Motorrad – Victoria – Renngeschichte der Zwanziger Jahre im Überblick

Im folgenden Beitrag wird die Renn- und Sportgeschichte von 1921 – 1931 der Firma Victoria im Überblick mit den verschiedenen Basistypen von K.R.I. – K.R. 7 beleuchtet. Es ist relativ schwierig, nach fast einhundert Jahren das Bildmaterial zu sondieren und weitere Fotos und Informationen zu bekommen. Ich bedanke mich bei den Freunden, die auch zu diesem Artikel geholfen haben. Die Quellen hierfür findet man am Ende des Beitrags. Gert Reiher….

Der Konstrukteur Martin Stolle im Jahr 1921 auf einer Victoria K.R. I. 
Anfangs fuhr man noch mit Straßenmaschinen auf Rennveranstaltungen.
ADAC Reichsfahrt 1921mit den ersten Siegen und Erfolgen auf „VICTORIA“.
Der Werksrennfahrer Adolf Brudes „Nord-Süd-Express-Fahrt“ 1923, noch auf einer serienmäßigen Victoria K.R.III. Man beachte die außergewöhnliche Vordergabel.

Victoria – Sport – Maschinen ab 1925 auf Basis der K.R.III.:

Die erste Sportvariante der Victoria K.R. III. mit Einfachvergaser und neuem Rahmen. Der Rahmen war ähnlich dem Rahmen der 
Kompressor-Maschine. Dieses Modell baute man bis 1927. Der Lenker und die offene Auspuffanlage grenzte sich deutlich vom Serienmodell ab. 
Der K.R.III. – Sportmotor mit dem Vergaserstutzen der Einfachvergaseranlage. 
Das Unterteil stammt vom K.R.III. Serienmodell, jedoch ohne Ansaugstutzen – Frischluft, deshalb musste die Öffnung des Vergaseranschlusses verschlossen werden. 
Der nachgebaute Rahmen – das Unterteil – Motor/Getriebeauflage ist original ! 
Der originalgetreue Nachbau der Sportmaschine K.R.III. mit originalen Bestandteilen., wie Motor
Getriebe, Vergaseranlage und Rahmenunterteil – Vergaserseite mit Verschluss der Ansaugseite.

Sportmaschine Victoria K.R.III. – Auspuffseite. Man beachte den Sportrahmen ohne „Höcker“ und die 90 Grad – Abgangsstutzen der Auspuffanlage zu den offenen Rohren. Der Rennmotor ist deutlich an den 40 mm Abgangsstutzen zu den Auspüffen erkennbar, da diese im Durchmesser um ein Viertel größer sind, um die extrem hohen Abgastemperaturen abzuleiten.
Adolf Brudes auf der K.R.III. mit dem ersten Zweifachvergaser, noch als Serienmodell.
Victoria K.R.III. Motor mit der Zweivergaseranlage. Der Motor ist hier ein Serienmotor. 
Der Doppelvergaser im Original ist hier das „Highlight“.
Victoria Rennmodell K.R.III. mit Sportrahmen, Rennlenker, Vorderradbremse und dem Doppelvergaser.
Das Rennmodell nach einem Unfall…

Victoria – Kompressor – Maschinen 1925, Basis der K.R.III., erste Version:

Adolf Brudes auf der ersten Victoria Kompressormaschine im Jahr 1925. Das erste Motorrad, 
welches in Deutschland mit Kompressor hergestellt wurde.
Aufnahme von Brudes, vorn. Sehr gut erkennbar die Rahmenführung und die Ölwanne.

Victoria – Kompressor – Maschine, Basis K.R.III. Nachbau 2007-2017:

 Nachbau mit teils originalen Teilen der Victoria Kompressor Maschine von 1925, erste Version – Kompressor über dem hinteren Zylinder.
Rohteil der der 8-fach verrippten Ölwanne, unbearbeitet.
Zylinderköpfe aus Rotguss, bereits bearbeitet.
Kompressor – Roots – Gebläse mit Walzenverdichtung.
Victoria Kompressor Maschine 496 ccm, 30PS – Schwungscheibenseite.
Victoria Kompressor Maschine 496 ccm, 30 PS – Einspritzseite.
Kompressor Maschine rechte Einspritzseite, Original – Kopie.
Einspritzseite am Nachbaumodell.
Gert Reiher auf der Victoria Kompressor Maschine im Jahr 2017 nach der Fertigstellung.
Bauzeit – ca. 10 Jahre.

