Victoria – Mofa 502, 502 Extra und 503, Der kleine Flitzer der Zweirad Union AG…

Ja in der Zweirad Union hat man sich immer etwas eifallen lassen, um auch an jeden Kunden zu kommen und sei es die Hausfrau, die scnell und unkompliziert mal zum Einkafen fahren wollte…

 

Ja was sieht man denn da ? – Ein kleiner liegender Sachs-Motor als Einzylinder-Zweitaktmotor mit immerhin 47 ccm, mischungsgeschmiert, einem Planetengetriebe und der Fliehkraftkupplung. Der Schwungrad-Magnetzünder mit Lichtmaschine 6 Volt und den bekannten 17 Watt, funkentstört.

Höchstgeschwindigkeit 25 Km/Stunde.

WEitere technische Daten:

Zentralrohr – Tankrahmen; Radgröße 23×2,00; Bremsen vorn – Felgenbremse, hinten Rücktritt-Trommelbremse 90 mm; Radstand ca. 1100 mm, größte Länge ca. 1750 mm; Sitzhöhe ca. 790 mm (verstellbar); Gewicht fahrfertig ca. 38 Kg; Scheinwerfer 90 mm, 15 Watt dauerabgeblendet; Tankinhalt ca. 2,5 Liter.

Mit einfacher Gabel und Felgenbremsen, vorn.

Das zweite Modell, das Victoria 502 „Extra“ bietet mehr Luxus:

Im Prinzip ist es eigentlich das Modell Victoria 502, aber mit „Telegabel und großer VR-Bremse, mit Tachometer im Scheinwerfer und großem Auspuff“. Der Motor ist gedrosselt und erfüllt mit einer Geschwindigkeit von ebenfalls 25 Km/Stunde die Vorausetzung für ein führerscheinfreies Mofa 25.

Das Topmodell dieser Baureihe ist das Victoria Moped 503, die neueste Entwicklung im Luxusausführung, denn das Beste wurde verbessert…

Was ist anders ? – Die Bremsen – Vorn und hinten Trommelbremsen mit Durchmesser 90 mm – Teleskop-Vordergabel. Der Sachs-Motor ist nicht mehr gedrosselt und das Moped läuft jetzt stolze:

Höchsgeschwindigkeit: 40 Km/Stunde.

Hier sieht man schön die „Telegabel“ und den großen Auspuff.

Originale Bilder:

Farbe – Anthrazit mit weiß in rot umrandeten Buchstaben – VICTORIA-.

 

 

Victorias – waren auf dem Oldtimer-Treffen in Pfaffengrün/Vogtland…

Jedes Jahr findet in Pfaffengrün ein kleines Oldtimer-Treffen, eigentlich im Juno des Jahres statt… Aufgrund der Corona-Krise, diesmal am 6. September bei herrlichen Spätsommerwetter…

Nicht zu vergessen, es fand im Jahr 2018 auch das 30. Victoria-Treffen – ebenfalls in Pfaffengrün statt:

Das Plakat vom Treffen…

Aber nun ein paar Bilder und Impressionen vom jährlichen Oldtimer-Treffen, welches unter dem Motto „80 JAHRE RT-MOTORRÄDER“, Ursprung – „DKW“:

Hier eine „MZ“-RT (Dreigang) mit 125 ccm…

Treffen-Bilder:

Da kommen sie an…

Victoria-Freund Frank Albert – passionierter Hochrad-Fahrer…

Sein selbst gebautes Hochrad hatte er natürlich mit gebracht…

MZ-BK 350 ccm einziges, gebautes Boxer-Zweitakt-Motorrad…

NSU-WH OSL 601; 24 PS; Baujahr 1940…

NSU 501 OSL…

Tolle Sechs-Zylinder „Honda“…

Einport-MZ in metallic-grün…

Der „Cezeta-Roller“ mit seiner ungewöhnliche Form…

Die vielen Autos nicht zu vergessen…

Da Pfaffengrün mit viel Landwirtschaft umgeben ist, sind die Traktoren natürlich immer dabei…

Bei den vielen „Lanz-Traktoren“ lohnt sich auf jeden Fall ein Video:

