Victoria Motorrad – Prototyp – Viertakt/Swing KR 17 R, eine unglückliche Zwischenlösung zur Parilla…

Auszug, Informationen und Bilder – Verlag: Kleine/Vennekate/Reinwald:

Ein Viertakt-Motorrad unter 250 bzw. 200 ccm, das war die Maßgabe die Mitte der Fünfziger Jahre, die auf der Tagesordnung stand. Entscheidend war eine schnelle Lösung mit geringsten Kostenaufwand ein solches Motorrad zu konzipieren. Was stand da näher als aus bestehenden Lösungen, wie zum Beispiel der erfolglosen „Swing“ wo ordentlich Geld verbraten wurde, vielleicht doch noch zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und Kapital zu generieren.

Die Vordergabel der Victoria „SWING“, die Räder und das hintere Schutzblech fanden für das neue Projekt Verwendung. Für den Motor musste der halbierte 350er Victoria „Bergmeister“- Motor herhalten. Der Konstrukteur Richard Küchen hat sich mit seiner Firma Motomak des Motors angenommen Letztlich konnte man aber nur den Zylinder der Bergmeister verwenden. Kurbelgehäuse inklusive Triebsatzschwinge mussten angepasst werden.

Mal ehrlich, das ist wohl das hässlichste Motorrad, das die Welt je gesehen hat !

Der für das Gefährt konzipierte Motor wurde von Richard Küchen entwickelt. Von ihm ist man eigentlich anderes gewöhnt, als globige Monstrum. Da hilft auch vorn eingeprägte Victoria-Zeichen nichts…

Ja wenn man sparen will, dann kommt es am Ende dicker als man dachte. Da der Viertakter dann doch ein anderes Kaliber als ein zierlicher Zweitakter ist, musste auch noch ein stärkerer Rahmen her. Dieser bestand aus seitlichen Blechtraversen vom Lenk-Kopf bis zum hinteren Schutzblech. Der Tank und die Sitzbank wurden von dem Rahmen aufgenommen und unterhalb hat man die Motorhalterung und die Fußrasten-Aufnahme mittels Rohren angeschraubt. Diese auf „Swing“-Basis KR 17 R überlebte außer drei Versuchsobjekten – reine Prototypen die Versuchsphase nicht. Immense Kosten für das Projekt hätten jeden Rahmen gesprengt und heraus gekommen wäre nur ein zusammen gestoppeltes Gefährt in hässlichster Bauweise…

Ein Glück im Unglück, dass das Fahrzeug nie in Serie ging…

Ein weiterer Prototyp sollte an dieser Stelle auch noch erwähnt werden. Noch vor der besagten Swing KR 18 R hat man einen Horex-Regina-Motor in ein Victoria Fahrgestell eingebaut. Eine Vordergabel der Firma Grotz, sowie ein Sporttank der „Bergmeister“ wurde verbaut. Über diesen Prototyp hinaus ging auch hier nichts in die Serie…

Unverkennbar – Der Horex – Motor und der Bergmeister – Tank.

Alles in allem zeigt diese Entwicklung schon den Niedergang der Firma Victoria in den Fünfziger Jahren, wo das Auto zusehends den Markt beherrschte.

Im nächsten Bericht wird das letzte „Aufbäumen“ der Victoria in ein Motorrad gesetzt, dass Hoffnung und Wunsch nach einem Erfolg begehrte…

 

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