In diesem Beitrag wird der Motorradbau von 1900 – 1908 in groben Zügen beschrieben. Die ausführliche Beschreibung dieser Epoche findet Ihr im Victoria Buch der der Victoria IG, ( Victoria-ig.de );
Die ersten Anzeigen in den Fachzeitschriften erschienen logischerweise etwas später, aber verdeutlichten, dass Victoria gewillt war den Motorradbau voran zu treiben.
Das allererste Motorrad von Victoria.
Das erste Motorrad vom neuen Jahrhundert, welches noch vorhanden ist in diesem schönen Altzustand.
Der gut erhaltene Fafnir – Motor mit der Nummer 1896 in den Fafnirwerken in Aachen hergestellt und wurde von den Victoriawerken bevorzugt eingebaut.
Das bekannteste Motorrad aus dem Jahr 1906 befindet sich im Museum für Industriekultur in Nürnberg, der Gründerstadt der Firma Victoria.Die Restauration ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber in der Nähe von Berlin, in einem Museum steht auch noch ein Modell aus dieser Zeit.
Ab 1904 wurden die ersten Dreiräder, die sogenannten Vorsteckwagen (der Vorläufer des heutigen Seitenwagens), bei Victoria hergestellt. Im Anschluss ist eine Entwurfszeichnung dieses Gefährtes zu sehen.
Im Jahr 1994 tauchten über einen Händler originale Teile eines solchen Dreirades auf, welche aus nach dessen Informationen aus Russland stammten. Vorhanden waren der originale Rahmen mit der Nummer „200“, sowie der Fafnir Motor inkl. Vergaser und Zündmagnet. Ein Rad und die seltene Hinterrad – Außenbandbremse, sowie der Lenker, waren auch dabei. Das seltenste Originalteil war das Zweiganggetriebe, welches vor dem Motor sitzt. So ein Getriebe ist eine absolute Seltenheit. (Planetengetriebe). Alle Komponenten passten perfekt zusammen. Das gesamte Vorsteckteil mit Korb und der äußere Rahmen fehlten natürlich.
Die originalen Teile wurden nach Angabe des Händlers als Victoria – Vorsteckwagen in Russland erworben und ihre Reise erfolgte über Polen nach Deutschland. Wer vermag zu behaupten, so ein Fahrzeug sei ein Modell aus einer anderen Republik oder gar ein Modell eines anderen Herstellers, der sollte den Beweis antreten, aber wie ? Da liegt ein gutes Jahrhundert dazwischen und diese Modelle ähnelten sich sehr. Allen Unkenrufen, die nach Fertigstellen des Victoria – Vorsteckwagens kamen, sei gesagt, dass der Erbauer hat nach besten Wissen und Gewissen gehandelt und mit dem Wagen ein zeitgemäßes Relikt im fahrbaren Zustand wieder Erstehen lies, zur Freude vieler Betrachter.
Teilweiser Zusammenbau des Vorsteckwagens mit Blick auf das erwähnte vorgelegte Zweigang – Planetengetriebe.
Hier einige Prospekte und Bilder :
In der illustrierten Zeitschrift – Motorradfahrer von 1903 wurde der Fafnir Motor von 1904 vorgestellt :
Auch Minerva Motoren wurden von Victoria verwendet, dieser Motor stammt auch aus dem Jahr 1904.
Es folgen einige Bilder vom Nachbau Victoria – Vorsteckwagen.
„Kaiser-Franz Josef-Gedächtnisfahrt“ Bad Ischl 2018:
Vater mit Tochter:
Zum 125 jährigen Bestehen der Victoria – Werke wurde auch ein detailgetreuer Nachbau einer Victoria von 1906 mit einem Zweizylinder – Zedelmotor präsentiert:
Da schraubt auch einer an einer Uralt – Victoria:
In den letzten Jahren bis 1910 ist es dann still geworden mit der Motorradproduktion bei Victoria. Die richtige Massenproduktion begann dann erst wieder um 1920, bis dahin erhalten Sie aber noch viele Informationen im Fahrradbereich. Der nächste Bericht beginnt dann mit Katalog 1904 und Rädern aus dieser Zeit.
Der Motorradbau währte aber bis zum Jahr 1910, denn im Fahrradkatalog von 1910 stellte man das letzte Modell vor :
Originalbilder aus dieser Zeit sind sehr rar…
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