Der Veranstaltungsort des Treffens ist am alten Rittergut, wo der örtliche Heimatverein im Außenbereich viele landwirtschaftliche Maschinen und Geräte ausstellt. In einem Nebengebäude befindet sich ein kleines Museum, dass mit sehr vielen Ausstellungsstücken vom häuslichen Gebrauch ausgerüstet ist und liebevoll präsentiert wird. Es folgen einige Bilder dazu:

Hochrad – Fahren – erlernen:

Der Hochrad – Profi Helmut Arnold aus Penig (Hochrad-Weltmeister) hat hier die Ilona Mothes aus Schreiersgrün auf dem Rad…

Aber jetzt zum Schluss zu den Victorias, die natürlich auch auf dem Treffen in Pfaffengrün traditionsgemäß vertreten waren:

hinten rechts in Victoria-Rad Bj. 1938, links daneben Victoria K.R.III. Bj. 1925 und vorn eine Victoria KR 20 Fix…

Gerne nochmal einzeln:

Viele Grüße an die Veranstalter des Treffens mit einem immensen Zulauf, geschuldet durch die wenigen Veranstaltungen dieses Jahres und dann noch mit dem Top-Wetter !!!

Der Organisator des Treffens Gerhard Jacobi:

Wir haben berichtet:

Eure Romy, Gert und klein Victoria…

 

Nobelmarke – „HORCH“ und die Eröffnung der Liebaustraße in Reichenbach/Vogtland…

Was hat die Eröffnung einer sanierten Straße im Reichenbacher Stadtgebiet mit der Firma – „HORCH“ – zu tun ?

Just unterhalb dieser mit über 16 % Steigung bestehenden Straße hat der Automobil-Pionier August Horch in der oberen Dunkelgasse von 1902-1904 seinen Firmensitz gehabt. Die Liebaustraße nutzte Horch für Testfahrten seiner produzierten Automobile.

Die Biografie…

Natürlich wohnten dem Ereignis viele Oldtimer-Freunde bei, und da es einen Oldtimer-Club im vogtländischen Reichenbach gibt war klar, diese Straße muss würdig eingeweiht werden…

Vertreter des „AUGUST-HORCH-MUSEUM“ aus Zwickau waren natürlich auch vor Ort und fuhren mit.

Die Zwickauer Museumsleute hatten natürlich eine ganz besondere Überraschung dabei:

Einen vom Museums-Verein über Jahre restaurierten und fast fertigen – HORCH-TONNEAU mit 14-17 PS, einem 4-Zylinder-Motor mit 2722 ccm Hubraum – das erste Fahrzeug dass in Zwickau gefertigt wurde… August Horch war ja bereits nach 2 Jahren in Reichenbach mit seiner Firma nach Zwickau umgezogen. Heute werden in Zwickau Elektroautos von VW produziert. Zu DDR-Zeiten war es die die Stadt des „Trabant“…

Der Tonneau vor der steilen Liebaustraße…

Ein besonderes Detail – die „Berg-Anfahr-Stütze“…

Auf dem folgenden Bild ist Bernd Czekalla, ein führendes Mitglied vom Museums-Verein – Horch-Museum Zwickau zu sehen, wie er die Broschüre von den Alt-Fahrzeugen präsentiert:

Im Anschluss einige der teilnehmenden Fahrzeuge (Horch-Nobel-Karossen):

Horch Typ 420; 8 Zyl.-Reihe ca. 100 PS; 4,2 Liter vom Museum…

Horch Typ 780; 100 PS; 5 Liter…

Horch Typ 830 BL; 75 PS; 3,5 Liter…

Horch Typ 780 8 Zyl. Reihe; 100 PS; 5 Liter…

Die geflügelte Horch-Kühlerfigur…

Vorn: Horch Typ 853 Sport-Cabriolet; 8 Zyl. Reihe; 100 PS; 5 Liter…

Unter DKW-Gründer Jörgen Skafte Rasmussen gebaut:

Audi – Typ „Zwickau“ mit Rickenbacker-Motor USA, der DKW Gründer Jörgen Skafte Rasmussen kaufte 1928 die amerikanische Firma und baute ab 1929 wenige dieser Fahrzeuge bis 1932…