Vergrößerte Ölwannen auch in Serien-Motorrädern ?
Ja auch in Serien-Motorräder hat man die vergrößerte Ölwanne eingebaut. Es wurde die Rahmenbauweise der Sport bzw. der Kompressor Maschinen verwendet. Die Schaltung ging in dem Fall wie bei den Serien – K.R.III. durch den Benzintank, weil das serienmäßige Getriebe verwendet wurde. Der Motor war vom Sportmodell, mit den geraden Auspuffabgängen (40 mm). Es kam eine veränderte Auspuffanlage zum Einsatz. Schätzungsweise war es aber eine Einzelanfertigung des größten Berliner Händlers – Sigfried Hetzer.


Victoria – Kompressor – Maschinen 1926, Basis K.R.III., zweite Version:

Vorstellung der zweiten Variante der Victoria – Kompressor – Maschine im Jahr 1926, mit dem Kompressor über dem vorderen Zylinder, 
um die thermischen Probleme zu verbessern.
Die rechte Einspritzseite der zweiten Variante. Victoria hatte nun anstelle der Kupplungs-Bremse, eine Bremse ins Vorderrad auf Basis – Keilklotzbremse eingebaut. Diese Bremse hat Victoria auch im Rennmodell der K.R. 7. verwendet.
Adolf Brudes auf der zweiten Kompressor – Maschine 1926.
Adolf Brudes hier nochmals mit einer anderen Kompressor Maschine im Jahr 1926. Das nachfolgende Bild ist die Rückseite dieses Fotos 
bietet Informationen über das Rekordrennen.
Otto Koch – Victoriasammler aus Gera erhielt am 2. Juni 1981 das Bild von Erwin Tragatsch 
persönlich. Die Aussage ist: das Adolf Brudes auf Victoria-Kompressor den Fliegenden Kilometer in 21,95 Sek. entspricht 164,00 Km/h in Freiburg absolvierte. Rechts ist noch der Hinweis auf die erste Kompressor hinten von 1925. 

Victoria – Zweite Kompressor Maschine 1926 – Zeichnung.

Victoria – Sport – Maschinen auf der Basis der KR VI ab 1926:

Victoria Sportmaschine auf Basis KR VI. Vor der Victoria K.R. 7. ( 2 Vergaser) hat man noch ein 
KR VI Sportmodell gefertigt, mit einem Vergaser.
An zwei Merkmalen außerhalb der verschärften Nockenwelle konnte 
man den Motor leicht identifizieren.

Roter Pfeil – kurze Nockenabdeckung.
Gelber Pfeil – ohne Gewinde für Zischhähne.

Victoria – Sport – Maschinen Basis KR. 7.:

Victoria fertigte 1927 die erste KR.7.  mit einem rennmäßig hergerichteten
Motor. Die Auspuffanschlüsse hatten einen 90 Grad  Winkel am Abgang. Beim späteren Serienmodell waren die Anschlüsse schräg angeordnet. Die Fußrasten waren wie beim Kompressor-Motorrad. Im Vorderrad verbaute man eine Bremsfelge mit Keilklotzbremse.

Die Sporttype war mit einer Einfach-Vergaser-Anlage ausgerüstet. Der Vergaser war ein englisches Modell und war ähnlich den KR.III. Serienmodellen unterhalb angeordnet. Der nach unten geneigte Lenker gab dem Motorrad ein sportliches Aussehen.
Der Doppelschleifenrahmen war verkürzt und entsprach dem Modell KR VI D. Die Schleife am mittleren Rahmenrohr (unterhalb -Steuerkopf) baute man ähnlich wie bei den anderen Sport- und Rennmodellen.

