Victoria – Motorrad – Fahrmeister KR 8 Parallel – Twin, vorletztes Zweizylinder – Modell vor dem Krieg…

Victoria KR 8:

Mit dem neuen Modell des Motorrades KR 8 hat Victoria 1933 ein völlig überarbeitetes Konzept einer Motorradlinie begonnen. Für den ersten Eindruck ergibt sich dem Betrachter eine Maschine, die Ihrer Zeit voraus ist. Victoria hat es immer verstanden, Motorräder zu entwickeln und zu bauen, welche faszinierend waren und der Konkurrenz gegenüber meist einen Schritt voraus. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten in Deutschland war man gezwungen neue Motoren zu konzipieren, da es ja Einfuhrverbote für ausländische Fabrikate gab, speziell die englischen Motoren, die man zum Teil verwendete. Die kosten für die Motorisierung musste man auch im Auge behalten und man ging dabei sukzessive auf geringere Hubräume zurück. Dieser Trend verstärkte sich aus wirtschaftlichen Gründen weiter in den folgenden Jahren. In den nächsten Kapiteln werden diese Modelle ausführlich behandelt. Aber bei der KR 8 und KR 9 hat man doch noch Maschinen mit immerhin 500 ccm hergestellt:

Mit Martin Stolle wurde ein Konstrukteur der Pionierzeit, der Zwanziger Jahre, auf den Plan gerufen, das neue Motorrad zu konstruieren. Das Rad kann man als durchaus gelungen bezeichnen da es ja rein optisch alles bisher dagewesene in den Schatten stellt. Das Hauptaugenmerk liegt zweifelsohne auf den seitlich angebrachten Verkleidungsblechen, die der Maschine ein sehr elegantes Design verschaffen:

Weitere Merkmale waren die Ketten – Kapselung, die Tigerfedergabel aus Pressstahl und der neue Motor. Letzterer sollte aber doch das gute Image des Rades schmälern, was noch ausführlich beschrieben wird.

Darstellung – Antriebsaggregat.

Vordergabel – Pressstahl.

Originales Werksfoto KR 8 Vordergabel:

Technische Spezifikation KR 8:

Motor – 500ccm, Seitenventiler- Zweizylinder-Parallel- Twin. Nach vorn geneigter Zylinder, gemeinsamer, abnehmbarer Zylinderkopf, Kolben aus Leichtmetall, von unten gesteuerte Ventile. Bohrung 60mm, Hub 88mm, 498ccm, Drehzahl normal: 2600 U/min, Höchstgeschwindigkeit 106 km/h, Vierganggetriebe, Kork-Lamellen-Kupplung. Der Motor hat eine Umlaufschmierung, die mit einer Zahnradpumpe betrieben wird. Das Öl wird in den hohlen Pleuelzapfen gepumpt und gelangt von dort zu den Pleuellagern. Ein auf die hintere Zylinderwand gerichteter Ölstrahl schmiert die Zylinderlaufbahn und den Kolbenbolzen. Die äußeren Rollenlager der Kurbelwelle, sowie die Kugellager der Nockenwelle werden durch das im Kurbelgehäuse herumgeschleuderte Öl geschmiert:

Der erste KR 8 Motor mit dem noch abgerundeten Zylinderkopf.

Originales Werksfoto des ersten Motors:

Prüfbericht aus „Motor und Sport“:

Aus dem Test von 1935 ist folgendes zu entnehmen: – Das Gewicht dr KR 8 lag inklusive Öl und Benzin bei über 200 kg, was den Charakter des Motorrades als Gebrauchsmaschine mit Reiseeigenschaften herausstellt. Die Kühlungsprobleme und das Überhitzen des Motors ist den formschönen Verkleidungsblechen geschuldet. Die Geschwindigkeit im Solobetrieb lag bei 90 km/h, im Gespannbetrieb bei ca. 75 km/h. Die zweisitzige KR 8 gehört zu den wenigen Maschinen, auf denen sich auch der Soziusfahrer wohlfühlt. Erfreulich ist die Bremssicherheit, man konnte sich förmlich auf das Bremspedal stellen, ohne dass das Rad trotz plötzlicher Verzögerung ausbrach.

