Liebe Leser meiner Webseite,
wer Interesse hat, kann noch eines der letzten 10 Bücher über 125 Jahre Geschichte der Fahrräder von Victoria aus dem Jahr 2013 erwerben, – in den nächsten Zeilen und Bildern ein kleiner Vorgeschmack:
VICTORIA WERKE NÜRNBERG
125 JAHRE – FAHRRADGESCHICHTE von 1886 – 2011
Der Bekanntheitsgrad der Marke Victoria wird zum größten Teil mit Motorrädern in Verbindung gebracht. Über Jahrzehnte war aber die Fahrrad-Produktion immer die tragende Säule der Firma. Mit dem jährlichen Absatz von tausenden Fahrrädern überstand Victoria so manche wirtschaftlich schlechte Zeit. In diesem Beitrag soll veranschaulicht werden, wie die technische Entwicklung der Firma Victoria war, wie schön und zweckmäßig Fahrräder in jeder Epoche waren und auch weiterhin sein werden. Im Jahr 1886 gründeten Max Frankenburger und Max Ottenstein unter diesem Namen die Veloziped-Manufaktur in Nürnberg-Gleishammer Sie begannen mit der Montage der Hochräder Typ „Pfeil“:
Hochrad „Pfeil“-Gründerjahr 1886; Nr. 79
Die Produktion stand im Zeichen der Nürnberger Schutzmarke – folgend:
Schutzmarke „Frankenburger & Ottenstein“
Ab dem Jahr 1892/1893 endete die Ära der Hochräder. Dies ging einher mit der Erfindung des Luftreifens, welcher durch den geringeren Abrollwiderstand das wesentlich ungefährlichere „Sicherheits-Niederrad“ auf den Vormarsch brachte.
Das erste Niederrad, das Modell „A“ war mit Pneumatik-Reifen nach dem System „Clincher“ ausgerüstet:
Man sprach bei dem Modell von der besten Güte und die Maschine war für das schwerste Gewicht berechnet und konnte durch die sofort wirksame Hinterradbremse beim geringsten Kraftaufwand zum Stehen gebracht werden. Für die Niederräder verwendete man bereits die Markenbezeichnung „VICTORIA“.
Eine Postkarte von Nürnberg – aus der damaligen Zeit:
Im Jahr 1895 wandelte man die „Fankenburger & Ottenstein OHG“ – in die Victoria-Fahrradwerke AG um. Von anfänglich 20 Mechanikern war man bereits bei mehreren hundert Beschäftigten und 1,25 Millionen Mark Stammkapital. Die Fabrikation platzte aus allen Nähten und man war mit mehreren tausend Fahrrädern im Jahr auf vollem Expansionskurs.
Mit Beginn des 20. Jahrhunderts begann man mit der Motorradproduktion bei Victoria. Der technische Fortschritt kam voran und man baute Motorräder bis nach 1910. Ein Bild von einem der ersten Motorräder:
Dieser Beitrag ist der Fahrradgeschichte gewidmet, deshalb wird nicht weiter auf den Motorradbereich eingegangen. Die Fahrradherstellung ging uneingeschränkt über die Kriegszeit weiter, da ja das Heer einer der größten Kunden von Victoria war:
Die Modelle wurden moderner und man orientierte sich natürlich auch nach Kundenwünschen. Daraus resultierten natürlich auch vornehme Räder für den Export:
Victoria „ED“ vornehmes Damenrad nach englischem Stil Baujahr 1926-28.
Mit einer großen Modellvielfalt, vom Tourenrad über Sport- und Straßenrenner, bis hin zu Geschäftsrädern und Kinderfahrzeugen dominierte der Glanz der Dreißiger Jahre:
Victoria-Chromrad Exportmodell 1932.
Das Bäckerrad zum „Fleischerrad“…
Doppelter Zahnstangen-Tretroller.
Nicht zu vergessen, das „Patent-Drucklöt-Verfahren D:R:P“, wichtigste Erfindung der Victoria-Werke Ende der Zwanzigerjahre. Das Löten der Rahmenrohre erfolgte im Ganzen, durch Kompletterhitzung der Rohre und Muffen in einem Glühofen:
„Drucklöt-Verfahren“
Das Jubiläumsjahr – „50 Jahre Victoria – Jahr 1936″ war die Blüte im Fahrradbau anschaulich am Jubiläums-Rennrad „V101“ mit einer Emaillierung die zu der Zeit ihres gleichen sucht:
Nach dem 2. Weltkrieg ging es gerade mal mit zwei Handvoll Arbeitern wieder zur Produktion. Notdürftig wurden die teils zerstörten Gebäude wieder aufgebaut. Von Gebrauchsgütern, wie Küchengeräte, Anhängern für Fahrräder einschließlich Reparaturen machte man alles.
So kam es, wie es kommen musste, das Jahr 1958 war das Jahr der Pleite von Victoria. Bis zum Jahr 1966 hielt man sich in der neu gegründeten Firma „Zweirad-Union“ über Wasser, bis diese auch in Konkurs ging. Noch ein Bild von einem Rad, welches man noch bei Victoria entwickelt hat und dann bei der Zweirad-Union Produziert hat:
Bis zum Jahr 1995 lag die Firma VICTORIA im Dornröschenschlaf und es hatte den Anschein, dass kein Erwachen mehr möglich ist. Aber es kam anders. Einen Neustart erlebte die Marke am 30.10.1995. Die Hermann Hartje KG aus dem nördlichen Hoya erwarb die Namensrechte von Herkules, welche die Zweirad-Union kaufte und begann mit City- und Trekking-Rädern.
Anlässlich des 125 jährigen Bestehens von VICTORIA im Jahr 2011 wurde ein Jubiläums – E – Bike in geringer Stückzahl aufgelegt:
Buch von Gert Reiher
VICTORIA – FAHRRADGESCHICHTE 1886 – 2011; 139 Seiten; 119 Abb. – S/W; 204 Abb. farbig.
Bezugsquelle: Gert Reiher Nordstraße 35A, 08233 Treuen/Vogtland Preis: 39,90 EUR inkl. Versand. Tel. 0175/1793948; e-mail: gr@victoria-rad.de