DKW – Rennwagen Sonderausstellung 1. Teil, Sächsisches Fahrzeugmuseum Chemnitz…

Im Sächsischen Fahrzeugmuseum in Chemnitz hat eine sehr interessante Rennwagen-Ausstellung ihre Pforten geöffnet. Wer Zeit und Lust hat sollte sich diese unbedingt mal anschauen. Hier die Einladung:

Wie das Thema schon aussagt, dreht sich diese Sonderausstellung um die DKW-Rennfahrzeuge mit Frontantrieb ab Anfang der „Dreißiger Jahre“. In den „Zwanzigern“ gründete der Unternehmer Jörgen Skafte Rasmussen die Firma DKW, welche zeitenweise die größte Motorrad-Fabrik der Welt war. Die ersten Rennwagen hatten noch Heckantrieb, aber ab 1931 kam bei DKW der Frontantrieb mit Zweitaktmotor als Weltsensation zum Einsatz. Aber erstmal zum Anfang der DKW Sportwagen:

DKW – Sportwagen PS 600:

Fahrzeugschau von Händler Willy Thiele aus Rathenow mit einem Sportwagen PS 600, welcher im Spandauer DKW-Werk gefertigt wurde.

Bild eines originalen Rennwagens…

Einer der ersten Werksrennwagen mit Heckantrieb auf der Basis der PS 600 Sportwagen.

Der restaurierte Sportwagen steht als Leihgabe im Sächsischen Fahrzeugmuseum:

Fahrzeugdaten:

Das nächste Bild zeigt zwei PS 600-Rennwagen mit DKW-Werksangehörigen bei Filmaufnahmen:

Im DKW-Werk in Spandau entstanden Versuchsmotoren, die mit dem einfachen Zweitakter nicht mehr viel zu tun hatten. Das folgende interessante Bild zeigt zwei Doppelkolbenmotore mit einem dazwischen geschalteten Kompessor. Mit dem Zoller-Kompressor brachte es der Motor auf ca. 80 PS. Zwar viel Leistung, aber dementsprechend auch viel technische Probleme…

Die erste Rennteilnahme der DKW-Rennwagen erfolgte 1933 unter den 4 Ringen der Auto-Union. 1934 endete der werksseitige der DKW-Rennwagen…

Der DKW Frontrennwagen F 1 Monoposto:

Im Winter 1932 starteten mehrere DKW-Frontrennwagen auf dem zugefrorenen Eibsee bei Garmisch-Partenkirchen gegen BMW Autos.

Der erste Einsatz dieser berühmten Rennwagen erfolgte 1931 auf dem Nürburgring. Der letzte Rennverlauf diese lautstarken Gefährts erfolgte 1933 am Würgauer Berg…

Selbst Toni Bauhofer, der eigentlich mehr mit zwei Rädern unterwegs war, versuchte sich mit dem DKW auf der AVUS Berlin:

Technische Daten:

 

Die Geschichte des DKW F 1 Weltrekordwagen:

Es war einmal… ein schwäbischer Rennbaron namens Reinhard von König-Fachsenfeld, der anfangs 1930 mit einem heckgetriebenen DKW-Rennwagen bei Montlhéry Weltrekord fuhr. Mit viel Enthusiasmus und Energie zu Neueren entwarf er eine neue Karosserie mit stromliniengünstigen Eigenschaften. Er bezog von DKW ein 500er Aggregat mit Ladepumpe und verpflanzte dieses in den neu konzipierten Rennwagen. Die Rekordversuche am 17. und 18. November 1931 in Linas-Montlhery waren erfolgreich verlaufen. Der „Stromlinienbaron“ experimentierte und entwarf weitere Karosserien, auch für andere Hersteller, wie Mercedes-Rennwagen des Freiherrn Manfred von Brauchitsch. Durch die schlechte Wirtschaftslage fuhr sein Mechaniker mit dem DKW-Rennwagen auf Volksfesten in einem Motodrom Schau-Runden. Der Rennwagen blieb bei dem Schausteller. Dieser benutzte ihn noch viele Jahre um Runden auf der hölzernen Bahn zu drehen. Der Rennwagen wurde in den Achtziger Jahren in einem erbärmlichen Zustand wieder aufgefunden und einer Restauration zugeführt. In den Neunziger Jahren war der Fachsenfeld-Rennwagen dann wieder auf den Rennstrecken zu sehen, bis zum letzten Rennen auf Der AVUS im Jahr 1999:

Wie 1932, so stand der Renner auch wieder 1999 zu letzten Rennen auf der AVUS vor der Tribüne. Fahrer – Frieder Bach.