Technische Mitteilung von Victoria im Jahr 1934:

Zu den Wärmeproblemen der KR 8 gab es die Mitteilung Nr. 57 an die Händler, wo auf Fehler hingewiesen wird, die immer gemacht werden. Es ist dringen notwendig die Gebrauchsanweisung zu lesen. Als besonders wichtig wird das Ventilspiel betrachtet, das bei kalten Temperaturen für die Auslassventile 0,3 mm, für die Einlassventile 0,2 mm betragen sollte. Es steht dort wörtlich: “ Geben Sie lieber 1/10 mehr Spiel, selbst auf die Gefahr hin, das der Motor etwas lauter wird, nie aber weniger, weil sonst todsicher Ventilverbrennungen und dadurch Motor-Überhitzungen verursacht werden“. In weiteren Punkten werden die Zündkerzen und deren Wärmewerte behandelt. Auch sollte unbedingt das im Werk getestete Öl verwendet werden, wenn dies nicht der fall ist, muss es abgelassen und ausgetauscht werden. Weitere Ausführungen zum Stromverteiler und zum Vergaser ließen erkennen, dass es noch erhebliche Probleme gegeben hat, ansonsten würde Victoria nicht so vehement und akribisch in seinen technischen Mitteilungen auf die aufgeführten Punkte eingegangen. Victoria beauftragte den erfahrenen Konstrukteur Lackler mit der Verbesserung des Motors um die Wärmeprobleme zu beheben. Als wesentliche Verbesserung wurde die Vergrößerung des Zylinderkopfes dargestellt:

Vergrößerter Zylinderkopf nach Lackler.

Die Praxis:

Aus meiner eigenen Erfahrung mit meinem KR 8 – Gespann bei einer Oldtimer-Rallye in Freiamt 2010: „Am Samstag früh sind wir vom Hotel ca. 7 km mit 3 Personen nach Freiamt gefahren. Das Wetter war sommerlich warm und am Start gab es einige Verzögerungen bei über 300 Teilnehmern. Die Verkleidungs- bleche waren montiert und die aufsteigende Wärme signalisierte bereits die Überhitzung des Motors. Als der Motor ausging, stellte ich fest, dass das Benzin im Vergaser (Schwimmergehäuse) regelrecht verdampfte. Nach mehrmaliger Prozedur neu tippen und weiterfahren, entledigte ich mich des linken Verkleidungsbleches und siehe da, die frische Luft kam ungehindert zum Motor und dem Vergaser, somit lief das Motorrad problemlos weiter, sogar Steigungen bis zu 14 Prozent waren kein Problem mehr. Bestätigt wird dies dadurch, dass wenn man ein solches Motorrad auf zeitgenössischen Fotos abgebildet sieht, die Verkleidungsbleche demontiert sind“.

Das KR 8 Gespann – Test in Freiamt.

Weitere KR 8 Fahrmeister:

Victoria KR 8 aus der Sammlung Wastl Niedermeier, Bogen (Bayern).

Auszüge aus der Bedienungsanleitung KR 8 Fahrmeister:

Die in den Prospekten und der Gebrauchsanleitung beschriebene leichte Zugänglichkeit zum Vergaser ist bei montierten Seitenblechen leider nicht gegeben. Links und rechts vom Sattel auf dem Tankabdeckblech befinden sich Hebel, die mit dem Gestänge für das Öffnen und Schließen des Benzinhahns und des Schwimmer-Tupfers verbunden sind. Diese Teile sind bei allen existierenden KR 8/9 nicht mehr vorhanden, eine Ersatzteilliste für beide Modelle ist leider auch nicht bekannt.

Auszug aus Bedienanleitung.

Der Victoria – Messestand im Jahr 1934 (Originalbild):

Zweimal Victoria KR 8 und eine Bergmeister 1934 (Quelle: Reinwald).

Reichskanzler Adolf Hitler vor der KR 8 mit Verkaufsleiter Klein von Victoria (Quelle: Verlag Kleine Vennekate, Thomas Reinwald).

Weitere zeitgenössische originale Fotos:

Victoria – Motorrad – KR 7 -, sowie die sportliche Variante der KR 6 ab 1927…

Als Ponton zur sportlichen BMW R47 bot Victoria im Jahr 1927 das sportliche Modell – KR 7 – an. Mit 24 PS Leistung hatte der Motor über ein Drittel mehr Leistung, als das Standardmodell KR 6. Gegenüber der BMW waren es auch 6 PS mehr, geschuldet des höheren Hubraums von 600 ccm (BMW-500 ccm).
Der Sportmotor:

Der Sportmotor KR 7 im Fahrgestell der 6er Reihe.

