Victoria – Moped Standard I und II, sowie Super MK und KR – Zweirad Union AG…

Vicky Standard I und II:

 

In der Zweirad Union AG wurden die preiswerten Standard Mopeds mit der Zusatzbezeichnung „I“ als Einsitzer mit Kräftigen breiten Sattel und „II“ mit Doppelsitzbank für zwei Personen gefertigt. Die Vicky Standard I ist zur Erzielung eines noch niedrigeren Preises in der Ausstattung etwas einfacher gehalten, der Fahrtüchtigkeit keinen Abbruch tut.

 

Das Vicky Standard II:

Blick in die Fertigung:

Originales Vicky – Standard.

 

Die Weiterentwicklung waren dann die „Vicky-Super MK und KR“, jeweils mit der neuen Teleskop-Federgabel, einmal mit 2 PS Fahrerlaubnisklasse 5 und mit 4,2 Fahrerlaubnisklasse 4:

Victoria Mokick „Vicky-Super MK“:

Motor: 1-Zylinder-2-Takt-Blockmotor mit 47 ccm Hubraum, Leistung 2 PS bei 4900 U/min. Bei gebläsegekühltem Motor – Verdichtung 1:7,2, Höchstgeschwindigkeit 40 Km/h, Schwungrad-Lichtmagnetzünder 17 Watt.

Victoria Kraftrad „Vicky-Super KR“:

Motor: 1-Zylinder-2-Takt-Blockmotor mit 49 ccm Hubraum, Leistung 4,2 PS bei 6600 U/min. Bei gebläsegekühltem Motor – Verdichtung 1:8,5, Höchstgeschwindigkeit 70 Km/h, Schwungrad-Lichtmagnetzünder 17 Watt.

 

 

Victoria – Vicky 136 /166 Zweirad Union AG…

Modell 136 und 166 der Zweirad-Union:

Die Modelle 136/166 der Zweirad Union AG wurden von 1961-1965 hergestellt. Bei dem 136er Modell hat man einen gebläsegekühlten Motor mit 48 ccm mit 2,6 PS bei 4800 U/min verbaut. Das 166er Modell war deutlich stärker, ebenfalls mit gebläsegekühlten Motor, auch 48 ccm, bis 1964 mit 4,6 PS bei 6850 U/min. Danach sogar mit 5,3 PS bei 7360 U/min und einer sehr hohen Verdichtung: 1 : 9,5. Das 136er Modell besaß ein 4-Gang Ziehkeilgetriebe mit Fußschaltung und Kickstarter, wohin gegen das 166er Modell bereits mit einem modernen 5-Gang-Getriebe auf der gleichen Basis ausgerüstet war…

Die Modelle wurden in der Zweirad Union AG unter den Marken verkauft:

  • Victoria Vicky 136/166 in Fischsilberblau,
  • DKW Hummel 136/166 in karminrot,
  • Express Radexi 136/166 in karminrot
  • Zweirad Union Aero in perlweiß

Victoria Vicky 136 komplett restauriert:

Das Modell „Aero“:

Das stärkste Modell der 166er mit 5,3 PS, bei 7360 U/min und der Verdichtung von sage und schreibe 1 . 9,5 !

Modell 136/166 in Karminrot:

Sportliche Erfolge:

 

 

 

Victoria – Vicky Superluxus – Zweirad Union AG…

Die Vicky Super-Luxus von 1959/1960 war unverkennbar das schönste Moped aus der ganzen Vicky-Reihe und man hat sie in der Zweirad Union gerne mit eingebracht und  unter der neuen Marke verkauft:

Das Modell aus der „Zweirad-Union“.

Oben handschriftlich die Verkaufspreise für Normalmotor und für den Gebläse-Motor.

Der moderne Gebläse-Motor:

Die Motoren:


Wie schon die Vorgänger besaß der Tankrahmen zwei Halbschalen welche verwindungsfrei gepresst waren. Der Tank hatte jetzt einen Inhalt von exakt 5,11 Liter Kraftstoff. Dieser Rahmen geht bis zum Heckteil und ist mit den schönen Zierleisten und Halbschalen umgeben. Der Hingucker ist sicherlich die Frontpartie mit dem großen breiten Breitband-Scheinwerfer und den Bedienelementen. Als Voll-Schwingen-Fahrzeug hat man einen sehr guten Fahrkomfort und kann auch größere Strecken fahren. Natürlich ist auch der Sozius-Fahrer mit diesem Fahrkomfort bedacht auf der großen Doppelsitzbank. Es wurden auch Veränderungen vorgenommen, um bessere Montage der Bowdenzüge zu erreichen. Am Heck übernimmt ein Alugussteil die Halterung für den Gepäckträger und das Rücklicht. Man kann sagen das Detail im Detail, ja so hat Victoria halt konstruiert und gearbeitet.