Die Firma Wanderer, ebenfalls von Rasmussen gegründet, war auch vertreten vom Oldtimerfreund Dieter Gräser aus Treuen:

Wanderer Typ W 24 mit 4-Zyl. Motor und 42 PS; 1,8 Liter…

Der OPEL war auch dabei, konnte aber zum Leidwesen seines Fahrers den 16%igen Anstieg nicht bezwingen…

Dafür ist die Kühlerfigur eine Augenweite…

Folgend – sehen Sie ein Video der gezeigten Fahrzeuge, wie sie den 16,5 prozentigen Anstieg des Liebauer Berges bezwingen:

Das folgende Bild zeigt die ehemalige Horch-Fabrik, unterhalb der Liebaustraße, wo nach der offiziellen Feier und Fahrt der Oldtimer ein lockeres Zusammentreffen der Fans stattfand:

Heute befinden sich neben einer kleinen Ausstellung, wie oben beschrieben, noch die AWO und Wohnungen im dem Gebäude…

Noch ein letztes Bild des „Horch – Tonneau“ mit Bernd Czekalla und Jonny Schneider und Olaf Roth – Vorsitzender Oldtimer-Club Reichenbach:

 

Victoria – „Avanti“ mit 100 ccm in der Zweirad-Union…

So wurde das AVANTI-Motorrad beworben:

„Victoria – Avanti „Ein rassiges Motorrad“, so wurde sie im Jahr 1958 von der Zweirad-Union beworben, geeignet für Solo- und Soziusbetrieb. Ausgerüstet war das Motorrad mit dem unverwüstlichen – 100 ccm – Sachs-Motor, gleichermaßen für Beruf, Erholung und Sport hervorragend geeignet. Wie alle VCTORIA-Fahrzeuge, ist auch dieses Avanti-Modell besonders wirtschaftlich. Der Benzinverbrauch ist sehr niedrig (nur 2 Liter für 100 km). Die weinrote Victoria-Hochglanz-Lackierung sorgt dafür, dass die Avanti immer gut aussieht. Der große Sport-Tank, 12 Liter fassend, verbürgt einen großen Aktionsradius. Eine Tankfüllung reicht für etwa 600 km. Alles in allem ein Kleinmotorrad, dass Ihnen viel Freude macht und Geld sparen hilft.“

Komplett restauriertes Modell Victoria-Avanti 100 ccm:

Vor der Restauration:

Technische Daten:

Aus dem folgenden seltenen Prospekt geht auch eine andere Lackierung hervor, wo mir kein Motorrad in dieser Farbe bekannt ist:

Zum Abschluss noch ein Bild der 100er Avanti:

Victoria – Moped Standard I und II, sowie Super MK und KR – Zweirad Union AG…

Vicky Standard I und II:

 

In der Zweirad Union AG wurden die preiswerten Standard Mopeds mit der Zusatzbezeichnung „I“ als Einsitzer mit Kräftigen breiten Sattel und „II“ mit Doppelsitzbank für zwei Personen gefertigt. Die Vicky Standard I ist zur Erzielung eines noch niedrigeren Preises in der Ausstattung etwas einfacher gehalten, der Fahrtüchtigkeit keinen Abbruch tut.

 

Das Vicky Standard II:

Blick in die Fertigung:

Originales Vicky – Standard.

 

Die Weiterentwicklung waren dann die „Vicky-Super MK und KR“, jeweils mit der neuen Teleskop-Federgabel, einmal mit 2 PS Fahrerlaubnisklasse 5 und mit 4,2 Fahrerlaubnisklasse 4:

Victoria Mokick „Vicky-Super MK“:

Motor: 1-Zylinder-2-Takt-Blockmotor mit 47 ccm Hubraum, Leistung 2 PS bei 4900 U/min. Bei gebläsegekühltem Motor – Verdichtung 1:7,2, Höchstgeschwindigkeit 40 Km/h, Schwungrad-Lichtmagnetzünder 17 Watt.

Victoria Kraftrad „Vicky-Super KR“:

Motor: 1-Zylinder-2-Takt-Blockmotor mit 49 ccm Hubraum, Leistung 4,2 PS bei 6600 U/min. Bei gebläsegekühltem Motor – Verdichtung 1:8,5, Höchstgeschwindigkeit 70 Km/h, Schwungrad-Lichtmagnetzünder 17 Watt.

