Hochräder – original – vom Jahr 1886, dem Gründungsjahr der Firma „F&O und der bereits bestehenden Firma „Rudge“-England…

Liebe Freunde der uralten Radsparte – „Hochräder“ in den Anfangszeiten der Bewegung auf 2 Rädern. In diesem Beitrag möchte ich gerne zwei originale Hochräder, vorstellen, die auf einem kausalen Zusammenhang fungieren, nämlich – der Entstehungsgeschichte…

Die Aufnahme zeigt das „Frankenburger & Ottenstein“ Hochrad aus dem Gründungsjahr – 1886 – von der späteren (1892) AG „Victoria“. Wie gesagt – dieses als einzig bekanntes Hochrad mit der Nr. 79 stammt aus dem Gründungsjahr 1886. Die Herren Frankenburger & Ottenstein wollten eine Rad-Manufaktur in Nürnberg ins Leben rufen. Aus diesem Grunde waren sie in England und brachten technische Erfahrungen und Fähigkeiten mit nach Nürnberg. Vor allem brachten sie ein Hochrad als Muster mit (rechts):

Mein Hochradfreund und „Hochrad-Weltmeister im Fahren“ Frank Albert hat ein solches Rudge – Hochrad für einen Kunden in Bearbeitung zur Instandsetzung (links)…

Aber erst mal zu dem Hochrad Nr. 79 von F&O (1886) – rechte Seite – oben:

Ein Originalbild vom Hochrad „Pfeil“ aus der Gründerzeit von F&O…

Das einzig existierende Hochrad „Pfeil“ von F&O…

Die eindeutige Beschriftung am Steuerkopf…

Das originale Messing-Abzeichen am Rahmenrohr…

Die ausgezeichnete – „Schutzmarke“…

An fast allen Teilen wurde die Herstellungsnummer initialisiert… bei diesem Rad die Nummer „79“ aus dem Jahr 1886…

Beim letzten Bild sind die Tangent-Fahrradspeichen deutlich zu erkennen – diese Speichenart verwendete auch die englische Firma „Rudge“, bei der wie eingangs erwähnt, die Herren Frankenburger und Ottenstein vorstellig waren und ihre Erfahrungen mit nach Deutschland brachten…

In diesem Zusammenhang komme ich jetzt zu der Firma „Rudge“:

Daniel Rudge war Ingenieur. Ab etwa 1868 stellte er zusammen mit Walter Phillips und George Price in Wolverhampton Fahrräder her. Tangent and Coventry Tricycle Co produzierte ab 1878 ebenfalls Fahrräder in Coventry. Im Jahr 1880 übernahm George Woodcock das erste Unternehmen, legte es mit dem zweiten zusammen und nannte das neue Unternehmen D. Rudge and Co. 1887 wurde Rudge Cycle Co die Nachfolgegesellschaft…

Zu einem besonders außergewöhnlichen Hochrad der Firma Rudge:

Hier nochmal der Frank mit dem Rudge-Renn-Hochrad…

Weshalb – Renn – Hochrad ???

Hauptrad-Höhe fast 144 cm – mit Reifen ca. 146 cm entspricht 58 Zoll – Durchmesser – Vorderrad…

Die Gesamtmasse des Renn-Hochrades liegt bei ca. „8 Kilogramm“ Gewicht – liegt also bei der Gesamtmasse zu einem handelsüblichen Hochrad bei etwa der Hälfte der Masse !!!

Das begründet sich in der leichten Bauart des Rades dazu einige Anmerkungen:

Vorderrad-Felge nur fast 15 mm – sind Spezial-Gummis erforderlich !

Man erkennt deutlich – die schmale Rahmenausführung !

Auch das kleine Rad ist mit ca. 13 mm Felgenbreite minimal ausgelegt !

Selbst die Pedale, Pedalarme und Speichenteller sind in minimalistischer Ausführung gehalten wurden. Hier sieht man auch noch deutlich, den Zusammenhang mit den Tangent-Speichen zum Rad von F&O…

Die typische Holzgriff-Anordnung des Rades deutet auf den Renneinsatz hin…

Liebe Freunde der uralten Räder, sobald das Rad von Frank Albert überarbeitet  und fahrbereit ist, werde ich Euch mit einem weiteren Bericht dazu informieren…  also bleibt dran !

Euer Victoria-Freund Gert Reiher…

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