Originale Victoria „Super-Luxus“:

Wie bei den vorherigen Modellen war die Durchführung zur Halterung eines Kindersitzes vorgesehen. Hier sieht man wie der vollständige Sitz montiert ist. diese Kindersitze sind heute sehr begehrt und im Nachkauf auch sehr teuer, weil nur wenige überlebt haben.

Vicky Super Luxus mit Gebläse:

Das Prospekt der Zweirad-Union mit „Super-Luxus“ und „Vicky-Standard“:

Originale Werksbilder:


 

 

Victoria – Blechbanane (Zweirad-Union) die Versteigerung bei „Bares für Rares“…

Versteigerung einer Victoria-Blechbanane (1961) in der Sendung „Bares für Rares“ vom ZDF…

Am Mittwoch dem 22. Juli 2020 kam im ZDF die Sendung „Bares für Rares“ mit Moderator Horst Lichter.

Man möge mir verzeihen, dass ich aus der Sendung einige Passagen verwende, aber ich denke, wenn schon mal eine „Victoria-Blechbanane“ versteigert wurde, ist das einen Beitrag wert… Auch für die Menschen, die die Sendung leider verpasst haben…

Achtung: Sollte gegen Urheberrechte des ZDF verstoßen werden bitte ich um Mitteilung, dann werde ich den Bericht sofort von meiner Webseite löschen…

Am dem im Historismus erbauten Schloss, nahe Königswinter in Nordrhein-Westfalen wird immer die Sondersendung „Bares für Rares“ präsentiert…

Neben weiteren Versteigerungen kam am 22. Juli 2020 eine unserem Hobby entsprechende „Victoria-Blechbanane“ unter den Hammer:

Hier begrüßt Horst Lichter den Anbieter Raphael E., der das Moped von seinem Großvater aus erster Hand geerbt hat. Der Opa war Schuldirektor und ist täglich mit der „Banane“ zum Dienst gefahren…

Einige Bilder aus verschiedenen Perspektiven:

Die Beinschilder von „Hestrü“ wurden verbaut, ob es von Victoria auch welche gab ist nicht belegt. Aus diesem Grund wurde auch das Schutzgitter von Victoria weg gelassen, dass ein toller Hingucker am Fahrzeug ist:

An dieser Victoria-Blechbanane ist das Schutzgitter gut zu erkennen !

Auf der Scheinwerfer-Oberseite befindet sich das Stadtwappen von Nürnberg, der Heimatstadt von VICTORIA:

Der Experte von „Bares für Rares“ Sven Deutschmanek (rechts), begutachtet die Victoria-Blechbanane und stellt eine hohe Originalität fest, bis auf ein paar anrestaurierte Kleinigkeiten. Der Tachometer zeigt gerade mal ein Laufleistung von 9971 km. Die Leistung des Mopeds beträgt 2 PS mit dem Motor-Hubraum von 49 ccm. Dieses damals im Jahr 1961 – moderne Gefährt fuhr und fährt heute noch ca. 45 km/h.

Hier überreicht der Moderator Horst Lichter die Händlerkarte, nachdem eine Schätzung des Fachmanns Sven Deutschmanek einen heutigen Wert des Mopeds von 5000 – 6000 EUR ergab:

Die Versteigerung unter den Händlern im Schlosspark:

Na – was wird die „Victoria-Blechbanane“ für einen Versteigerungserlös denn bringen? Seien wir gespannt und verfolgen das gekürzte Video:

Na,na – das war ja wirklich spannend und man sieht, wie doch wie diese Kult-Mopeds dann doch gehandelt werden… Auch schön zu wissen, dass die „Banane“ in den Osten der Republik, nach Leipzig geht, wo der Händler Fabian Kahl sein Domizil hat…

 

 

 

Victoria Blechbanane – Zweirad Union AG…

Die Zweirad Union AG:

Die Zweirad Union AG stellte 1960 auf der Internationalen Zweiradausstellung nach kurzer Entwicklungszeit, denn die Union war ja auch erst zwei Jahre alt, ein Moped mit einem revolutionären Design vor –

Die sogenannte „Blechbanane“. 