 

 

Victoria – Vicky 136 /166 Zweirad Union AG…

Modell 136 und 166 der Zweirad-Union:

Die Modelle 136/166 der Zweirad Union AG wurden von 1961-1965 hergestellt. Bei dem 136er Modell hat man einen gebläsegekühlten Motor mit 48 ccm mit 2,6 PS bei 4800 U/min verbaut. Das 166er Modell war deutlich stärker, ebenfalls mit gebläsegekühlten Motor, auch 48 ccm, bis 1964 mit 4,6 PS bei 6850 U/min. Danach sogar mit 5,3 PS bei 7360 U/min und einer sehr hohen Verdichtung: 1 : 9,5. Das 136er Modell besaß ein 4-Gang Ziehkeilgetriebe mit Fußschaltung und Kickstarter, wohin gegen das 166er Modell bereits mit einem modernen 5-Gang-Getriebe auf der gleichen Basis ausgerüstet war…

Die Modelle wurden in der Zweirad Union AG unter den Marken verkauft:

  • Victoria Vicky 136/166 in Fischsilberblau,
  • DKW Hummel 136/166 in karminrot,
  • Express Radexi 136/166 in karminrot
  • Zweirad Union Aero in perlweiß

Victoria Vicky 136 komplett restauriert:

Das Modell „Aero“:

Das stärkste Modell der 166er mit 5,3 PS, bei 7360 U/min und der Verdichtung von sage und schreibe 1 . 9,5 !

Modell 136/166 in Karminrot:

Sportliche Erfolge:

 

 

 

Victoria – Vicky Superluxus – Zweirad Union AG…

Die Vicky Super-Luxus von 1959/1960 war unverkennbar das schönste Moped aus der ganzen Vicky-Reihe und man hat sie in der Zweirad Union gerne mit eingebracht und  unter der neuen Marke verkauft:

Das Modell aus der „Zweirad-Union“.

Oben handschriftlich die Verkaufspreise für Normalmotor und für den Gebläse-Motor.

Der moderne Gebläse-Motor:

Die Motoren:


Wie schon die Vorgänger besaß der Tankrahmen zwei Halbschalen welche verwindungsfrei gepresst waren. Der Tank hatte jetzt einen Inhalt von exakt 5,11 Liter Kraftstoff. Dieser Rahmen geht bis zum Heckteil und ist mit den schönen Zierleisten und Halbschalen umgeben. Der Hingucker ist sicherlich die Frontpartie mit dem großen breiten Breitband-Scheinwerfer und den Bedienelementen. Als Voll-Schwingen-Fahrzeug hat man einen sehr guten Fahrkomfort und kann auch größere Strecken fahren. Natürlich ist auch der Sozius-Fahrer mit diesem Fahrkomfort bedacht auf der großen Doppelsitzbank. Es wurden auch Veränderungen vorgenommen, um bessere Montage der Bowdenzüge zu erreichen. Am Heck übernimmt ein Alugussteil die Halterung für den Gepäckträger und das Rücklicht. Man kann sagen das Detail im Detail, ja so hat Victoria halt konstruiert und gearbeitet.

Originale Victoria „Super-Luxus“:

Wie bei den vorherigen Modellen war die Durchführung zur Halterung eines Kindersitzes vorgesehen. Hier sieht man wie der vollständige Sitz montiert ist. diese Kindersitze sind heute sehr begehrt und im Nachkauf auch sehr teuer, weil nur wenige überlebt haben.

Vicky Super Luxus mit Gebläse:

Das Prospekt der Zweirad-Union mit „Super-Luxus“ und „Vicky-Standard“:

Originale Werksbilder:


 

 

Victoria – Blechbanane (Zweirad-Union) die Versteigerung bei „Bares für Rares“…

Versteigerung einer Victoria-Blechbanane (1961) in der Sendung „Bares für Rares“ vom ZDF…

Am Mittwoch dem 22. Juli 2020 kam im ZDF die Sendung „Bares für Rares“ mit Moderator Horst Lichter.