Victoria K.R. 7. – die Sportvariante für Jedermann:

Victoria K.R. 7. Prospekt. Die Victoria Sportmaschine stellte Victoria im Oktober 1928 auf der Berliner Automobilausstellung vor.
Den Doppelschleifenrahmen der Victoria K.R. 7. mit der spezifischen „Höckerausführung“ übernahm man vom Modell KR VI. Der Benzintank fasste 11 Liter Benzin, ausreichend für eine Fahrstrecke bis 250 km. Der im Benzintank befindliche Öltank hatte 1 Liter Fassungsvermögen. Die kräftige Ölpumpe hatte die Aufgabe das nicht verbrauchte Öl wieder in den Öltank zurück zu pumpen, sodass man eine bessere Kühlung erreichte, da der Öltank im vorderen Bereich durch den Fahrtwind gut gekühlt wurde.
Der Gesamteindruck mit dem speziellen Victoria K.R. 7. Motor. Die Doppelvergaseranlage befördert das Benzin-Luft-Gemisch zu den Zylindern, welches über einen groß dimensionierenden Luftsammler (System Tubas) angesaugt wird. Die moderne Innenbackenbremse (KR. VI.) ersetzte die Bremsfelge im Vorderrad.
Victoria K.R. 7. Motor im Fundzustand eines Sammlers.

Technische Daten:

Die Victoria K.R. 7. wurde gerade mal ca. 2 Jahre, also von 1928-1930 gebaut.
Originale K.R. 7. auf dem 21. Jahrestreffen der Victoria IG in der Geburtsstadt Nürnberg. Fahrgestell-Nr. 32108, Motor-Nr. 12397, 24 PS, Gewicht: 158 kg. Lediglich waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht die originalen Zylinderköpfe angebracht, siehe Zischhahn, was aber geändert wurde. Händler damals: Alfred Grundig, Dresden-A. Reichs-Str. 16
Die Draufsicht zeigt den eleganten Doppelschleifenrahmen. Links der Benzineinfüllstutzen und rechts die Öl-Befülleinrichtung.
Diese Victoria K.R.7. (Rahmennummer 3200…) war 2008 auf dem Jahrestreffen der Victoria IG in Pfaffengrün bei Treuen im Vogtland, jedoch noch mit einem Motor KR VI vom Baujahr 1931.
Der Fahrer der Victoria K.R. 7. ist Herr Roland Hofmann aus Sachswitz, somit der Zweitbesitzer des Motorrades. Die K.R. 7. stammt ursprünglich vom Victoria Sammler Otto Koch aus Gera (verstorben 1992).
Das Foto stammt von einer Veranstaltung an der Otto Koch teilnahm, wo man sieht, das dieser, die Victoria K.R. 7. bereits mit dem Motor von 1931 und verschiedenen Umbauten versah.
Otto Koch, der legendäre Victoria Sammler aus Gera mit seiner K.R.I., ein Foto aus DDR-Zeiten. Das Motorrad steht im Motorradmuseum „Augustusburg“, Sachsen. Otto Koch war in der DDR Mitbegründer vom KFZ Veteranen-Sport im ADMV – Club. Er und die Sportfreunde Rudolf Hiller, Müller Herbert sowie Ottokar Escher waren die Gründungsmitglieder dieser übergreifenden Vereinigung des DDR – Veteranensports. Die Federführung im ADMV hatte Lothar Wonneberger aus Dresden. Die Bewertung der Oldtimer erfolgte nach einem Punktesystem, wonach die höchste Punktzahl mit 110 Punkten die größtmögliche Zahl für die beste Originalität eines Fahrzeugs entsprach.
(Otto Koch verstarb im Jahr 1992)

 

In der Seitenwagen-Klasse siegten in den folgenden Jahren ab 1931 – 1936 der berühmte Rennfahrer Toni Babl mit seinem Beifahrer Toni Nöckl auf verschiedenen Rennveranstaltungen:

Erster auf dem Kesselberg.
Erster auf dem Freiburger Bergrennen.

Der Gesamtbericht über Toni Babl und Toni Nöckl folgt im nächsten Beitrag…

Victoria – Treffen – Plakette

Quellenangabe:

Archiv Gert Reiher, Thomas Reinwald, Podzun-Verlag, R. Hofmann, Josef Beil, Theo Vogl, Victoria IG.

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