Manche haben es verspottet und manche vergötterten es, dieses Zweirad mit seiner außergewöhnlichen Karosserie und den modernen Weißwandreifen:

Ein Prototyp der Firma DKW aus dem Jahr 1956 stand dem neuen Luxus-Liner Pate und diente als Vorlage für die „Blechbanane“:

Ab August 1960 hat der Gesetzgeber die Definition des Mopeds verändert und die Bedingungen für die Zulassung erweitert. Das maximale Leergewicht von 33 kg wurde aufgegeben, die Höchstgeschwindigkeit hat man auf 40 Km/h erweitert und ein zweiter Sitzlatz (Sozius) kam zur Genehmigung. Das war jetzt die Zeit der Kickstartermotoren, die Tretkurbeln und die Beschränkung der Hinterradgröße -( Moped – 580 mm ) waren nicht mehr gegeben. Die Zweirad Union AG fertigte seine Motoren fast alle selbst, wohin eine ganze Riege anderer Hersteller Motoren in hohen Stückzahlen von der Firma Fichtel & Sachs bezog. Die Motoren konnten jetzt bis zum Hubvolumen von 50 ccm gefertigt werden. Leider griff man auf alte Entwicklungen zurück. Der Motor für die Blechbanane Typ 115 war der alte DKW – „Hummel“ Motor mit seine gerade mal 2 PS und einem Dreigang-Getriebe. Andere hatten aber zu dieser Zeit auch schon Viergang-Getriebe im Programm. Mit den 2 PS war die Blechbanane mit ihrer Karosserie natürlich am Limit, deswegen wurde auch dann ein stärkerer Motor mit 4,2 PS angeboten.

Alle Victoria – Blechbananen hatten die zweifarbige Metallic-Lackierung – Fischsilber/blau:

Blechbanane mit technischen Daten – Modell 115:

Blechbanane mit technischen Daten – Modell 155:

Beide Varianten auf dem Prospekt:

Das Kleinkraftrad Typ 155 konnte man mit der Führerscheinklasse 4  bewegen.

Der Aufwand einer Restauration…

Fertigstellung.

Da fahren die beiden glücklich und zufrieden auf ihrer – Blechbanane:

Die DKW – Blechbanane unter dem Dach der Zweirad Union AG hatte die Fargebung – Fischsilber/anthrazit und wurde unter der Bezeichnung „Hummel“ verkauft:

Beide Motorisierungen gab es freilich auch.

Das Schwedische „Hummel 155“ von DKW:

DKW „Hummel“ in Fischsilber/anthrazit:

Eine späte Ausführung der „Hummel“ im modischen – Orange:

Unter der Marke „Express“ hat man die Blechbanane im Kreis der Zweirad Union AG im Farbton – Sahara/beige angeboten:

Man sehe und staune, die Blechbanane gab es als Modell der Zweirad Union AG auch im gemeinsamen Stil der drei Marken unter der Bezeichnung „Kavalier“ und diesmal in der Farbe – Perl/weiß:

Elegant und modern, wie es der Zeit entsprach, vorm neuen Eigenheim präsentierte die Union ihre Zweiräder:

Aber, jetzt das – „aber“, sollte die Blechbanane Mitte der Sechziger Jahre auch seinen Zenit überschritten haben. Das Design, so außergewöhnlich es war, wurde durch andere Hersteller, selbst wenn sie aus Fernost kamen, mit neuen interessanten Details konfrontiert, – die Konkurrenz schläft – nie. Auch im Preis-Leistungs-Verhältnis gab es große Unterschiede mit der relativ preisintensiven Blechbanane. Ohne Probleme kam die Blechbanane auch nicht aus. Beim Fahren mit starken Seitenwind hat der Fahrer zu tun, das Gefährt durch die Fläche der Karosserie auf Kurs zu halten. Diese Kräfte führten auch zu Verwindungen, bis hin zum Einreißen der Bleche. Die Lichtausbeute bei Nachtfahrten war bei der Blechbanane mit ihrem starren Scheinwerfer und dem damit entfallenden Kurvenlicht ein Mango. Bei allzu schneller Kurvenfahrt konnte man zumindest den Baum an den man fuhr sehr gut erkennen…

Durch Inlandsverkauf und den Export über den Teich, in die nördlichen Länder und auch nach Fernost hat man bei der Zweirad Union AG immerhin fast 29 000 Einheiten verkauft.

