Liebe Victoria-Freunde, es ist für mich eine große Sache und auch Freude, wenn man durch den Betrieb der Webseite dann von Menschen kontaktiert wird und dann in der Lage ist eine ganze Lebensgeschichte, die über mehrere Generationen währt, darstellen zu können…
Anfang Februar 2023 hat mich der Jörg B. kontaktiert und hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass er auf meiner Webseite 2 Fotos entdeckt hat, wo seine Großeltern zu sehen sind und das auf einer – Victoria Typ KR6 von 1927 mit Seitenwagen. Er fragte woher ich die Bilder denn habe ? Nach meiner Recherche konnte ich feststellen, dass die Bilder aus einer Sammlung stammt, die ich mal übernahm…
Der nächste Auszug zeigt die Bilder auf meiner Webseite:
Das mittlere und untere Bild – die Großeltern !!!
Nach Informationen von Jörg hatte der Opa das Victoria Motorrad neu erworben von 1927 bis zum Jahr 1971. 1971 ist das Jahr wo Jörg gerade mal 1 Jahr alt war und er kennt das Motorrad folglich nur aus Erzählungen und Bildern…
Die Neuerwerbung sah 1927 so aus:
Da war es noch im Solo-Betrieb…
Die Großmutter im Jahr 1928:
Mit dem neu angebauten Seitenwagen der Firma KALI/STEIB hat man Reisen unternommen, hier bis nach Italien an den Gardasee:
Der Opa hat bis 1945 als Konstrukteur bei der Firma „C. Jaehne & Sohn – Maschinenfabrik und Eisengießerei“ in Landsberg (Warthe) – heutiges Polen gearbeitet:
Der Opa hat in Landsberg Schlepper + Stationär-Motoren entwickelt…
Wohnhaft in Landsberg Aufnahme von 1975:
Die Mutti von Jörg im Jahr 1941 vorm Haus:
Die Großeltern mit Victoria KR6 + Kali/Steib-Seitenwagen mit Oma…
Die Mutti Charlotte durfte auch mal fahren und die Oma im Beiwagen…
Das nächste Bild ist eine sehr schöne Aufnahme mit Opa Willi + Oma Frieda, vorn – zur Hochzeitreise 1931 durch die Alpen:
Im Hintergrund ein D-Rad mit Freunden Typ R9 Bj. ca. 1927… IE-Brandenburg…
Der Opa Willi hatte vor der Victoria KR6, ein D-Rad von 1925, ein M24:
Zwei-Zylinder 398 ccm, Bohrung 61 mm, Hub 68 mm…
Erzählung vom Enkel Jörg:
„Krieg und Zerstörung“ – So wie es damals erzählt wurde, war das Victoria-Motorrad unter den Trümmern auf der linken Seite gelegen und das Beiwagenblech war drum herum gepresst. Der Scheinwerfer war nicht mehr zu retten und viele andere Teile mussten erneuert werden. Auch die Gummiteile mussten komplett erneuert werden, da alles unter nassem Kalk und Schutt lag. Davor hat das Motorrad mehr oder weniger meinen Großeltern das Leben gerettet, bzw. die Flucht aus Landsberg ermöglicht. Das Motorrad hat die Kriegszeit über zerlegt – im Keller versteckt gestanden und 1945 hat mein Opa das Gefährt in aller Eile wieder zusammen gebaut und sie hatten noch eine große Glasflasche voll Benzin zum los fahren. Nach der Flucht bestand ihr ganzes Hab und Gut, was sie noch besaßen aus dem, was das Motorrad schleppen konnte…
Nach dem Krieg hat mein Opa als technischer Konstrukteur in der WEMA Zerbst gearbeitet:
Einweisung an der Maschine…
Hier bei der Verabschiedung in den Ruhestand im technischen Büro…
Der Opa war immer sehr scharf auf neu heraus kommende Technik… das erste Auto war der damals ganz neue Trabant 601 im Jahr 1964:
Kennzeichen HA für Bez. Magdeburg, Kreis Burg…
Ja, was ist aus der Victoria KR6 geworden ???
Sie steht unter einem anderen Besitzer im Museum in Speyer – bei meinem Oldtimer – Freund Hermann Layher, anschließend ein paar Bilder:
Der Enkel Jörg von Willi B. am Motorrad KR6 mit SW…
Museum Speyer – (wir kommen am „Brazzeltag“ 10.+11. Mai 2024)…
Noch ein paar historische Fotos mit dem Seitenwagen und Victoria Motorrädern:
Ich hoffe, Euch hat dieser Beitrag gefallen ? ich hatte sehr viel Freude damit, vor allem, da er nach fast 100 Jahren durch Zufall die damalige Zeit wieder zurück gebracht hat. Was sind 100 Jahre ?, wenn Bilder die Erinnerung überwinden…