Gedopter Boxer – ein Bericht „Oldtimer Markt“ vom Januar 2018…

Liebe Victoria-Freunde über unser diesjähriges Weihnachtsfest möchte ich gern an den vor 5 Jahren erschienenen Bericht der „Oldtimer-Markt-Zeitschrift“ erinnern und im gegebenen Bericht eine teilweise Wiedergabe mit weiteren Informationen präsentieren:

Um das Jahr 1925 begannen die Techniker von Victoria mit den ersten Rennmotoren in Deutschland zu höheren Leistungen zu gelangen. Zuerst hat man Motoren mit speziellen Doppel – Vergasern (K.R.III.-Sport) ausgerüstet und diese zuerst in ein Serienmodell eingebaut:

Danach wurde ein spezielles Fahrgestell für ein Rennmotorrad konstruiert. Dieses Renn-Fahrgestell wurde in den nächsten zwei Jahren mit geringen Änderungen weiter, je nach Anwendung, weiter verwendet:

Im heutigen Bericht wende ich mich nochmal zur wohl berühmtesten Maschine, der „Victoria-Kompressor-Maschine “ hin wenden, welche auch im o.g. Oldtimer-Markt-Bericht vorgestellt wurde:

Aus einiger Distanz betrachtet, wirkt die Maschine wie ein patiniertes Original, doch das ist schon lange nicht so. Die originale Kompressor-Maschine, wie sie der Werksfahrer Adolf Brudes fuhr, ist nicht mehr existent:

Es blieb nur die die eine Variante – der teilweise Nachbau des aufgeladenen Motors mit Kompressor und der vergrößerten Ölwanne:

Detailbild: Victoria K.R.III.-Motor mit K.R.II.-Zylinderköpfen, unten die vergrößerte Ölwanne – oben rechts der über Kette angetriebene Kompressor…

Die größte Herausforderung war die Anfertigung und Bearbeitung der Ölwanne, für die eine Gussform aus etlichen einzelnen Teilen konstruiert worden musste:

Ohne fachliche Beratung und einen Spezialisten im Formenbau wäre diese Spezialform, welche ja auch mit dem Oberteil des K.R.III.-Motors zusammen passen musste, – nicht zusammen kommen…

Ein unbearbeitetes Roh-Gussteil:

Das Gussteil ist das eine, die Bearbeitung und Zusammenfügung mit dem originalen Oberteil ist das andere – eine weitere Herausforderung:

Ohne die Spezialisten vom Oldtimerdienst Chemnitz wäre es wahrscheinlich nicht gelungen, denn es ging Planbearbeitung der beiden Teile, um die Kurbelwellengasse, von den Bohrungen mal abgesehen…

Selbst die aus Bronze nachgegossenen K.R.II. – Zylinderköpfe mussten ja sorgfältig bearbeitet wurden und die Passung der Ventilsitze sind auch nicht zu unterschätzen:

Sei wie sei – alles wird irgendwann fertig:

Der Kompressor:

Um die Aufladung zu optimieren wurde eine Einstellung und ein dazu gehöriges Manometer eingebaut:

Der Drehzahlbereich des Motors wird über einen Drehzahlmesser, welcher direkt von der Antriebswelle am Kompressor gesteuert wird abgenommen – ( Die Umdrehung x 2 ergibt die Nenndrehzahl ):

Ein ganz besonderes Teil, welches zur Sicherheit des Renners angebracht ist, ist der sogenannte „Sturzschalter“:

Ja, bei einer der ersten Probefahrten stellte sich die Victoria-Rennmaschine beim Gas geben auf der Wiese quer und beim umfallen hat der Sturzschalter funktioniert und die Zündung unterbrochen !!! Die Funktion wird bei einem bestimmten Neigungswinkel durch eine abrutschende Stahlkugel außer Betrieb genommen, also der Zündfunken ist außer Funktion.

Die Geschwindigkeit und Umdrehung des Renngeräts wird über die Tachoanlage von A.V.C. ( Andreas Veigel Cannstatt ) überwacht:

Die Serienmaschine K.R.III. erreichte eine Drehzahl bis 4000/U pro Minute bei 15 PS… Die Variante mit Kompressor wie hier beschrieben dreht bis 6000/U pro Minute in der 499 ccm Variante und brachte ca. 30 PS an die Kupplung, dies führte zu einer Höchstgeschwindigkeit von sage und schreibe 146 km/h beim Freiburger Rennen durch den aus Breslau stammenden Victoria-Werks-Rennfahrer Adolf Brudes.

Liebe Freunde des Victoria – Rennsports, wer gerne mehr erfahren möchte kann sich gerne mit mir, Gert Reiher, in Verbindung setzen.

Man man konstatieren, das Jahr – 2025 – war das Jahr des einhundert – jährigen Jubiläums vom Victoria-Rennsport…

Aus diesem Jubiläum heraus, entstand das folgende Plakat:

Es folgen noch 2 Videos 1x Inbetriebnahme und die erste Fahrt mit der Victoria- Kompressor-Maschine:

Das war die erste Straßenfahrt nach fast 10 Jahre Bauzeit, die von der Montage des Motors, dem Entstehen des Fahrzeugrahmens bis hin zum Zusammenbau dieser, mit den vielen originalen Teilen vergangen war…

Gloria Victoria !!!

 

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