Die Blechbanane ist heute ein begehrtes Sammler-Objekt und wenn man eine Express oder eine Kavalier bekommt, kann man sich wirklich glücklich schätzen, da diese Modelle im Gegensatz zur Victoria und DKW eher selten verkauft wurden…

Express – Banane, eine der seltensten…

Quelle: Typengeschichte – Fahrrad & Moped Nr. 3/2004.

Im nächsten Beitrag bringen wir die Versteigerung einer Blechbanane in der Sendung „Bares für Rares“ mit Horst Lichter…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Victoria Zweirad Union AG – ein Zusammenschluss von Victoria – Express und DKW…

Auf der Aktionärsversammlung am 8. November 1958 wurde beschlossen, dass die mittlerweile 72 Jahre alte Firma „Victoria-Werke“ in die sogenannte „Zweirad Union AG“ übergeht. Mit den Firmen Express aus Neumarkt in der Oberpfalz und DKW aus Ingolstadt wurde diese Union gegründet:

Auf diesem Prospekt sieht man im Hintergrund das Victoria Firmengebäude mit den Namen den Zusammenschluss der drei Firmen in deren Layout:

„DKW – Victoria – Express“

Die Victoria „Super-Luxus“ und die Victoria „Standard“ symbolisieren das Gewicht der Firma Victoria in dieser Gemeinschaft!

Ein Herr namens, Dr. Odilo Burkart, Generaldirektor von der Maximilianhütte AG der  Flick-Eisenwerk-Gesellschaft aus Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz), war der „Macher“ und Eigner der neuen Gesellschaft, der „Zweirad Union AG“. Mit seinen Worten: „Er habe die Karre aus dem Dreck gezogen“, mag sein, dass es so war, hat er meiner Ansicht nach eher langjährige Traditionsfirmen in den Dreck getreten. Denn die großen, vorgenannten Zweirad-Firmen und auch anderen großen Firmen, wie BMW, NSU um nur zwei zu nennen, haben in Jahrzehnten riesige Kapazitäten aufgebaut und die Zweirad-Industrie in Deutschland erst bekannt gemacht. Da nach dem Krieg und dann im Wiederaufbau der Markt förmlich nach Komfort in der Fortbewegung, also nach Autos lechzte ist ja nach zu vollziehen. Man denke mal zurück in das Jahr 1932, als nach der Währungskrise die Autobranche ihre Probleme hatte, sprich: „Auto Union“:

 

–  Signets der Marken in der Auto Union –

Der Manager Burkert trat als Sanierer zuerst bei Victoria auf. Mit Rationalisierungsmaßnahmen und Konzentration schaffte er es die Victoria einigermaßen flott zu machen, dass unterm Strich wieder Gewinne standen. Da die Expresswerke auch in Schwierigkeiten waren folgten diese per Fuß nach. Von der Auto Union übernahm Burkert die gesamte Zweirad-Sparte im DKW-Bereich. Das war leichtes Spiel für ihn, da sein Ziehvater Flick, Anteile an der Auto Union hatte. Burkert hatte sich in Finanzkreisen eine guten Namen gemacht und konnte von den Banken frisches Geld flüssig machen, welches er für die Sanierung und weitere Investitionen benötigte.

Werbeschilder der Zweirad Union AG:

Die gesamte Moped-Produktion von Victoria, Express und DKW-Typen, wurde im Nürnberger Victoria-Werk, welches damit nicht voll ausgelastet war, hergestellt. Durch die günstigen Preise der Mopeds, die man auch mit Rabatten unter die Händler brachte war der Absatz doch recht gut. In Deutschland wurden in der Zeit einige hunderttausend Mopeds verkauft. Für Mopeds war auch nur eine Haftpflichtversicherung notwendig. Führerschein und KFZ-Zulassung war nicht erforderlich. Das war ein guter Anreiz für Privatleute, Handwerker und Gewerbetreibende sich ein Moped anzuschaffen.

Einige Mopeds der Zweirad Union AG:

Noch bei den Victoria-Werken begonnen die „Super-Luxus“.

Die legendäre Victoria-„Blechbanane“.

Die „Kavalier“ Blechbanane verkaufte man unter allen drei Marken.

In der Zweirad Union AG hat man auch Motorräder bis 200 ccm angeboten, die von DKW hergestellt wurden:

Die immer tragende Säule – Fahrrad –  kam bei der Zweirad Union AG natürlich auch zum Verkauf-Schlager, denn bei mehreren hunderttausend verkauften Fahrrädern, konnte man auf dieses Geschäft nicht verzichten !

