Norbert Riedel: – die Victoria „SWING“ ein einzigartiges Motorrad zu seiner Zeit konstruiert von einem einzigartigen Konstrukteur:
Das „Schwebende Motorrad“ „SWING“, tastengeschaltet durch Swing-Blitzschaltung so bewarb die Victoria Werke A.G. ihr neues Motorrad. Das Super-Prospekt umfasste ganze 48 Seiten Informationen zur Swing, neuen Verfahrenstechniken und schlussendlich auch Neuheiten, die es so noch nicht gab:
Erfolge:
Video der Victoria-Swing:
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Dieser „Großprospekt“ war die offizielle Pressemappe der Victoria Werke zur Vorstellung und Serieneinführung der „SWING“ 1955. Zu diesem Zeitpunkt überlappten sich mit ihr auch noch die Produktion der 350er „Bergmeister“ und der 250er „Aero“. Die 175er „Parilla“ war noch nicht in Serie.
Der bisweilen sehr bärbeißige und in seiner Wortwahl sehr direkte Chefredakteur der Zeitschrift „Das Motorrad“, Carl Hertweck, sagte damals zu den Victoria Oberen, „dass die Entwürfe des Swing Konstrukteurs (gemeint ist Norbert Riedel) einem normalen Mitteleuropäer schon immer den Schweiß auf die Stirn getrieben haben“ (nachzulesen in „Besser machen Teil I“, Motorbuch-Verlag, v. C. Hertweck auf S. 144). In Heft 11/1955 von „Das Motorrad“ schrieb er dann in einer ersten Vorstellung (noch kein Test) auf S. 418/419 über dieses Modell das Gleiche nochmal und setzte hinzu: „Alles in allem: wer es bloß auf dem Papier sieht, bekreuzigt sich … Da aber Fritz Bauer (gemeint ist der damalige neue techn. Vorstand) dafür mit verantwortlich zeichnet … dürften eigentlich nicht mehr unvermeidliche Anlauf-Mucken drin sein …“ Anmerkungen:
1. F. Bauer war ein großer Kenner u. Verfechter der Leichtmetall-Druckgusstechnologie, die ja für die Triebsatzschwinge der „Swing“ im wahrsten Sinne des Wortes tragendes Element war.
2. Mit „nicht mehr Anlaufmucken“ hatte sich Hertweck leider geirrt; die „Swing hatte nach überlieferten Berichten zeitlebens (1955 – 1958) mit etlichen und z. T. erheblichen techn. Problemen zu kämpfen.
3. Dass Victoria schließlich unterging (bzw. noch eine Zeit lang in der „Moped“-Zweiradunion zusammen mit den Motorrad-Resten von DKW/Auto-Union und Express-Radex aufging), hatte meines Erachtens aber nichts mit den Problemen der Swing zu tun. Schließlich kam danach noch die mindestens ebenso erfolglose „Parilla“ – sogar in der damals recht günstigen Versicherungsklasse bis 175 ccm. Aber der Markt war nun mal 1957/58 für Motorräder komplett zusammengebrochen – man wollte Klein(st)autos fahren und nicht mehr bei Wind und Wetter mit dem Motorrad zur Arbeit. Und das galt für alle Motorradhersteller, die bis auf wenige Ausnahmen spätestens 1957/58 bankrott gingen.
MfG!
Dr. Bernward Bayer
Herr Dr. Bayer, danke für ausführliche Antwort… waren für mich auch zum Teil neue Erkenntnisse und sehr hilfreich. Vielen Dank… Im Grunde, sehe ich die Situation genau wie Sie. Victoria hätte seine Produktion schon viel früher, genau wie BMW auf Autos ausrichten müssen, dann gäbe es das Werk wahrscheinlich heute noch. Aber leider kann ich nur über das „vergangene“ berichten…
Schöne Feiertage, Gert Reiher
Hallo Herr Reiher,
ja, der „Spatz“ kam wohl zu spät u. bei der Kundschaft nicht mehr an.
Hatte heute wieder mal schriftl. Kontakt mit Frieder Bach in Sachen Gegenkolben-Zweitakter. Da nannte er mir Ihren Namen (weil er weiß, dass ich z. Zt. eine Swing „wiederbelebe“). So schließt sich der Kreis …
Ebenfalls frohe Festtage, Gruß! B. Bayer