Man möge mir verzeihen, dass ich aus der Sendung einige Passagen verwende, aber ich denke, wenn schon mal eine „Victoria-Blechbanane“ versteigert wurde, ist das einen Beitrag wert… Auch für die Menschen, die die Sendung leider verpasst haben…

Achtung: Sollte gegen Urheberrechte des ZDF verstoßen werden bitte ich um Mitteilung, dann werde ich den Bericht sofort von meiner Webseite löschen…

Am dem im Historismus erbauten Schloss, nahe Königswinter in Nordrhein-Westfalen wird immer die Sondersendung „Bares für Rares“ präsentiert…

Neben weiteren Versteigerungen kam am 22. Juli 2020 eine unserem Hobby entsprechende „Victoria-Blechbanane“ unter den Hammer:

Hier begrüßt Horst Lichter den Anbieter Raphael E., der das Moped von seinem Großvater aus erster Hand geerbt hat. Der Opa war Schuldirektor und ist täglich mit der „Banane“ zum Dienst gefahren…

Einige Bilder aus verschiedenen Perspektiven:

Die Beinschilder von „Hestrü“ wurden verbaut, ob es von Victoria auch welche gab ist nicht belegt. Aus diesem Grund wurde auch das Schutzgitter von Victoria weg gelassen, dass ein toller Hingucker am Fahrzeug ist:

An dieser Victoria-Blechbanane ist das Schutzgitter gut zu erkennen !

Auf der Scheinwerfer-Oberseite befindet sich das Stadtwappen von Nürnberg, der Heimatstadt von VICTORIA:

Der Experte von „Bares für Rares“ Sven Deutschmanek (rechts), begutachtet die Victoria-Blechbanane und stellt eine hohe Originalität fest, bis auf ein paar anrestaurierte Kleinigkeiten. Der Tachometer zeigt gerade mal ein Laufleistung von 9971 km. Die Leistung des Mopeds beträgt 2 PS mit dem Motor-Hubraum von 49 ccm. Dieses damals im Jahr 1961 – moderne Gefährt fuhr und fährt heute noch ca. 45 km/h.

Hier überreicht der Moderator Horst Lichter die Händlerkarte, nachdem eine Schätzung des Fachmanns Sven Deutschmanek einen heutigen Wert des Mopeds von 5000 – 6000 EUR ergab:

Die Versteigerung unter den Händlern im Schlosspark:

Na – was wird die „Victoria-Blechbanane“ für einen Versteigerungserlös denn bringen? Seien wir gespannt und verfolgen das gekürzte Video:

Na,na – das war ja wirklich spannend und man sieht, wie doch wie diese Kult-Mopeds dann doch gehandelt werden… Auch schön zu wissen, dass die „Banane“ in den Osten der Republik, nach Leipzig geht, wo der Händler Fabian Kahl sein Domizil hat…

 

 

 

Victoria Blechbanane – Zweirad Union AG…

Die Zweirad Union AG:

Die Zweirad Union AG stellte 1960 auf der Internationalen Zweiradausstellung nach kurzer Entwicklungszeit, denn die Union war ja auch erst zwei Jahre alt, ein Moped mit einem revolutionären Design vor –

Die sogenannte „Blechbanane“. 

Manche haben es verspottet und manche vergötterten es, dieses Zweirad mit seiner außergewöhnlichen Karosserie und den modernen Weißwandreifen:

Ein Prototyp der Firma DKW aus dem Jahr 1956 stand dem neuen Luxus-Liner Pate und diente als Vorlage für die „Blechbanane“:

Ab August 1960 hat der Gesetzgeber die Definition des Mopeds verändert und die Bedingungen für die Zulassung erweitert. Das maximale Leergewicht von 33 kg wurde aufgegeben, die Höchstgeschwindigkeit hat man auf 40 Km/h erweitert und ein zweiter Sitzlatz (Sozius) kam zur Genehmigung. Das war jetzt die Zeit der Kickstartermotoren, die Tretkurbeln und die Beschränkung der Hinterradgröße -( Moped – 580 mm ) waren nicht mehr gegeben. Die Zweirad Union AG fertigte seine Motoren fast alle selbst, wohin eine ganze Riege anderer Hersteller Motoren in hohen Stückzahlen von der Firma Fichtel & Sachs bezog. Die Motoren konnten jetzt bis zum Hubvolumen von 50 ccm gefertigt werden. Leider griff man auf alte Entwicklungen zurück. Der Motor für die Blechbanane Typ 115 war der alte DKW – „Hummel“ Motor mit seine gerade mal 2 PS und einem Dreigang-Getriebe. Andere hatten aber zu dieser Zeit auch schon Viergang-Getriebe im Programm. Mit den 2 PS war die Blechbanane mit ihrer Karosserie natürlich am Limit, deswegen wurde auch dann ein stärkerer Motor mit 4,2 PS angeboten.

Alle Victoria – Blechbananen hatten die zweifarbige Metallic-Lackierung – Fischsilber/blau:

Blechbanane mit technischen Daten – Modell 115:

Blechbanane mit technischen Daten – Modell 155:

Beide Varianten auf dem Prospekt:

Das Kleinkraftrad Typ 155 konnte man mit der Führerscheinklasse 4  bewegen.

Der Aufwand einer Restauration…

Fertigstellung.

Da fahren die beiden glücklich und zufrieden auf ihrer – Blechbanane:

Die DKW – Blechbanane unter dem Dach der Zweirad Union AG hatte die Fargebung – Fischsilber/anthrazit und wurde unter der Bezeichnung „Hummel“ verkauft:

Beide Motorisierungen gab es freilich auch.

Das Schwedische „Hummel 155“ von DKW:

DKW „Hummel“ in Fischsilber/anthrazit:

Eine späte Ausführung der „Hummel“ im modischen – Orange:

Unter der Marke „Express“ hat man die Blechbanane im Kreis der Zweirad Union AG im Farbton – Sahara/beige angeboten:

Man sehe und staune, die Blechbanane gab es als Modell der Zweirad Union AG auch im gemeinsamen Stil der drei Marken unter der Bezeichnung „Kavalier“ und diesmal in der Farbe – Perl/weiß:

Elegant und modern, wie es der Zeit entsprach, vorm neuen Eigenheim präsentierte die Union ihre Zweiräder:

Aber, jetzt das – „aber“, sollte die Blechbanane Mitte der Sechziger Jahre auch seinen Zenit überschritten haben. Das Design, so außergewöhnlich es war, wurde durch andere Hersteller, selbst wenn sie aus Fernost kamen, mit neuen interessanten Details konfrontiert, – die Konkurrenz schläft – nie. Auch im Preis-Leistungs-Verhältnis gab es große Unterschiede mit der relativ preisintensiven Blechbanane. Ohne Probleme kam die Blechbanane auch nicht aus. Beim Fahren mit starken Seitenwind hat der Fahrer zu tun, das Gefährt durch die Fläche der Karosserie auf Kurs zu halten. Diese Kräfte führten auch zu Verwindungen, bis hin zum Einreißen der Bleche. Die Lichtausbeute bei Nachtfahrten war bei der Blechbanane mit ihrem starren Scheinwerfer und dem damit entfallenden Kurvenlicht ein Mango. Bei allzu schneller Kurvenfahrt konnte man zumindest den Baum an den man fuhr sehr gut erkennen…

Durch Inlandsverkauf und den Export über den Teich, in die nördlichen Länder und auch nach Fernost hat man bei der Zweirad Union AG immerhin fast 29 000 Einheiten verkauft.

Die Blechbanane ist heute ein begehrtes Sammler-Objekt und wenn man eine Express oder eine Kavalier bekommt, kann man sich wirklich glücklich schätzen, da diese Modelle im Gegensatz zur Victoria und DKW eher selten verkauft wurden…

Express – Banane, eine der seltensten…

Quelle: Typengeschichte – Fahrrad & Moped Nr. 3/2004.