Vom Fahrrad über Klappräder bis zum Rennrad gab es alles:

-Klapprad-

Modernes Zweirad Union – Rennrad.

 – Im Jahr 1966 wurde die Zweirad Union von Hercules übernommen –

In der Folge kommen die Einzelberichte der Zweiräder und Fahrräder der Zweirad Union AG.

 

 

 

 

 

Victoria – K.R.III. (N), die letzte dieser Serie – Baujahr 1927 – 1928…

Die Victoria K.R.III. – das letzte Modell Jahr 1927/28 und die verschiedenen Ausführungen, die es dazu gab bis zur Victoria KR 6 und KR 6A:

mit veränderten Benzintank, welcher nach hinten schräger abfällt und dadurch eine formschönere Linie erhält. Hier wurde letztmalig die sogenannte Kaffeemühlenschaltung auf der Oberseite des Tanks verwendet.

Modell K.R.III.-N, 1927:

mit Riemenfelge und Keilklotzbremse im Vorderrad, sowie der am Motorblock am Steuerteil angedockten Schaltkulisse. Die Kupplung war jetzt linksseitig angebracht. Dadurch veränderte sich auch der Kettenschutz zu seinem Vorteil im neuen Design, wie er dann im Modell KR VI verwendet wurde:

 

Eine weitere Variante der Victoria K.R.III. in der Übergangsphase ist auf einer Zeichnung festgehalten:

Ob dieses Motorrad jemals gebaut wurde ist nicht belegt. Es wurde ebenfalls eine Keilklotzbremse im Vorderrad gezeichnet und der Benzintank ist wie im Nachfolgemodell der KR 6. Der Hauptrahmen unterliegt auch einer Veränderung. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Vergaser, einem englischen Modell. 

Gab es die Victoria KR IV ? Oder gab es Sie nicht ?

Die sagenumwobene Victoria KR IV konnte bislang nicht durch eine gedruckte Werksunterlage, wie Anleitung, Ersatzteilliste bzw. Prospekte nachgewiesen werden. Daraus muss man den Schluss ziehen, Sie existiert nicht ! Oder nur als Prototyp…

Einige Bilder kursieren, aber wie gesagt ohne Nachweis. Deshalb gehe ich davon aus, das es sich wiederum um ein Übergangsmodell zum Typ KR VI handelt:
Bei dem Vergaser handelt sich um ein Importmodell aus England mit der Bezeichnung: T25, HYDM von AMAC Carburetters:

Der Motor mit dem AMAC-Vergaser:

Das folgende Werbeblatt ist die einzige schriftliche Unterlage, die als deutsche Universalmaschine für das Fahrzeug steht:

Wer mehr wissen sollte, dem wäre ich sehr verbunden dieses der Nachwelt zur Verfügung zu stellen…

Aber nun weiter zu den Motorrädern (Übergangsmodelle der Victoria K.R.III. – zur KR VI), die auf jeden Fall belegt sind:

Modell K.R.III. 1927 / 1928:

Es wurde ein völlig neuer Rahmen konzipiert, welcher im oberen Bereich zwei sogenannte „Höcker“ hatte. In der Vorstufe wurde der Abstand der „Höcker“ noch schmaler gehalten, als in der Letzten Ausbaustufe, welche bereits danach in der KR VI verbaut wurde.

Bei diesem zweiten schmalen Höckerrahmen sieht man die Gabelklemmung mit der Lenkeraufnahme, bereits wie bei der folgenden KR VI:

Klemmung der KR VI:

Klemmung der K.R.III. erste und zweite Version wie beim Fahrrad am senkrechten Lenkerrohr:

Nochmal die dazu gehörige Vordergabel der Victoria K.R.III.:

Einige Modelle wurden noch mit der „Kaffeemühlenschaltung“ ausgerüstet, man sieht es an der Durchführung des Gestänges am Tank:

Anschließend ein Bild mit der restaurierten K.R.III. – schmale „Höcker“, mit Schaltung am Motorgehäuse, wie bei der KR VI:

Zweite Höckerform mit breiterer Ausladung, 1928er Ausführung:

Modell K.R.III. 1928:

Das Modell war die Vorstufe zur KR VI, bereits mit veränderten Kotflügeln, sowie einigen Neuheiten am Motor. Der Vergaser (AMAC) mit der Ansaugung wurde neu modifiziert. Die Ansaugung erfolgt über einen speziellen Stutzen über dem hinteren Zylinder. Die Fußkupplung erfolgt über den rechten Fuß über die Ferse. Im Vorderrad hat man eine Trommelbremse verbaut, was eine gute Neuerung für die Sicherheit des Victoria Fahrers war.