Der Sportmotor ist erkennbar an der kurz abgerundeten Abdeckung zum Eingang der Nockenwelle, welche auch modifiziert wurde, also schärfer gemacht wurde, (roter Pfeil). Die Gewinde für den Einsatz von Zischhähnen ließ man weg (gelber Pfeil).
Das nächsten Bilder zeigen eines der seltenen Sportmodelle, welche Victoria gleichfalls hergestellt hat, jedoch mit nur einem Vergaser. Man kann deutlich die ebenfalls kurz abgerundeten Abdeckungen zum Nockenwelleneingang erkennen. Diese Modelle wurden nicht weiter beworben, deshalb kann man von einem Vormodell zur KR 7 ausgehen:

Sportmotor KR 6 mit den Besonderheiten „fehlende Zischhahnanschlüsse, kurze Abdeckungen.
Victoria KR 6 – Sportmodell, das Vorgängermodell, vor der KR 7, noch mit einem Vergaser.

Victoria KR 7 Rennmodelle ab Oktober 1927 – Charakteristik der Schwungscheibenseite und der Auspuffanordnung:

Hier sieht man die geraden Abgänge am Zylinderkopf, welche charakteristisch für Rennmodelle der KR 7 sind. Diese wurden speziell gefertigt und endeten in den Fischschwanz ähnlichen Endtöpfen.
Victoria KR 7 Rennmodell, noch mit speziellen englischen Vergaser. 
Es handelt sich um ein Vormodell der KR 7 mit Zwei-Vergaseranlage.
Die Keilklotzbremse im Vorderrad ist der Vorläufer der Trommelbremse.
Victoria KR 7 Rennmodell, Vorgänger der KR 7 mit Zwei-Vergaseranlage. 
Der gezeigte Doppelrohramen entsprach dem verkürzten Radstand der Victoria KR VI-D. Der Rahmen mit der Schleife, ähnlich der Modelle mit Kompressor war der Vorgänger des Höckerrahmens für die Victoria KR 7, sowie die Trommelbremse im Vorderrad, stammten von der KR6 A

Die Zylinderköpfe hatte man geändert, um die Auspuffkrümmer direkter anzuschließen:
Die Auspuffkrümmer mit den optisch schönen Fischschwanzendtöpfen. Die Fußrasten hatte Victoria wie beim Rennmodell mit Kompressor angebracht.

Victoria – KR 7 mit Zwei – Vergaseranlage:

Die Victoria KR 7 wurde im Oktober 1928 auf der Berliner Automobilausstellung vorgestellt und bis ca. 1930 gebaut. Der Doppelschleifenrahmen mit der spezifischen Höckerausführung übernahm Victoria vom Modell KR 6. Der Benzintank fasste 11 Liter Benzin, ausreichend für eine Fahrstrecke von bis zu 250 km, Der im Benzintank befindliche Öltank hatte 1 Liter Fassungsvermögen. Die kräftige Ölpumpe hatte die Aufgabe das nicht verbrauchte Öl wieder in den Öltank zurück zu pumpen, sodass man eine bessere Kühlung erreichte, da der Öltank im vorderen Bereich durch den Fahrtwind gut gekühlt wurde.

Der Gesamteindruck mit dem speziellen KR 7 Motor. Die Doppelvergaseranlage befördert das Benzin-Luftgemisch zu den Zylindern, welches über einen groß dimensionierenden Luftsammler (Tubas) angesaugt wird. Die Ölversorgung erfolgt über einen Tank im Tank, wie man an der Ölführung erkennen kann.

Die Vordergabel ist zum Vergleich zum Modell KR VI etwa 3cm am Mittelsteg länger, wie auf den folgenden Bildern zu sehen:


Links KR VII.


Die technischen Daten im Überblick:

Die zwei folgenden Bilder zeigen die eine, der zwei noch bekannten existierenden KR 7 Modelle auf dem 21. Victoria-Treffen in Nürnberg:

Originale Victoria KR 7.