Im nächsten Beitrag bringen wir die Versteigerung einer Blechbanane in der Sendung „Bares für Rares“ mit Horst Lichter…

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Victoria Zweirad Union AG – ein Zusammenschluss von Victoria – Express und DKW…

Auf der Aktionärsversammlung am 8. November 1958 wurde beschlossen, dass die mittlerweile 72 Jahre alte Firma „Victoria-Werke“ in die sogenannte „Zweirad Union AG“ übergeht. Mit den Firmen Express aus Neumarkt in der Oberpfalz und DKW aus Ingolstadt wurde diese Union gegründet:

Auf diesem Prospekt sieht man im Hintergrund das Victoria Firmengebäude mit den Namen den Zusammenschluss der drei Firmen in deren Layout:

„DKW – Victoria – Express“

Die Victoria „Super-Luxus“ und die Victoria „Standard“ symbolisieren das Gewicht der Firma Victoria in dieser Gemeinschaft!

Ein Herr namens, Dr. Odilo Burkart, Generaldirektor von der Maximilianhütte AG der  Flick-Eisenwerk-Gesellschaft aus Sulzbach-Rosenberg (Oberpfalz), war der „Macher“ und Eigner der neuen Gesellschaft, der „Zweirad Union AG“. Mit seinen Worten: „Er habe die Karre aus dem Dreck gezogen“, mag sein, dass es so war, hat er meiner Ansicht nach eher langjährige Traditionsfirmen in den Dreck getreten. Denn die großen, vorgenannten Zweirad-Firmen und auch anderen großen Firmen, wie BMW, NSU um nur zwei zu nennen, haben in Jahrzehnten riesige Kapazitäten aufgebaut und die Zweirad-Industrie in Deutschland erst bekannt gemacht. Da nach dem Krieg und dann im Wiederaufbau der Markt förmlich nach Komfort in der Fortbewegung, also nach Autos lechzte ist ja nach zu vollziehen. Man denke mal zurück in das Jahr 1932, als nach der Währungskrise die Autobranche ihre Probleme hatte, sprich: „Auto Union“:

 

–  Signets der Marken in der Auto Union –

Der Manager Burkert trat als Sanierer zuerst bei Victoria auf. Mit Rationalisierungsmaßnahmen und Konzentration schaffte er es die Victoria einigermaßen flott zu machen, dass unterm Strich wieder Gewinne standen. Da die Expresswerke auch in Schwierigkeiten waren folgten diese per Fuß nach. Von der Auto Union übernahm Burkert die gesamte Zweirad-Sparte im DKW-Bereich. Das war leichtes Spiel für ihn, da sein Ziehvater Flick, Anteile an der Auto Union hatte. Burkert hatte sich in Finanzkreisen eine guten Namen gemacht und konnte von den Banken frisches Geld flüssig machen, welches er für die Sanierung und weitere Investitionen benötigte.

Werbeschilder der Zweirad Union AG:

Die gesamte Moped-Produktion von Victoria, Express und DKW-Typen, wurde im Nürnberger Victoria-Werk, welches damit nicht voll ausgelastet war, hergestellt. Durch die günstigen Preise der Mopeds, die man auch mit Rabatten unter die Händler brachte war der Absatz doch recht gut. In Deutschland wurden in der Zeit einige hunderttausend Mopeds verkauft. Für Mopeds war auch nur eine Haftpflichtversicherung notwendig. Führerschein und KFZ-Zulassung war nicht erforderlich. Das war ein guter Anreiz für Privatleute, Handwerker und Gewerbetreibende sich ein Moped anzuschaffen.

Einige Mopeds der Zweirad Union AG:

Noch bei den Victoria-Werken begonnen die „Super-Luxus“.

Die legendäre Victoria-„Blechbanane“.

Die „Kavalier“ Blechbanane verkaufte man unter allen drei Marken.

In der Zweirad Union AG hat man auch Motorräder bis 200 ccm angeboten, die von DKW hergestellt wurden:

Die immer tragende Säule – Fahrrad –  kam bei der Zweirad Union AG natürlich auch zum Verkauf-Schlager, denn bei mehreren hunderttausend verkauften Fahrrädern, konnte man auf dieses Geschäft nicht verzichten !

Vom Fahrrad über Klappräder bis zum Rennrad gab es alles:

-Klapprad-

Modernes Zweirad Union – Rennrad.

 – Im Jahr 1966 wurde die Zweirad Union von Hercules übernommen –

In der Folge kommen die Einzelberichte der Zweiräder und Fahrräder der Zweirad Union AG.