Hier steht der Rennwagen vor dem Schloss Klaffenbach, wo er einige Jahre im beherbergten „Museum für Sächsische Fahrzeuge“ stand.

Die Stiftung mit der gleichnamigen Bezeichnung übernahm den Weltrekordwagen und kümmert sich um das Erbe rund um das Schloss Fachsenfeld, um dessen Ambiente zu erhalten…

Einige Bilder der nachgebauten Weltrekord-Rennwagen, wie sie jetzt zur Sonderausstellung im Sächsischen Museum stehen:

Das Aggregat, – technische Details nachfolgend…

Unter dem Zweitakt-Motor ist die Ladepumpe angeflanscht.

Technische Daten:

 

Dieser Rennwagen war der einzige in „rot“ lackierte:

Der Sieger ist Fritz Trägner.

DKW F 1 Spezial:

Wie man auf dem vorherigen Bild erkennen kann, handelt es sich um eine Karosse der Ihle aus Bruchsal. Ihle hat für viele Rennwagen-Hersteller die Karossen gefertigt, unter anderen auch für Bugatti. Die langgezogenen Nieren waten sinnbildlich für die Firma Ihle, nicht mit BMW zu verwechseln…

Manche dieser Fahrzeuge fristeten ihr Dasein auch Im Motodrom:

Technische Daten:

Der DKW F 1 Spezial steht in der Sonderausstellung:

DKW F 2 Spezial:

Die DKW F 2 Sportwagen entstanden hauptsächlich aus Privat-Initiativen, also Menschen, die ein sportliches Fahrzeug besitzen wollten zum Teil auch an Rennen teilnahmen. Mit dem 700er Motor war auch eine Leistungsstufe erreicht, wo man schon aufgrund der Leichtigkeit des Fahrzeuges, einiges bewegen konnte

Die Geschichte:

Hans Lehr, Jahrgang 1898, betrieb in Feuchtwangen eine Autowerkstatt, in der auch sein Sohn Georg (geb. 1920) mitarbeitete. Beide fuhren Motorradrennen und hatten sich zum Ziel gesetzt, einen Rennwagen aufzubauen, um den Rennsport auf vier Rädern fortzusetzen. Zu diesem Zweck erwarben sie einen DKW F 2 und begannen 1938, ihn in ihrer Freizeit umzubauen. Zwei Stunden nachdem im Jahr 1939 den letzten Handgriff  an dem Fahrzeug getan hatten, erhielten beide den Einberufungsbefehl zur Wehrmacht, da der Krieg begonnen hatte. Georg, der Sohn, fiel 1942 in Russland; der Vater kehrte allein in die Heimat zurück. Er machte den Wagen fahrbereit und meldete ihn 1950 an. Als Andenken an der Arbeit befestigte er Plaketten an der Seite des Wagens mit der Inschrift: „Sein Werk“ und ließ das Auto stehen. Hans Lehr starb 1986 und den F 2 erbte sein Enkel, der den gleichen Namen trug wie der Erbauer des Autos – Georg ! Nach der Wieder-Fertigstellung erkrankte Georg und meldete das Auto wiederum 2004 ab. Er starb dann im Jahr 2007. Erst 2018 verkaufte die Witwe das Auto an den heutigen Leihgeber des Wagens für das Museum in Chemnitz.

Das Fahrzeug steht in der Sonderausstellung:

„Sein Werk“.

Technische Daten:

Hier Hans Rasmussen, ein Sohn des Firmengründers von DKW, auch in einem Sportwagen mit einem Serienchassis:

Auch im Erzgebirge lief ein Sportwagen von DKW, der schon viele Jahre hier im Museum steht:

DKW F 2 – Eigenbau.

Frieder Bach eröffnete die Sonderausstellung „DKW-Rennwagen“ am 6. Februar 2020 im Kreis von vielen Oldtimerfreunden:

Man sollte auch die vielen Motorräder nicht unerwähnt lassen, die der Ausstellung die Vielfalt der Techniken verleiht:

Einige Bilder ohne Kommentar:

Frieder Bach im Gespräch mit der designierten Bürgermeisterin von Chemnitz.

Liebe Leser, das war der erste Teil einer interessanten Rennwagen-Ausstellung im Sächsischen Fahrzeugmuseum in Chemnitz. Der zweite Teil wird im nächsten Beitrag zu lesen sein. Er beschäftigt sich dann hauptsächlich mit den Nachkriegs – DKW`s.

Auszüge und Bilder stammen zum Teil aus der Broschüre des Museums, diese ist dort für 8.- EUR zu erwerben:

 

 

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