Das nächste Bild zeigt die zweite noch existierende Victoria KR 7 mit der Rahmennummer 32001. Dieses Modell stammt ursprünglich aus dem Besitz von Otto Koch (verstorben: 1992), aus Gera/Thüringen:

 

Victoria KR 7 auf einer Veranstaltung, von Otto Koch, mit der Nummer 3141, welche er verwendete. Über dem hinteren Zylinder eine Werkzeugbox von Otto Koch, diese wurde zusätzlich angebracht.

Im nächsten Bild nochmal die originale KR 7 mit der Rahmennummer 32001 deutlich am Steuerkopf erkennbar, von Otto Koch, allerdings mit einem KR 6 Motor Baujahr 1931:

 
Die Victoria KR 7 mit dem Zweitbesitzer oder Drittbesitzer –  Roland Hofmann aus Sachswitz/Thüringen auf dem Victoria-Treffen im Jahr 2008 in Pfaffengrün/Treuen, wie bereits erwähnt, wurde das originale Fahrgestell 
motormäßig und anderweitig modifiziert. 

Archiv: Kleine-Vennekate.

Das Prospekt mit dem die Sportmaschine KR 7 beworben wurde.

Victoria – Motorrad – KR 6 Modell „Bergmeister“ 1933 – 1938

Victoria KR 6 Modell “ Bergmeister“1933/1934:

Da die KR 6 in der Gespannklasse bei Bergrennen sowohl national als auch international sehr erfolgreich war, nicht zuletzt durch namhafte Werksfahrer, wie Joseph Möritz und Georg Dotterweich, erhielt dieses Modell die Bezeichnung „Bergmeister“. Während die KR 6 Luxus aus dem Programm genommen wurde, war sie doch der Wegbereiter für weitreichende Veränderungen des Modells Bergmeister. Die ersten Fahrzeuge standen ab Februar 1933 zum Verkauf, noch als Einvergaser – Version:

Die Neuerungen:

  • Leistungssteigerung auf 25 PS – Vergaser pro neuen Leichtmetallkopf
  • Erhöhung des Verdichtungsverhältnis.
  • Querverippung der Zylinder.
  • Einbau einer Zwangskühlung hinter der Schwungscheibe zur Kühlung der Zylinder.
  • Vierganggetriebe serienmäßig.
  • Tacho und Uhr am oberen Ende der Vordergabel – Antrieb Vorderrad.
  • Sehr kurze Trittbretter.
  • Tanklackierung mit Victoria – Engel.
  • Vollgekapselter Sekundärantrieb. 
  • Verstärkung des Steuerkopfteils bis zur Spreizung des vorderen Rahmens.
  • Neue Aufnahme an der Vordergabel für den Scheinwerfer.
  • Bereifung 27 x 4″.
  • Beide Auspuffkrümmer münden in einen Auspufftopf.                                                     

                                                                                                                                                

Victoria KR 6 Modell „Bergmeister“ 1935:
Die beiden Serienmodelle (Ein – und Zweivergaseranlage) wurden unverändert gefertigt. In Anbetracht der beginnenden Rüstungsvorbereitung mussten die Victoria – Werke ihr Programm diesen Bedingungen anpassen. Abnehmer war verstärkt Polizei, Reichswehr und verschiedene Behörden, die vorwiegend Gespanne orderten. Abweichend von den Serienmodellen gab es nun die sogenannte RW – Ausführung. Diese Fahrzeuge waren strategisch für den Ernstfall ausgerichtet und zeichneten sich durch Gewichtsreduzierung und leichtere Bedienbarkeit aus.  
   
Die Änderungen:

 

  • Der Rahmen wurde abgemagert.
  • Der Kippständer wurde verstärkt.
  • Auspuffanlage in Einport-Ausführung.
  • Kupplungsdeckel am Primärkettenschutz – abnehmbar.
  • Neu – Magura Lenkerarmaturen.
  • Scheinwerfer mit integrierten Tacho.
  • Vierpunktaufhängung für Beiwagen.
  • Farbgebung schwarzgrau – matt.     
  •                                                                                  
                                                                                           

 

Victoria KR 6 „Bergmeister“ Modell 1936 – 1938:

 

Als einzige Neuerung gegenüber den Modellen von 1933 wurde die vollständige Kapselung der Ventilfedern vorgenommen. Rein optisch gesehen war der gesamte Motorblock jetzt das Beste, was die Victoria –  Werke in der Zweizylinder Palette herstellten. Leider gibt es heute nur noch sehr wenige komplette Maschinen, da der Großteil im 2. Weltkrieg an der Front vernichtet wurde.

Prospekt Victoria „Bergmeister“ KR 6 gekapselt:

Der Motor:

Victoria „Bergmeister“ voll gekapselt:

Motor gekapselt im Original:

Das Modell im restaurierten Zustand:

Originale Bilder aus der RW – Zeit:





 

      


 

 

 

 

 

Victoria – Motorrad – KR 6 Baujahr 1930 – 1931/1932

KR 6 – Modell 1930 Prospekt:

Das Modell von 1930 war das letzte und auch formschönste Modell der KR 6 Reihe mit einem Stecktank. Auffällig ist formschön eingepasste und abgerundete Tank, sowie der vergrößerte Schalldämpfer mit dem Fischschwanzausgang. Die Linierung und das Tankemblem stammt von den gleichzeitig produzierten Victoria – Einzylinder Modellen:

Der Reibungsdämpfer ist ebenfalls aus der Einzylinder Reihe übernommen.

Der Rahmen:


Die technischen Daten:

Das Modell von 1930 ist sehr selten zu finden, dementsprechend sind auch originale Fotos absolut rar:

 

Victoria KR 6 Modell 1931:

Das Modell 1931 hat Victoria gegenüber den Vorgängerfahrzeugen grundhaft überarbeitet. Der Radstand wurde verkürzt und die Sitzhöhe reduzierte sich auf 730 mm. Erstmals kommt ein partiell verchromter Satteltank mit 16 Liter Inhalt zum Einsatz, bei dem der „Victoria-Engel“ eingeätzt worden ist. Am Motor gab es geringfügige Änderungen. Die Kipphebel laufen nicht mehr in Nadellagern, sondern in Rotgussbuchsen und sind vollständig gekapselt. Die Leistung stieg auf 20 PS. Als Vergaser setzte man einen Einschieber-Vergaser mit außenliegenden Luftschieber und einem regulierbaren Ansaugkrümmer für Sommer- und Winterbetrieb ein:

Die Kraftübertragung vom Motor zum Hinterrad wurde bis Juni 1931 vom Modell 1930 übernommen. Ab Juli 1931 setzte man einen neuen Hinterradantrieb von Fichtel & Sachs ein und verlegte den Rückstoßdämpfer an die Schwungscheibe. Diese aufwendige Konstruktion hatte sich jedoch nicht bewährt. Die Schwachstelle war die Wanderung der Schwungscheibe im Teilkreisbereich der Bohrungen. Deshalb entschloss man sich ab November 1931 wieder zum Rückbau des Stoßdämpfers in den Hinterradantrieb. Die Vorderradnabe bezog man ebenfalls von Fichtel & Sachs und hatte somit den Vorteil der Austauschbarkeit der Räder.

Modell 1931:

Weitere Änderungen in Stichpunkten:

  • Einsatz von Tiefbett – Sicherheitsfelgen.
  • Tacho ab August 1931 im Tank mit Antrieb vom Hinterrad.
  • Abwälz – Kippständer.
  • Beide Kotflügel mit Mittelwulst.
  • Elastischer Pendelsitzsattel, verstellbar.
  • Vorderer Kippständer mit Drehpunkt an der Vordergabel.
  • Arretierung des Ständers links und rechts im unteren Teil der Kotflügel.
  • Fußkupplungshebel – links über Umlenkgestänge zum Getriebe.
  • Modifizierter Lenker.
  • Lenkerarmaturen ab August 1931 von der Firma Greatzin.
  • Lenkungsdämpfer durch den Steuerkopf.
  • Ab August serienmäßige Beleuchtungsanlage.
  • Doppelauspuffanlage übereiander liegend.
  • Alle Blankteile nicht mehr vernickelt, sondern verchromt.

Sonderdruck aus der Zeitschrift „Motor und Sport“ Pössneck (Thüringen), Heft 25 . Ausgabe A, vom 25. Juni 1931.