 
 
 
Die neue Vorderrad-Gabel in zwei verschiedenen Ausführungen:
 
Die sogenannte „Abgespeckte-Variante“ als Zukaufteil – die „Tiger-Gabel“, diese Vordergabel wurde gleichzeitig auch in das Modell KR 6A eingebaut:
 
Originalbild dazu:
 
Die Victoria eigene Vorderradgabel, wie sie auch später in der KR VI verwendet wurde:
 
Originalbild dazu:
 
 
Eine weitere wesentliche Neuerung war die Schalt-Kulisse, welche jetzt und auch später am oberen Teil des Motors angebracht war:
 
Auf diesen Original-Bildern sieht man die am Motor angeflanschte Schalt-Kulisse recht deutlich… beide Modelle mit der „Tiger-Gabel“…
 
Noch vier originale Bilder mit der 28er Variante der Victoria K.R.III.:
 
 

Nummern-Übersicht:

 Fazit:

In den Jahren von 1923 angefangen, mit der K.R.II. bis zur KR VI gab es so viele Veränderungen, hauptsächlich im Bereich der K.R.III., dass es oft schwierig ist dies aufs genaueste zu verifizieren. Dieser Bericht soll dazu dienen etwas Licht in das manchmal dunkle zu bringen. Sollten aufmerksame Betrachter neue Erkenntnisse beibringen, so werden diese gerne mit aufgenommen.

Zum Schluss – aus diesem originalen Victoria-Rahmenteil wird aus den Händen eines unentwegten Sammlers so ein seltenes 1928er Modell entstehen:

Ein großer Teil der noch benötigten Teile ist zum Glück vorhanden…

Gert Reiher…

Victoria – 200. Bericht – KR 3 (K.R.III.) die Originale von 1925…

Heute – der „200. Bericht“ auf meiner Webseite – victoria-rad.de…

– 200 –

Ich beziehe mich auf den voran gegangenen Bericht „Victoria K.R. III., die Restauration von „A – Z…“ Datum: 31. Mai 2020. Wer die Teile aufmerksam betrachtet hat, dem ist bestimmt aufgefallen, dass sich ein zweites K.R.III. Modell im Originalzustand – zerlegt, im Kleinbus befand. Auch dieses Modell lag mehrere Jahrzehnte unter der besagten Stickmaschine…

In diesem Bericht wird gezeigt, wie auch diese Teile zu einem funktionsfähigen Victoria – Motorrad zusammengefügt werden:

Hier das Ergebnis im voraus Victoria K.R.III. Bj. 1925:

Der Anfang:

Die Teile von zweimal Victoria K.R.III.

Nachdem alle Teile sondiert waren stellte sich heraus dass fast alles vom Motorrad vorhanden war. Das Fahrgestell war also recht schnell zusammengebaut:

Das war es aber auch schon, denn die eigentlichen Probleme begannen bei dem Motor und Getriebe. Die Motoren  waren, wie bereits gesagt in allen Einzelteilen in zwei Kisten verteilt. Ein Zylinderkopf war in den Ventilsitzen total verbraucht und musste ausgetauscht werden. Ein Glück – wenn man da Reserven hat ! Ich will mich hierbei nicht in den Einzelheiten verstricken, aber wer schon mal ein fast hundertjähriges Motorrad restauriert hat, weiß von was ich rede. Man kann in diesem Bereich auch nicht alles selbst machen, also ist man froh, wenn man Freunde hat, die einem dabei helfen…

Ein paar Bilder:

Motornummer: S-5770, nicht weit von dem anderen Motor mit der Nr.: 6400… Aber irgendwo zwischen den beiden Nummern hat Victoria die Motoren-Entlüftung von Anfangs hinter der Schwungscheibe auf die hintere Seite des Motors verlagert.

Der eingebaute Victoria K.R.III. – Motor:

Die Kupplung:

Detail – Kaffeemühlenschaltung:

Weitere Bilder:

Die restaurierte K.R.III. (Nr. 6400):

Noch einige Bilder in Bewegung:

Fußgängerzone Bad Ischl.

Schlosspark Bad Ischl.

Rallye Burg Kriebstein, dahinter Victoria KR 50.

Zum Schluss noch ein Video von den Motorrad-Tagen am Museum in Sinsheim mit der K.R.III. im Live-Stream:

Originale Bilder Victoria K.R.III.: