dafür, dass die Avanti immer gut aussieht. Der große Sport-Tank, 12 Liter fassend, verbürgt einen großen Aktionsradius. Eine Tankfüllung reicht für etwa 600 km. Alles in allem ein Kleinmotorrad, dass Ihnen viel Freude macht und Geld sparen hilft.“

Komplett restauriertes Modell Victoria-Avanti 100 ccm:

Victoria Modell 139:

Technische Daten Modell 139 Bj. 1965-1967:

Motornummer ZU 802043, Hubraum 49,6 ccm (40x39,5 mm), gebläsegekühlter Motor, 2,6 PS bei 4800 U/min; Verdichtung 1:8, Fußschaltung mit 4-Ganggetriebe - Ziehkeilschaltung; Bosch Schwunglichtmagnetzünder 6 Volt, 17 Watt; Zentralrohrrahmen, vorn Telegabel, Hinterradschwinge mit hydraulisch gedämpften Federbeinen; großer Tank mit ca. 14 Liter; 87 zu 245 Kg; Bereifung: 21 x 2,75;

Höchstgeschwindigkeit: 40 Km/Stunde.

Modell 159 TS schnell und rasant:

Höchstgeschwindigkeit: über 80 Km/Stunde.

Technische Daten Victoria TS 159:

Nachdem im Jahr 1966 das Ende der Zweirad Union AG besiegelt war, übernahm die Firma Hercules, diese. Hercules war bereits in den frühen Sechziger Jahren vom Fichtel & Sachs Konzern übernommen worden und konnte aus dieser Stärke heraus mit Mofas, Mopeds und Fahrrädern weiter produzieren. Die Marke Victoria verschwand zusehends und man fertigte nur noch Fahrräder unter dem Namen „VICTORIA“.