Victoria KR 6 Modell 1932:

Technische Daten:

Ab April 1932 wurde neben dem unveränderten Modell 1931 auch eine KR 6 Luxus angeboten. Diese Version bekam bereits ein Vierganggetriebe mit Schaltkulisse am Rahmen:

Die einreihige Primärkette wurde durch eine Duplexkette, im Ölbad laufend, ersetzt. Der Schwungscheibendurchmesser wurde verändert, damit über den Primärantrieb aus Montagegründen ein dreiteiliges, öldichtes Alu – Gussstück platziert werden konnte:

Diese Luxusvariante bestach durch sein sportliches Design, wenn gleich in Sachen Leistungssteigerung keine Änderungen vorgenommen wurden.

Auf einem Treffen:

Originale Aufnahme KR 6 Luxus:

Victoria – Motorrad – KR 6 A – preiswerte Variante der KR 6 mit Tigergabel.

Anfangs wurde die Variante mit der zugekauften Tigergabel noch mit den Fahrzeugrahmen ähnlich der auslaufenden K.R.III. bestückt. 

Im Jahr 1928 hat die KR 6 A die K.R.III. dann abgelöst und wurde zur KR 6 als preiswertere Variante angeboten (1495 RM zu 1670 RM). Man muss aber sagen, dass der Preisvorteil keine enorme Zunahme der Verkaufszahlen zur Folge hatte. aus heutiger Sicht ist die KR 6 A auch wesentlich seltener als eine KR 6.

Neuheit – Satteltank und Tigergabel.

 

Technische Daten:

Fahrgestell in Anlehnung an spätere KR 6 – Modelle.

Modifizierte Tigergabel.

Auszüge aus Ersatzteilliste:

Steuerungsdämpfer.

Schaltung noch am Motor!

Fahrersattel und Gepäckträger.

Soziussattel.

Die Lichtanlage konnte wahlweise mit oder ohne Zündlichtanlage, entweder von Bosch oder von Noris geliefert werden.

Motor 600 ccm in KR 6 A Schwungradseite.

Getriebe – KR 6 A / KR 6.

Motor 600 ccm in KR 6 A Vergaserseite.

Ansaugflansch mit Regulierung (Nachguss).

KR 6 A im Originalzustand.

KR 6 A im Originalzustand.

KR 6 A im restaurierten Zustand.

Rallye Porzellan – Pokal Höchstädt.

Originale Aufnahmen:

Victoria – Motorrad – KR 6 – die neuen 600er ccm Motorräder ab 1926

Victoria baute in Überschneidung mit der 500er K.R.III. ab 1926 bereits die neuen 600er ccm Modelle, genannt KR 6. Anfangs waren es Stecktankmodelle mit einem neuen Rahmen (der sogenannte Höckerrahmen mit oberer Doppelschleife), sowie 600er Motor und neuem Getriebe. Die Schaltung war jetzt generell am Motor angebracht. Die Formgebung der Kotflügel, Kettenschutz, usw. wurde ebenfalls verändert, was auch Bauart bedingt war. Die Steuerung wurde ebenfalls verändert, mit einer neuen Aufnahme und Steuerkopf an der Vordergabel. Im Vorderrad baute man eine serienmäßige Backenbremse in Anlehnung der letzten Modelle der K.R.III. ein.

Die Vergaser-Ansaugung war bei den ersten Modellen noch etwas geschwungen.

Ein sehr frühes Modell mit der Fahrgestellnummer: 30109. Die KR 6-Serie begann mit der Nummer: 30000.

Wie man sieht, hat man die Auspuffanlage ebenfalls neu konzipiert.

Technische Daten KR 6:

Auszüge aus der Ersatzteilliste KR VI:

Das Kernstück – der neue Rahmen.

Motor – Ober/Unterteil.

Völlige neu konzipierte Zylinderköpfe und Zylinder, inkl. Kipphebel.

Kotflügel und Lenker in neuer Formgebung.

Durch die neue Rahmenform ergab sich auch die neue Tankform.

Vordergabel neu, ohne horizontale Abfederung.

Amac Vergaseranlage.

Hinterradanlage mit veränderter Bremse und neuer Aufnahme.

Vorderradanlage mit neuer Backenbremse und verstärkter Nabe.

Neue, moderne Form des Kettenschutzbleches.

Trittbretter fast baugleich zur K.R.III.

Nochmals der neue Fahrzeugrahmen.

Schnitte durch Motor und Getriebe:

Das wohl bekannteste Prospekt seiner Zeit.



Kaufvertrag einer KR 6 in sehr schöner Aufmachung in Farbe.

KR 6 mit Kali Seitenwagen.

 

 

Weitere Bilder von KR 6 – Modellen:

Victoria Treffen 2008in Pfaffengrün.

 

Hans Kupfer aus Pruppach, Bayern, verstorben 2017. (Taxigespann)

Originale Fotos:

Victoria – Motorrad – Im Zeichen des Erfolgs – Werbekatalog 1927

Im Werbekatalog von 1927 präsentiert die Firma „Victoria“ hauptsächlich die Modelle der K.R.III., sowie auch K.R.II. und einzelne Sondermodelle, wie Sportfahrzeuge. Es werden hunderte schriftliche Bewertungen von zufriedenen Kunden, mit Anschrift, wiedergegeben, heute würden die Bewertungen mit Vergabe von Sternen symbolisiert. Aber sehen Sie selbst, wo die Victorias so überall in unseren Nachbarländern und auch im eigenen Land Ihr Debüt gaben:


Am Ende des Kontinents hat man Victoria ins chinesische übersetzt:

Aus diesen Bildern geht auch ei K.R:III. Sportmodell hervor, wie auf den Nächsten zwei Bilder zu sehen:

Auch die Uralt-Modelle wurden nochmals beworben:

 

Victoria – Fahrrad – die Fahrräder ab dem Jahr 1920 – 1930

In diesem Kapitel werden die Räder ab 1920 vorgestellt:

Victoria – Herrenrad von 1922 Nr. 8 (Fahrgestellnummer 540183):

Schönes Damenrad von 1923 Nr. 9 (Fahrgestellnummer 574xxx):

Archiv Möller.

Händlerbroschüre von 1925:

Man beachte die Markenbezeichnung „Preciosa“.

Anschließend ein originales Rennrad aus dem Jahrgang 1927:

Das Rad hat die Nummer. 698120 – 1927:

Studiobilder:

Katalog 1927:

Die Räder mit der englischen Form, bereits in den 1910er Jahren vorgestellt, wurden ebenfalls bis ca. 1927 hergestellt, waren aber nicht mehr im Katalog, erkennbar an der Nummernfolge:

Es der folgt das Prospekt der Geschäftsräder von 1930:

Nummernverzeichnis für die Räder von 1886 – 1958:

Bild Museum Industriekultur Nürnberg mit sehr schönen Fahrrad-Seitenwagen:
Ein paar alte Aufnahmen:

VICTORIA – TREFFEN 2018 Pfaffengrün vom 3.8-5.8. 2018

Hallo liebe Freunde unserer Marke „VICTORIA“, diese Woche findet das Jahrestreffen bei mir in Treuen/Pfaffengrün statt. Ich freue mich schon riesig, wenn Ihr alle kommt. Die Vorbereitungen laufen noch, aber es wird wohl alles gut. Das Wetter soll ja auch sehr schön werden, das haben wir unserer Siegesgöttin zu verdanken. Kommt alle gesund, munter und ohne Pannen an.

Euer Gert Reiher…

Eintreffen von Victorianern bei mir zu Hause.
Helfer und Freunde.

Freie Presse Reporterin und Frank Albert.

Albert Frick aus der Schweiz mit seinem Fahrrad.
Gerd Schneider und Gert Reiher vor Victoria KR8 mit Steib Seitenwagen.
Ankunft Horch Museum.

Die schnellen Helfer…


Die vier Ringe – AUDI; DKW; HORCH; WANDERER.

Vorn das Führungsfahrzeug Victoria K.R.III. und im Hintergrund ein Horch 951 Sedan Cabriolet (8-Zylinder) Besitzer war seiner Zeit Reichsjugendführer Baldauf von Schierer.

Eintreffen Gaststätte „Schwarzer Bär“, wo uns die kleine Gruppe erwartet.

Dann letzte Station an der berühmten „Göltzschtalbrücke“.

Die „Kleinen“ kamen auch, hier Chris und Erik.

Ein vereinsamtes Victoria „Tory“ Moped.

Beim Radwettbewerb.

Edgar traut sich auch auf das Laufrad.

Gebaut wird immer.

Die letzten „Versprengten“ – Axel Pfeifer mit Familie am Sonntag Vormittag.

Freie Presse Auerbach: Vor dem Treffen.

Freie Presse Auerbach: Nach dem Treffen.

Die Victoria – Treffen – Ausrichter – Gert, Romy und Chris.